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Familie leidet weiter Hunger

16 Tote durch Lebensmittelvergiftung – Überlebende bitten um Hilfe
Im Kavango Ost starben vor rund zwei Monaten 16 Menschen wohl an einer Lebensmittelvergiftung, daunter viele Kinder. Die übrige Familie versucht nach wie vor über die Runden zu kommen. Der Hunger sowie die Trauer ist groß. Ein Besuch bei den Überlebenden.
Kenya Kambowe
Von Kenya Kambowe

(Bearbeitet von T. Kipke)

Kayova/Windhoek

Zwei Monate ist es her, dass eine Familie im Kavango Ost 16 Familienmitglieder verloren hat, darunter viele Kinder. Vergiftete Lebensmittel seien vermutlich die Todesursache gewesen, die durchgeführten Blutuntersuchungen hätten allerdings „kein eindeutiges Ergebnis“ erbracht.

Ein Reporter unserer Schwesternzeitung Namibian Sun besuchte die Angehörigen am Wochenende. Die Überlebenden erzählten ihm, sie hätten immer noch nichts zu essen. Das letzte Mal als sie eine anständige Mahlzeit zu sich genommen hätten sei an der Beerdigung gewesen. Abgesehen von der Nahrungsmittelknappheit forderten die Familienangehörigen auch seelischen Beistand, da es ihnen schwerfällt mit dem Trauma umzugehen, das durch die Ereignisse entstanden ist.

Familie leidet unter Schicksal

Einige Familienmitglieder weinten während des Interviews, als sie von dem Leid erzählten, dass sie derzeit durchmachen. Die Familie zeigte unserem Reporter was sie an Essen sammeln können. Sie gehen in die Büsche und suchen nach Nonsivi und Nongongo, die auf Bäumen wachsen. Nonsivi wird so gekocht, wie es ist, während Nongongo zerstampft wird und kann als Alternative zu Speiseöl oder als Relish verwendet werden.

Im Namen der Familie sprach der 63-jährige Gottfried Shishugho, der um Unterstützung für die 19-köpfige Familie bittet, die derzeit Schwierigkeiten hat über die Runden zu kommen. „Während der Beerdigung und einige Tage danach versorgen wir uns mit anständigem Essen wie Makkaroni, Reis, Fleisch, Fisch und Gemüse. Danach sind wir wieder auf die Art und Weise zurückgekehrt, wie wir überlebt haben, bevor wir 16 Familienmitglieder verloren haben“, erzählte Shishugho. „Wir leiden, wir haben nichts zu essen und wie Sie sehen sind wir gezwungen in die Büsche zu gehen um nach etwas Essbarem zu suchen.“ Shishugho sagt, sein monatlicher Rentenzuschuss reiche nicht aus um die Familie zu ernähren.

Er drückte seine größte Enttäuschung über die Regierung und die Politiker aus, die in schwierigen Zeit mit Lebensmittelpaketen und Unterstützung reagierten und nun ein Auge zudrückten. „Sie sagen, dass das, was passiert sei, eine Folge des Hungers sei. Aber wir hungern immer noch. Wenn die Regierung Tausende von Menschen so ernähren könnte, wie sie es bei der Beerdigung getan haben, warum kann sie dann nichts für uns tun?“ fragte Shishugho. Die Familie hat kein Vieh und aufgrund der geringen Niederschläge in diesem Jahr war es ihr nicht möglich Mahangu zu ernten. Sie hoffen derzeit von dem Dürrehilfeprogramm zu profitieren, für das sie sich im Juni angemeldet haben.

„Wir wollen nicht von Almosen leben, sondern auch arbeiten. Wenn wir Jobs als Reinigungskräfte oder in einem Geschäft bekommen. Wir fordern keine gut bezahlten Jobs, wir wollen nur ein Einkommen erzielen und unsere Familienmitglieder und Kinder ernähren“, sagten Mushongo und Veronica Shishugho.

Die Todesfälle stehen im Zusammenhang mit Mahangu-Getreide, das die Familie durch das Sammeln von Schilfrohr und den Handel damit erhielt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-25

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