Brisantes Buch über Fishrot-Skandal vorgestellt
Seit über drei Jahren sitzen zwei ehemalige Kabinettsminister wegen Korruptionsverdacht in Untersuchungshaft und warten auf den ,,Fishrot"-Prozessbeginn später dieses Jahr. Das Verlagshaus Free Press of Namibia, dem die Tageszeitung ,,The Namibian" gehört, hat ein Buch über den wohl größten Korruptionsskandal Namibias veröffentlicht.
„Der frühere Wirtschaftsdozent an der Universität von Namibia (Unam), Professor Roman Grynberg, kam zu uns und sagte, er wolle ein Buch darüber schreiben, ob wir den Mut hätten, es zu veröffentlichen. Wir sagten ja“, teilte der Chefredakteur vom The Namibian, Tangeni Amupadhi, bei der Buchvorstellung am gestrigen Morgen mit.
„Seit rund zehn Jahren berichten wir über Machenschaften im Fischereisektor, die sich immer deutlicher zu einem handfesten Korruptionsskandal entwickelten“ meinte Amupadhi.
Der TV-Sender Al Jazeera habe inzwischen auch recherchiert, wollte dann aber 2019 so kurz vor den Wahlen nichts veröffentlichen, damit nicht gesagt werden könne, die Berichte hätten die Wahlen Ende 2019 beeinflusst“, schilderte der Chefredakteur.
Dass es dann damals doch zu dem Rücktritt des nun ehemaligen Fischereiministers (Bernhard Esau) vor den Wahlen kam, nachdem ein Artikel in der Namibian den Skandal enthüllte, sei eher Zufall gewesen, sagte Amupadhi.
„Wikileaks Island kontaktierte uns, nachdem Al Jazeera sich zurückgezogen hatte und fragte, ob unsere Zeitung bereit wäre die Sache weiter zu nehmen, man werde uns auch Dokumente zur Verfügung stellen." Der Artikel erschien und am selben Morgen trat der Fischereiminister zurück.
Das Buch hat Professor Roman Grynberg mit Amupadhi und dem investigativen Journalisten der Tageszeitung, Shinovene Immanuel, geschrieben. Der brisante Text wurde vor der Drucklegung von einer Anwaltskanzlei überprüft, da das Verlagshaus keine Gerichtsprozesse nach der Veröffentlichung riskieren will.
Grynberg stellte klar, dass Korruption beendet werden könne, wenn der Wille da sei. „Rund 14 Milliarden Namibia Dollar (N$) sind durch Fishrot verschwunden, mit dem Geld hätte man Armenviertel in Katutura abreißen und neue Heuser bauen können, sagte Grynberg. „Die Namibier (an der Macht) wollen aber nicht, es schert sie nicht. Korruption wird nur aufhören, wenn die Menschen aufstehen und Änderungen fordern“, sagte er.
Daher sei das Buch den namibischen Kindern gewidmet, die eine bessere Zukunft haben sollen und dem isländischen Whistleblower Johannes Stefansson, der sein Leben riskiert habe, den Skandal zu enthüllen.
Der Druck des Buches wurde von der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) unterstützt. Die Leiterin der KAS in Namibia, Natalie Russmann sagte, das Buch könne als Leitfaden dienen, wie schwache Regierungsinstanzen verbessert und der Kampf gegen Korruption erfolgreich werden könnten, um Vertrauen in Regierungssysteme zurückzugewinnen.
Von Brigitte Weidlich
„Der frühere Wirtschaftsdozent an der Universität von Namibia (Unam), Professor Roman Grynberg, kam zu uns und sagte, er wolle ein Buch darüber schreiben, ob wir den Mut hätten, es zu veröffentlichen. Wir sagten ja“, teilte der Chefredakteur vom The Namibian, Tangeni Amupadhi, bei der Buchvorstellung am gestrigen Morgen mit.
„Seit rund zehn Jahren berichten wir über Machenschaften im Fischereisektor, die sich immer deutlicher zu einem handfesten Korruptionsskandal entwickelten“ meinte Amupadhi.
Der TV-Sender Al Jazeera habe inzwischen auch recherchiert, wollte dann aber 2019 so kurz vor den Wahlen nichts veröffentlichen, damit nicht gesagt werden könne, die Berichte hätten die Wahlen Ende 2019 beeinflusst“, schilderte der Chefredakteur.
Dass es dann damals doch zu dem Rücktritt des nun ehemaligen Fischereiministers (Bernhard Esau) vor den Wahlen kam, nachdem ein Artikel in der Namibian den Skandal enthüllte, sei eher Zufall gewesen, sagte Amupadhi.
„Wikileaks Island kontaktierte uns, nachdem Al Jazeera sich zurückgezogen hatte und fragte, ob unsere Zeitung bereit wäre die Sache weiter zu nehmen, man werde uns auch Dokumente zur Verfügung stellen." Der Artikel erschien und am selben Morgen trat der Fischereiminister zurück.
Das Buch hat Professor Roman Grynberg mit Amupadhi und dem investigativen Journalisten der Tageszeitung, Shinovene Immanuel, geschrieben. Der brisante Text wurde vor der Drucklegung von einer Anwaltskanzlei überprüft, da das Verlagshaus keine Gerichtsprozesse nach der Veröffentlichung riskieren will.
Grynberg stellte klar, dass Korruption beendet werden könne, wenn der Wille da sei. „Rund 14 Milliarden Namibia Dollar (N$) sind durch Fishrot verschwunden, mit dem Geld hätte man Armenviertel in Katutura abreißen und neue Heuser bauen können, sagte Grynberg. „Die Namibier (an der Macht) wollen aber nicht, es schert sie nicht. Korruption wird nur aufhören, wenn die Menschen aufstehen und Änderungen fordern“, sagte er.
Daher sei das Buch den namibischen Kindern gewidmet, die eine bessere Zukunft haben sollen und dem isländischen Whistleblower Johannes Stefansson, der sein Leben riskiert habe, den Skandal zu enthüllen.
Der Druck des Buches wurde von der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) unterstützt. Die Leiterin der KAS in Namibia, Natalie Russmann sagte, das Buch könne als Leitfaden dienen, wie schwache Regierungsinstanzen verbessert und der Kampf gegen Korruption erfolgreich werden könnten, um Vertrauen in Regierungssysteme zurückzugewinnen.
Von Brigitte Weidlich
Kommentar
Rolf Siemon
Toll, die Korruption muß bekämpft werden