Holzkohle-Rauch ein Gesundheitsrisiko
Gleichgültiger Farmer bei Leonardville verunreinigt Luft meilenweit
Der namibische Holzkohleverband CAoN bestätigt das bestehende Gesundheitsrisiko, dass die Holzkohleherstellung mit sich bringt. Gerade darum will CAoN moderne Produktionsmethoden einbringen und vorbeugende Maßnahmen ergreifen. Unabhängig davon ruht die Verantwortung für eine Durchsetzung entsprechender Verordnungen beim Umweltministerium.
Von Frank Steffen, Windhoek
Eingehend auf den vor einer Woche in der AZ veröffentlichten Bericht über die Produktion von Holzessig, welchen der Holzkohleverband von Namibia (CAoN) in großem Stil vorantreiben will, wollte AZ-Leserin Yvonne Conradie aus der Ortschaft Leonardville wissen, warum die Zeitung nicht auch auf die gesundheitlichen Schäden eingeht, die der Rauch darstellt, der bei der Produktion von Holzkohle freigesetzt wird.
„Ich wohne in Leonardville. Gegenüber von mir, auf der Farm Texas, wird seit März dieses Jahres Holzkohle gebrannt. Jede Nacht liegt dicker Rauch über meinem Haus, den mein 85 Jahre alter Vater und ich einatmen müssen. Der Gesundheitszustand meines Vaters ist so angeschlagen, dass er nicht mehr laufen kann und ich ihn in die Pflegestation des Altersheims Gobabis verlegen musste“, beschwert sich die Einwohnerin der Ortschaft, die seit einiger Zeit regelmäßig wegen des geplanten Abbaus von Uran durch den Einsatz des In-Situ-Laugenprozesses in dieser Umgebung in die Schlagzeilen gerät.
Hersteller verhöhnt Beschwerdeträgerin
Sie habe zahlreiche E-Mails und WhatsApp-Botschaften an CAoN und das Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus (MEFT) gesandt, doch ohne Erfolg. Sie habe ferner ein 87-seitiges Dokument mit internationalen Forschungsergebnissen über die Gefahren des Holzrauchs weitergeleitet (sie sandte es auch der AZ) und habe sich mit dem Besitzer der Texas-Farm in Verbindung gesetzt, doch sei sie nur ausgelacht worden. Der Farmer habe sie aufgefordert, diese Angelegenheit über ihren und seinen Anwalt abzuwickeln.
Conradie ist unter dem Eindruck, dass Kohlebrenner die Erlaubnis der umliegenden Nachbarn einholen müssen, doch erhielt die AZ die Bestätigung, dass dies nicht zutrifft. Holzkohleproduzenten müssen lediglich den Nachbarn informieren und eine Reihe von Sicherheitsvorschriften einhalten.
Michael Degé, der Geschäftsleiter von CAoN, reagierte indessen schriftlich: „Rauch von Holz ist sehr schädlich, aber der Prozess um Kohle zu brennen, verläuft anders. Der Pyrolyse-Prozess bindet den Kohlenstoff und je höher der Kohlenstoffgehalt, desto besser die Qualität der Holzkohle. Sobald der Rauch sich verfärbt (nicht mehr weiß ist, also kein Dampf ist), wird der Ofen geschlossen (traditioneller Kiln) und die Pyrolyse findet in der Abwesenheit von Sauerstoff statt.“ Deshalb habe CAoN auch neue, bessere Brennmethoden entwickelt.
Neue Verordnung am Kommen
Die Herstellung von Nebenprodukten wie Holzessig habe den Vorteil, dass die umweltfreundliche Verarbeitung des Rauches obendrein zu einem Einkommen führe. „Unserer Industrie setzt alles dran, um solche Vorfälle wie die Luftverschmutzung, die auf Farmen wie ‚Texas‘ bei Leonardville vorkommen, zu verhindern. Diesbezüglich ist das Umweltministerium dabei, eine Verordnung einzuführen, gemäß welcher Produktionsstandorte verschoben werden müssen, wenn sie permanent die Gesundheit von Nachbarn bedroht. Damit gehen wir von der CAoN grundsätzlich konform, doch in diesem Falle bleibt es ein Thema das vom MEFT bereinigt werden muss, da die Farm Texas kein Mitglied von CAoN ist“, erklärte Degé. Die Mitgliedschaft und somit die Einhaltung der CAoN-Regeln ist eine freiwillige Angelegenheit (AZ berichtete).
Laut Degé wird die obengenannte, neue MEFT-Verordnung früh im neuen Jahr erwartet. Verbrennungsöfen werden künftig verschoben werden müssen, wenn der Rauch permanent die Nachbarn belästigt oder in der Nähe von Straßen dazu führt, dass Straßennutzer dem Rauch ausgesetzt sind. Besonders gefährlich sei das Brennen von Holzkohle nachts, da sich der Rauch – gerade wenn es obendrein windstill ist – als Nebel auf die Straßen legt und somit ein Verkehrsrisiko mit sich bringt.
Raktion des Farmers
Kurz vor Redaktionsschluss konnte die AZ den Farmeigentümer der Farm Texas, Nian Berg, erreichen. „Natürlich ist dies ein Problem, dass gelöst werden muss und gelöst werden kann. Aber so etwas kann nur dann klappen, wenn die Frau mich ordentlich anspricht. Stattdessen entartete dies sofort in einer Konfrontation. So wie sie mich ansprach, lass ich nicht mit mir reden, denn so kommt keine Lösung zustande.“
Berg versprach der AZ, heute genauer auf das Thema einzugehen indem er der Zeitung auch den Zugang zum betroffenen Holzkohle-Produzenten ermöglicht.
