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Beratungen über Wasser

Hochrangiges Treffen in Stockholm: Aktionsplan für Wassersicherheit
In Stockholm sind hochrangige afrikanische Regierungsvertreter zusammengekommen, um sich über den Aktionsplan für verbesserte Wassersicherheit in Afrika zu beraten. Über die nächsten Jahre sollen signifikante Investitionen mobilisiert werden.
katharina moser
Von Katharina Moser, Windhoek

Hochrangige Vertreter afrikanischer und europäischer Staaten haben sich gestern im Rahmen des „International High-Level Panel on Water Investments for Africa“ getroffen und sich über die Umsetzung eines Aktionsplans beraten, der die Wasserinfastruktur des Kontinents verbessern soll. Das Panel wird von Macky Sell, Präsident des Senegal, Mark Rutte, Premierminister der Niederlande, dem namibischen Präsidenten Hage Geingob und dem ehemaligen tansanischen Präsidenten Jakaya Kikwete geleitet. Den Beratungen wohnte Landwirtschaftsminister Calle Schlettwein für Namibia bei. Ziel des Panels, das offiziell im November 2022 bei der COP27 eingeweiht wurde, ist es, mindestens 30 Milliarden USD jährlich an zusätzlichen Investitionen bis 2030 für die Wassersicherheit Afrikas zu mobilisieren. Dadurch soll das „Continental Africa Water Investment Programm“ (AIP) umgesetzt werden, um die Wasserversorgung der Länder zu verbessern. Dies ist Teil der UN-Ziele und deren Nachhaltigkeitsagenda.

Im Rahmen der „World Water Week“ in Stockholm diente das Treffen der Regierungsvertreter, die Umsetzung eines entsprechenden Aktionsplans zu beschleunigen. Der Aktionsplan, der die Details der Investments darlegen soll, ist momentan in Entwicklung. Das Panel schlug unter anderem vor, dass afrikanische Regierungen durch eine Budgeterhöhung von 20 Prozent zusätzliche 2 Milliarden USD pro Jahr mobilisieren könnten.

Drei globale Krisen

Calle Schlettwein sagte anlässlich der Beratungen, die Welt stehe vor drei Krisen: Eine davon sei der Klimawandel, der sich in Dürren, Überschwemmungen, Stürmen, Waldbränden, Hitzewellen und steigenden Meeresspiegeln zeige. „Die Defizite bei den erforderlichen Finanzmitteln zur Bewältigung des Klimawandels und der damit verbundenen Aspekte des Wasserkreislaufs sind nach wie vor erheblich. Der Vorschlag, die inländischen Finanzmittel aufzustocken, ist von zentraler Bedeutung, aber keineswegs der Königsweg zur Lösung aller Probleme. Wir sind mit einer globalen Krise konfrontiert, die globale Lösungen erfordert, auch für den Finanzbedarf für die Wasseragenda.“ Eine zweite Krise sei finanzieller Natur: „Die derzeitige internationale Finanzarchitektur ist alt geworden und nicht mehr in der Lage, mit einer globalisierten Welt umzugehen.“ Die derzeitige Schuldenkrise, die Entwicklung der Wechselkurse und die Bewaffnung der Finanzregeln schürten die Ungleichheit und erschweren die Zukunftsaussichten der Entwicklungsländer, so Schlettwein. „Dies gilt insbesondere für Afrika mit seiner jungen Bevölkerung, wo ein günstiges Wirtschaftsklima für ein qualitativ hochwertiges Wirtschaftswachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen dringend erforderlich ist, um den Wohlstand für unsere Kinder zu sichern.“ Die dritte globale Krise sei politischer Art: „Unserer eigenen AU fehlt es an Entschlossenheit, um die politische Instabilität auf dem Kontinent zu bekämpfen. Wirtschaftliche und andere Ressourcenknappheiten erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Konflikten und Wasserknappheit ist eine davon“, sagte Schlettwein.

Erhöhung der Investitionen

Das Ziel müsse nun sein, eine sichere und stabile Wasserversorgung nach Afrika zu bringen und Krisenfaktoren im Aktionsplan miteinzubeziehen. „Afrika bietet enorme Chancen. Dazu gehören ihr enormer Ressourcenreichtum, einschließlich Wasser, ihr Potenzial, zum Brotkorb der Welt zu werden, ihre junge Bevölkerung, ihr Potenzial für grüne Energie, um nur einige zu nennen. Wir müssen jetzt den Moment ergreifen und dieses Potenzial in die Realität umsetzen.“

Das Panel stellte außerdem eine finanzielle Übersicht vor, die die Budgets und Quellen für die geplanten Investitionen umreißt. So sollen zum Beispiel 11,5 Milliarden USD jährlich durch Kostensenkungen und -effizienz mobilisiert werden und 17,5 Milliarden USD jährlich durch die Steuerhaushalte der Länder. Durch die Auswertung von Risiken sollen auch die Industrien signifikante Einsparungen erreichen. Weitere 3,2 Milliarden USD sollen durch multilaterale Klimafonds bereitgestellt werden sowie eine Milliarde USD durch multilaterale Finanzinstitutionen. „Der vorgeschlagene Aktionsplan ist ein erster wichtiger Schritt zur Umsetzung der afrikanischen Agenda für Wasserversorgung in Übereinstimmung mit den Vereinten Nationen“, sagte Schlettwein.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-25

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