Ernste Wasserproblemen in Koës
Hunderte Schüler ohne ausreichendes Trinkwasser und Hygiene
Seit drei Monaten ist die Wasserversorgung in Koës minimal oder zeitweilig ganz unterbrochen. Der Gemeinderat gibt vor, dass die Situation nicht so schlimm sei und versteckt sich hinter Ausreden. Für Menschen ungenießbares Wasser sei bei den Schulen in Bohrlöchern und könnte ja verwendet werden.
Von Tanja Bause
(Bearbeitet von S. Noechel)
Windhoek
Rund 800 Schulkinder aus Koës haben kein Wasser zum Baden, für die Toilettenspülung oder zum Trinken. Aber nicht nur die Schulen sind von den Wasserproblemen betroffen, die ganze Stadt hat zeitweilig kein Wasser. Nach Angaben von Einwohnern gibt es die Probleme schon seit einigen Jahren, aber Anfang September wurde es so schlimm, dass es jetzt kein Wasser oder nur ein kleines „Pipi-Rinnsal“ gibt. „Mal haben wir Wasser, dann wieder nicht. Viele Häuser haben nur Wasser aus den Außenhähnen", sagte ein Bewohner.
In der kombinierten Schule Adam Steve in der informellen Siedlung gibt es etwa 580 Kinder. „Unsere Kinder baden morgens um 4.30 Uhr auf der offenen Ebene neben dem Bohrloch. Die Toiletten können nicht richtig gespült werden und das Kochen ist ein Problem. Im Moment ist es furchtbar heiß und die Kinder haben kein Wasser, das sie trinken können. Die Kinder, die nicht im Heim wohnen, bringen Wasser von zu Hause mit, wenn aber das Wasser zugedreht wird dann haben auch diese kein Wasser zum Mitbringen.
„Die Gemeindeverwaltung kam, um Wasser in der Schule abzuliefern, aber wir mussten es in unsere eigenen Eimer füllen und wegtragen. Das war einmal, aber jetzt bitten wir nicht mehr darum, weil es einfach zu viel Aufwand ist. Wir bringen das Wasser einfach selbst mit."
Die Grundschule Chris Lotter in Koës hat 220 Schüler. „Wir haben einen Wassertank in der Schule und im Heim. Wenn es Wasser gibt, ist der Tank voll. Also tragen die Kinder Eimer mit Wasser, um die Toiletten zu spülen, in die Küche, damit sie kochen können, und abends tragen die Jungen eimerweise Wasser in die Mädchentoilette, damit sie baden können. Die Jungs gehen zum Baden zum Wassertank im Hof. Wir können das Schülerheim nicht richtig reinigen und das Ganze ist ein „hygienischer Albtraum."
Gemeinderat ohne Rat
Laut Willem Labuschagne, einem Ratsmitglied für den ländlichen Wahlkreis Keetmanshoop und Mitglied des Parlaments, gibt es in Koës viele illegale Wasseranschlüsse, und es wird momentan mehr Wasser als sonst verwendet, weil es sehr heiß ist. „Wir wissen nicht, was da los ist, das könnte einer der Gründe sein. Wir haben bereits zweit Pumpe eingebaut, von der jetzt eine kaputt ist. Wir verbrauchen etwa 15 000 Liter pro Stunde und wir pumpen bereits 30 000 Liter über den ganzen Tag verteilt.
„Ein weiterer Grund könnte ein Wasserleck beim Tank sein. Wir haben alle Arbeiter gebeten, das Rohr auszugraben. Sie sind jetzt an einem Punkt angelangt und haben gesagt, dass dort nun Zement ist und sie nicht mehr weiterarbeiten werden. Ich habe sie angewiesen, den Zement zu zerbrechen, weil das die einzige Erklärung dafür ist, dass so viel Wasser verloren gehen kann", so das Ratsmitglied.
Nach Angaben Johannes Janser, Vorsitzender des Gemeinderates, ist dies schon ein langandauerndes Problem. Auch hat der Rat endlich die sogenannten COVID-Wasserhähne zudrehen lassen, da „diese ununterbrochen offen waren und für einen Großteil der Verschwendung verantwortlich waren“. Er fügte hinzu „unsere Infrastruktur ist sehr veraltet und wir haben viele Probleme mit Rohrbrüchen“.
