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GPL-Export kommt ins Stocken

Stornierte Zahlung an Viehzüchter zeitlich befristet
Die Parteien, die an GPLs erster Ausfuhr von Rindfleisch nach China beteiligt sind, müssen die Verhandlungen neu aufnehmen. Das neuseeländische Unternehmen verspricht unvermindert eine Fleischprämie, nachdem Meatco die erste Lieferung wegen Herausforderungen mit dem Zoll übernehmen muss. Das Produkt läuft in China theoretisch Gefahr, abgeschrieben zu werden.
Elvira Hattingh
Von Elvira Hattingh

(Bearbeitet von Frank Steffen)

Windhoek

Die erste Sendung von zehn Containern mit namibischem Rindfleisch, die das neuseeländische Unternehmen „Global Protein Logistics“ (GPL) bisher erfolglos nach China hatte exportieren wollen, wurde infolge von technischen sowie Verarbeitungsfehlern aufgehalten. Die Begleitdokumente entsprechen nicht den Erwartungen Chinas, wodurch die Container, die seit einiger Zeit im Hafen von Walvis Bay auf ihre Verschiffung warten und den Wert von etwa 30 Millionen N$ an Fleisch enthalten, an Meatco zurückgeschickt werden mussten.

Dies erklärte Dirk Potgieter, ein örtlicher Fleischproduzent aus Otjiwarongo, der an der Beschaffung von Schlachttieren für GPL beteiligt war. „Die Dokumentation und Etikettierung war falsch, es gab einen Fehler mit den Codes und darum kann China nicht die Zahlung vornehmen. Die Ladung kann nicht einfach nach China geschickt werden, denn wenn es dort ankommt und diese Fehler bemerkt werden, wird die gesamte Lieferung abgeschrieben“, sagte er.

Neue Verhandlungen

Johan Pienaar, GPLs Projektleiter für Afrika, bestätigte dies gestern aus Südafrika. Er sagte, der Kunde habe eigentlich 40 Container gesucht und man sei dankbar, dass die Probleme bereits während des ersten Tests offenbart worden seien. Sowohl Pienaar als auch Potgieter betonten, dass das gesamte Projekt nicht gescheitert sei. Allerdings müssten alle Parteien erneut an den Verhandlungstisch, um Lösungen zu finden, damit der Ausfuhrprozess reibungslos verlaufe.

Offenbar will der Schlacht- und Fleischverarbeitungsbetrieb Meatco zwischenzeitlich das Fleisch übernehmen und die Farmer entschädigen, während GPL den drei Namibia-Dollar-Aufpreis auf die Rate von Meatco zahlen wird, so wie es von Anfang an versprochen wurde. Laut Potgieter will er künftig darauf bestehen, dass Geld als Garantie bei Meatco hinterlegt wird, wenn Bauern Schlachttiere an GPL liefern. „Der Farmer muss pünktlich bezahlt werden. Nur damit will ich künftig zu tun haben und ich glaube, dass dies notwendig sein wird, um das Vertrauen der Produzenten wiederherzustellen“, sagte er.

Versprechen wird eingehalten

Laut Potgieter wird Roydon Hartnett, Geschäftsführer von GPL, nicht davonlaufen. Hartnett habe die den Produzenten versprochene Prämie auf den Preis von Meatco bestätigt und habe ferner die Fortsetzung der Exportverhandlungen gefordert.

„Das hätte viel schlimmer werden können, wenn das gelieferte Produkt abgeladen worden und das gesamte Produkt im Wert von 30 Millionen N$ verbrannt worden wäre. Dann hätten sowohl GPL als auch der Käufer in China ihr Geld verloren“, so Potgieter. Jetzt müssten die Farmer noch eine Woche oder zwei länger auf ihr Geld warten. So werde Namibias Export-Ruf nicht nachteilig beeinträchtigt.

Laut Potgieter tragen alle betroffenen Parteien einen Teil der Schuld, auch wenn der Hauptfehler von GPL oder Meatco begangen worden sei, nachdem diese Art von Produkt noch nie vorher nach China exportiert worden sei und die Produktcodes völlig unterschiedlich seien.

Pienaar sagte, dass Meatco das Fleisch zurückgekauft habe und vermarkte: „Wir sind beeindruckt, wie Meatco die ganze Situation gehandhabt hat.“ Er habe keinen Zweifel an Meatcos Fähigkeit, solche Probleme zu lösen, doch verändere dies nichts an den internationalen Anforderungen von Zollbehörden, es gebe „keinen Raum für Fehler in der Dokumentation”. Wenn nun alles nach Plan verlaufe, würden Farmer innerhalb der vereinbarten 7 bis 14 Tage bezahlt werden.

Vorübergehendes Misstrauen

Pienaar erzählte, dass GPL mittlerweile seit vier Jahren in das Projekt investiere und nicht vorhabe, das Projekt aufzuheben: „Wir sind für die Farmer da, auch wenn es jetzt vielleicht Misstrauen gibt.“ Die nächste Bestellung betrage nun Fleisch für 40 Container und so sei der Vorfall Teil der Wachstumsschmerzen: „Es läuft nicht immer reibungslos.“

„Wenn alles richtig funktioniert, kann GPL immer noch die Bestellung aus China erfüllen. Es ist von nationalem Interesse, diesen Eintritt in den chinesischen Markt zu schaffen“, glaubt Potgieter. Seine Absichten seien aufrichtig gewesen: „Ich war mit Herz und Seele dabei und hoffte auf den Erfolg für drei Parteien: Gute Preise für Farmer, guten Um- und Durchsatz für Meatco und ferner die Gewinnung eines weiteren Absatzmarktes." Amtlich sei er nie zum Agenten für GPL ernannt worden, doch habe man ihm seitens GPL eine Kommission von 0,50 N$ pro kg versprochen, nachdem er aktiv wurde.

Die Entwicklung sei auf Dauer auch von Vorteil für Schlachthöfe und Exporteure wie Beefcor und Savanna Beef Processors.

BU: Im Internet gibt es nicht viel über GPL zu erfahren, außer, dass das Unternehmen zur Gruppe „Moore Walker Davey Searells Limited“ gehört. Foto: OpenCorporates

Tags: Agriculture, Landwirtschaft, Export, Fleisch, Meatco, Roydon Hartnett, GPL, Johan Pienaar, Dirk Potgieter, Global Protein Logistics Limited, Zoll, Dokumentation, Fehler, China, Neuseeland, Windhoek, Namibia, Beefcor, Savanna Beef Processors

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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