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The CEO of EIF Benedict Libanda (left) en the acting managing director of NASRIA, John Uusiku during the signing ceremony in Windhoeke. Photo Francoise Steynberg
The CEO of EIF Benedict Libanda (left) en the acting managing director of NASRIA, John Uusiku during the signing ceremony in Windhoeke. Photo Francoise Steynberg

EIF und NASRIA gehen Klimawandel an

Versicherungsgelder gegen politische Unruhen werden umfunktioniert
Nachdem das Umweltministerium im Vorjahr gemeinsam mit NASRIA angekündigt hatte, den Mensch-Tier-Konflikt versichern zu wollen, hat jetzt der MEFT-kontrollierte Umweltinvestitionsfonds EIF eine Kooperationsvereinbarung mit der Versicherungsgesellschaft angekündigt, die ihr Geld unter anderem durch verpflichtete Versicherung gegen politische Unruhen, verdient.
Francoise Steynberg,Frank Steffen
Von Francoise Steynberg & Frank Steffen, Windhoek

Der namibische Umweltinvestitionsfonds (Environmental Investment Fund, EIF) und die „Namibia Special Risks Insurance Association“ (NASRIA) unterzeichneten am vergangenen Freitag in Windhoek eine Kooperationsvereinbarung, gemäß welcher sich die beiden Organisationen mit den Herausforderungen des Klimawandels im Agrarsektor befassen wollen.

Die Entwicklung wurde als ein Meilenstein für das Engagement der beiden Organisationen dargestellt, die nicht nur bei der Bekämpfung des Klimawandels zusammenarbeiten, sondern auch eine nachhaltige Entwicklung fördern und die Verfügbarkeit und Zugänglichkeit von Versicherungsprodukten im Zusammenhang mit dem Klimawandel in Namibia verbessern wollen.

Das Hauptziel ist jetzt die Formalisierung eines umfassenden Rahmens für ein kooperatives Engagement, das zu einer lebendigen Austauschplattform heranwachsen soll, auf welcher der EIF und NASRIA nicht nur Informationen, sondern auch Fähigkeiten, Wissen, Fachkenntnisse und innovative Systeme tauschen. Ein durch den amtierenden NASRIA-Geschäftsführer, John Uusiku, vorgeführtes Beispiel, ist die wetterindexbasierte Viehversicherung (WIBLI). Dabei handelt es sich um eine für den Klimawandel zugespitzte landwirtschaftliche Risikoversicherung, die den namibischen Agrarsektor revolutionieren soll.

Produkt für alle Farmer

Das neue NASRIA-Viehversicherungsprodukt basiert auf dem Niederschlagsindex und wird durch Satellitendaten ergänzt. „Es soll Viehzüchtern helfen, die Widerstandsfähigkeit gegen Dürre- und Überschwemmungsvorkommen abzuschwächen und zu verbessern“, sagte Uusiku. Das Produkt ist sowohl für kommunale als auch für kommerzielle Viehzüchter gedacht.

Auf die Frage von NMH, ob sich die Landwirte das Versicherungsprodukt werden leisten können, erklärte Uusiku, dass dies Produkt so strukturiert sei, dass die Regierung für 80% der Versicherungsprämie aufkommt und die Farmer 20% der Kosten tragen. Demnach könnten Landwirte die WIBLI-Versicherung über Farmerverbände, Genossenschaften und Organisationen oder in den Büros von NASRIA beantragen.

Der Vorstandsvorsitzende des EIF, Benedict Libanda, sagte: „Durch die gemeinsame Nutzung von Fachwissen und Ressourcen können wir die Widerstandsfähigkeit unseres Landes stärken und eine nachhaltige Entwicklung fördern.“ EIF und NASRIA zielen jedenfalls gemeinsam darauf ab, hinsichtlich der Finanzierung von Versicherungsprodukten mit Bezug auf den Klimawandel, zusammenzuarbeiten.

Die Versuchung des NASRIA-Geldes

Dies ist indessen nicht der erste scheinbare Versuch seitens des Staates, über Umwege an die wesentlichen Reserven von NASRIA zu gelangen. Im Vorjahr hatte NASRIA bereits gemeinsam mit dem Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus (MEFT) angekündigt, den Mensch-Tier-Konflikt versichern zu wollen, eine Ausgabe, die bisher mit normalen Steuergeldern finanziert worden war.

Gründungspräsident Sam Nujoma hatte im Jahr 1992 erstmals den „Namibia Green Plan“ in Rio de Janeiro während der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung (UNCED) vorgestellt. Trotzdem sollte es noch weitere 20 Jahre dauern, ehe der EIF eingerichtet wurde, um Mittel zu mobilisieren und diese für Aktivitäten und Projekte bereitzustellen, die die nachhaltige Nutzung und effiziente Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen zum Nutzen aller Namibier fördern.

NASRIA ist ebenfalls eine halbstaatliche Instanz und fungiert als einziger Versicherer in Namibia, der Versicherungsschutz für Sach- und Folgeschäden bietet, die unter anderem durch Unruhen oder Aufruhr, Streiks, Aussperrungen und Arbeitsunruhen sowie Terror und Gewalt verursacht werden.

Indirekte Steuer

In einem friedlichen Land wie Namibia wird diese Pflichtversicherung für u.a. Fahrzeuge und Wohnungsgemeinschaften mancherorts als indirekte Steuer empfunden und beizeiten als Abzocke beschimpft. Der Staat hatte nämlich im Jahre 2019 NASRIA als Nicht-Gewinnorientierten-Verein zu einem Unternehmen umfunktioniert, das seitdem Dividende an den Staat ausschüttet.

Laut NASRIAs Bilanz zum 31. März 2023, betrug das Nettovermögen des Unternehmens 855,6 Millionen N$ – davon nahmen mehr als 800 Millionen N$ die eine oder andere Form von liquiden Mitteln an.

Der Staatssekretär des MEFTs, Teofilus Nghitila, sagte noch kurz vor Weihnachten im vergangenen Jahr, dass die Konflikte zwischen Mensch und wilden Tieren für die namibische Regierung zu einer immer kostspieligeren Herausforderung geworden sind. Demnach hatte die Regierung seit dem Jahr 2019 Entschädigungszahlungen in Höhe von bald 32 Millionen N$ bezahlt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-26

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