Mehr dazu demnächst.
Eingehend auf den vor einer Woche in der AZ veröffentlichten Bericht über die Produktion von Holzessig, welchen der Holzkohleverband von Namibia (CAoN) in großem Stil vorantreiben will, wollte AZ-Leserin Yvonne Conradie aus der Ortschaft Leonardville wissen, warum die Zeitung nicht auch auf die gesundheitlichen Schäden eingeht, die der Rauch darstellt, der bei der Produktion von Holzkohle freigesetzt wird.
„Ich wohne in Leonardville. Gegenüber von mir, auf der Farm Texas, wird seit März dieses Jahres Holzkohle gebrannt. Jede Nacht liegt dicker Rauch über meinem Haus, den mein 85 Jahre alter Vater und ich einatmen müssen. Der Gesundheitszustand meines Vaters ist so angeschlagen, dass er nicht mehr laufen kann und ich ihn in die Pflegestation des Altersheims Gobabis verlegen musste“, beschwert sich die Einwohnerin der Ortschaft, die seit einiger Zeit regelmäßig wegen des geplanten Abbaus von Uran durch den Einsatz des In-Situ-Laugenprozesses in dieser Umgebung in die Schlagzeilen gerät.
Hersteller verhöhnt Beschwerdeträgerin
Sie habe zahlreiche E-Mails und WhatsApp-Botschaften an CAoN und das Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus (MEFT) gesandt, doch ohne Erfolg. Sie habe ferner ein 87-seitiges Dokument mit internationalen Forschungsergebnissen über die Gefahren des Holzrauchs weitergeleitet (sie sandte es auch der AZ) und habe sich mit dem Besitzer der Texas-Farm in Verbindung gesetzt, doch sei sie nur ausgelacht worden. Der Farmer habe sie aufgefordert, diese Angelegenheit über ihren und seinen Anwalt abzuwickeln.
Conradie ist unter dem Eindruck, dass Kohlebrenner die Erlaubnis der umliegenden Nachbarn einholen müssen, doch erhielt die AZ die Bestätigung, dass dies nicht zutrifft. Holzkohleproduzenten müssen lediglich den Nachbarn informieren und eine Reihe von Sicherheitsvorschriften einhalten.
Michael Degé, der Geschäftsleiter von CAoN, reagierte indessen schriftlich: „Rauch von Holz ist sehr schädlich, aber der Prozess um Kohle zu brennen, verläuft anders. Der Pyrolyse-Prozess bindet den Kohlenstoff und je höher der Kohlenstoffgehalt, desto besser die Qualität der Holzkohle. Sobald der Rauch sich verfärbt (nicht mehr weiß ist, also kein Dampf ist), wird der Ofen geschlossen (traditioneller Kiln) und die Pyrolyse findet in der Abwesenheit von Sauerstoff statt.“ Deshalb habe CAoN auch neue, bessere Brennmethoden entwickelt.
Neue Verordnung am Kommen
Die Herstellung von Nebenprodukten wie Holzessig habe den Vorteil, dass die umweltfreundliche Verarbeitung des Rauches obendrein zu einem Einkommen führe. „Unserer Industrie setzt alles dran, um solche Vorfälle wie die Luftverschmutzung, die auf Farmen wie ‚Texas‘ bei Leonardville vorkommen, zu verhindern. Diesbezüglich ist das Umweltministerium dabei, eine Verordnung einzuführen, gemäß welcher Produktionsstandorte verschoben werden müssen, wenn sie permanent die Gesundheit von Nachbarn bedroht. Damit gehen wir von der CAoN grundsätzlich konform, doch in diesem Falle bleibt es ein Thema das vom MEFT bereinigt werden muss, da die Farm Texas kein Mitglied von CAoN ist“, erklärte Degé. Die Mitgliedschaft und somit die Einhaltung der CAoN-Regeln ist eine freiwillige Angelegenheit (AZ berichtete).
Laut Degé wird die obengenannte, neue MEFT-Verordnung früh im neuen Jahr erwartet. Verbrennungsöfen werden künftig verschoben werden müssen, wenn der Rauch permanent die Nachbarn belästigt oder in der Nähe von Straßen dazu führt, dass Straßennutzer dem Rauch ausgesetzt sind. Besonders gefährlich sei das Brennen von Holzkohle nachts, da sich der Rauch – gerade wenn es obendrein windstill ist – als Nebel auf die Straßen legt und somit ein Verkehrsrisiko mit sich bringt.
Raktion des Farmers
Kurz vor Redaktionsschluss konnte die AZ den Farmeigentümer der Farm Texas, Nian Berg, erreichen. „Natürlich ist dies ein Problem, dass gelöst werden muss und gelöst werden kann. Aber so etwas kann nur dann klappen, wenn die Frau mich ordentlich anspricht. Stattdessen entartete dies sofort in einer Konfrontation. So wie sie mich ansprach, lass ich nicht mit mir reden, denn so kommt keine Lösung zustande.“
Berg versprach der AZ, heute genauer auf das Thema einzugehen indem er der Zeitung auch den Zugang zum betroffenen Holzkohle-Produzenten ermöglicht.
Mehr dazu demnächst.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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