Seiner Meinung nach ist dem Rat nicht bekannt, dass das Problem so ernst sei. Er sei unter dem Eindruck, dass es nur zu bestimmten Spitzzeiten kein Wasser gebe. Koës sei bestimmt nicht die ganze Zeit ohne fließendes Wasser. Auch hätten die Schulen ihre eigenen Bohrlöcher, die sie gebrauchen könnten. Das Wasser ist jedoch nicht für den menschlichen Gebrauch zugelassen.
(Bearbeitet von S. Noechel)
Windhoek
Rund 800 Schulkinder aus Koës haben kein Wasser zum Baden, für die Toilettenspülung oder zum Trinken. Aber nicht nur die Schulen sind von den Wasserproblemen betroffen, die ganze Stadt hat zeitweilig kein Wasser. Nach Angaben von Einwohnern gibt es die Probleme schon seit einigen Jahren, aber Anfang September wurde es so schlimm, dass es jetzt kein Wasser oder nur ein kleines „Pipi-Rinnsal“ gibt. „Mal haben wir Wasser, dann wieder nicht. Viele Häuser haben nur Wasser aus den Außenhähnen", sagte ein Bewohner.
In der kombinierten Schule Adam Steve in der informellen Siedlung gibt es etwa 580 Kinder. „Unsere Kinder baden morgens um 4.30 Uhr auf der offenen Ebene neben dem Bohrloch. Die Toiletten können nicht richtig gespült werden und das Kochen ist ein Problem. Im Moment ist es furchtbar heiß und die Kinder haben kein Wasser, das sie trinken können. Die Kinder, die nicht im Heim wohnen, bringen Wasser von zu Hause mit, wenn aber das Wasser zugedreht wird dann haben auch diese kein Wasser zum Mitbringen.
„Die Gemeindeverwaltung kam, um Wasser in der Schule abzuliefern, aber wir mussten es in unsere eigenen Eimer füllen und wegtragen. Das war einmal, aber jetzt bitten wir nicht mehr darum, weil es einfach zu viel Aufwand ist. Wir bringen das Wasser einfach selbst mit."
Die Grundschule Chris Lotter in Koës hat 220 Schüler. „Wir haben einen Wassertank in der Schule und im Heim. Wenn es Wasser gibt, ist der Tank voll. Also tragen die Kinder Eimer mit Wasser, um die Toiletten zu spülen, in die Küche, damit sie kochen können, und abends tragen die Jungen eimerweise Wasser in die Mädchentoilette, damit sie baden können. Die Jungs gehen zum Baden zum Wassertank im Hof. Wir können das Schülerheim nicht richtig reinigen und das Ganze ist ein „hygienischer Albtraum."
Gemeinderat ohne Rat
Laut Willem Labuschagne, einem Ratsmitglied für den ländlichen Wahlkreis Keetmanshoop und Mitglied des Parlaments, gibt es in Koës viele illegale Wasseranschlüsse, und es wird momentan mehr Wasser als sonst verwendet, weil es sehr heiß ist. „Wir wissen nicht, was da los ist, das könnte einer der Gründe sein. Wir haben bereits zweit Pumpe eingebaut, von der jetzt eine kaputt ist. Wir verbrauchen etwa 15 000 Liter pro Stunde und wir pumpen bereits 30 000 Liter über den ganzen Tag verteilt.
„Ein weiterer Grund könnte ein Wasserleck beim Tank sein. Wir haben alle Arbeiter gebeten, das Rohr auszugraben. Sie sind jetzt an einem Punkt angelangt und haben gesagt, dass dort nun Zement ist und sie nicht mehr weiterarbeiten werden. Ich habe sie angewiesen, den Zement zu zerbrechen, weil das die einzige Erklärung dafür ist, dass so viel Wasser verloren gehen kann", so das Ratsmitglied.
Nach Angaben Johannes Janser, Vorsitzender des Gemeinderates, ist dies schon ein langandauerndes Problem. Auch hat der Rat endlich die sogenannten COVID-Wasserhähne zudrehen lassen, da „diese ununterbrochen offen waren und für einen Großteil der Verschwendung verantwortlich waren“. Er fügte hinzu „unsere Infrastruktur ist sehr veraltet und wir haben viele Probleme mit Rohrbrüchen“.
Seiner Meinung nach ist dem Rat nicht bekannt, dass das Problem so ernst sei. Er sei unter dem Eindruck, dass es nur zu bestimmten Spitzzeiten kein Wasser gebe. Koës sei bestimmt nicht die ganze Zeit ohne fließendes Wasser. Auch hätten die Schulen ihre eigenen Bohrlöcher, die sie gebrauchen könnten. Das Wasser ist jedoch nicht für den menschlichen Gebrauch zugelassen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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