Erschreckende Verluste der Farmer
Wilderei und Viehdiebstahl werden laut NAU zur „Wirtschaftssabotage“
Der Präsident des Namibischen Landwirtschaftsverbandes NAU beschreibt die Wilderei und den Viehdiebstahl in Namibia aufgrund des extrem hohen Verlustes als nationale Wirtschaftssabotage, die drastische Maßnahmen erfordert – nicht nur von der Polizei, sondern auch von der Justiz und dem Rechtssystem insgesamt.
Von Elvira Hattingh
(Bearbeitet von Frank Steffen)Windhoek
Allein im vergangenen Jahr verloren Farmer in Namibia und 22,5 Millionen N$ durch Raubtiere, aber viel schlimmer sind die 14,7 Millionen N$, die durch Viehdiebstahl sowie 9,4 Millionen N$, die durch gestohlene Infrastruktur auf Farmen verlorengingen. Zwischen 2015 und 2020 kostete der Verlust an Vieh und Wild die Farmer etwa 217,5 Millionen N$. Dieser massive Betrag ergibt sich aus Verlusten durch Diebstahl, Raubtierschäden, Mensch-Tier-Konflikte sowie den damit einhergehenden Bekämpfungsmaßnahmen.
Insgesamt wurden 12,2 Mio. N$ für Maßnahmen gegen den Viehdiebstahl ausgegeben, während weitere 6,4 Mio. N$ ausgegeben wurden, um Raubtiere fernzuhalten. Die Wilderei kostete Farmer indessen 17,7 Mio. N$ im Jahr 2021, während sie 10,3 Mio. N$ für den Kampf gegen die Wilderei ausgaben. Mensch-Tier-Konflikte kosteten weitere 7,9 Mio. N$, während vorbeugende Maßnahmen gegen Mensch-Tier-Konflikte die Landwirte weitere 6 Mio. N$ kosteten.
Die Zahlen stammen aus einer Studie zu den wirtschaftlichen Auswirkungen von Viehdiebstahl und Wilderei sowie Konflikten zwischen Mensch und Tier. Ausgeführt wurde diese von der Namibischen Universität für Wissenschaft und Technik (NUST) gemeinsam mit der Universität des Freistaates (UFS) in Südafrika.
„Das grenzt an Wirtschaftssabotage und erfordert drastische Maßnahmen – nicht nur von der Polizei, sondern auch von der Justiz und dem Rechtssystem insgesamt“, sagte der Präsident des Namibischen Landwirtschaftsverbandes NAU, Piet Gouws gestern während des NAU-Kongresses in Windhoek. „Die Auswirkungen sind enorm und wir hoffen, dass sich die Regierung diese Information zu Herzen nimmt und verantwortungsvolle und angemessene Maßnahmen ergreift.“
Studie umfasst alle FarmerNUSTs Dr. Salamo Mbai hatte bereits am Mittwoch während der jüngsten “Agri Foresight Conference” über die noch laufende Studie berichtet: „Stellen Sie sich vor, wenn wir diese Zahlen zu unserem Bruttoinlandsprodukt hätten hinzufügen können!” Die Studie umfasse insgesamt 370 Farmer in acht Regionen des Landes – Mitglieder sowohl der NAU als auch des Namibischen Neusiedlerverbandes für kommerzielle Farmer (NECFU) und der Farmervereinigung für ehemals Benachteiligte (PDNFU) nahmen an der Studie teil.
Im vergangenen Jahr (2021) wurden die meisten Rinder (338) in der Region Otjozondjupa gestohlen, gefolgt von der Region Omaheke mit 231. Im Süden sind es hauptsächlich die Schafe: //Kharas-Region mit 2 640 gestohlenen Schafen und 1 357 Schafe in der Hardap-Region.
Die meiste Infrastruktur wird in der Otjozondjupa-Region gestohlen – allein im vergangenen Jahr betrugen die Verluste mehr als 4,5 Mio. N$.
Im Jahr 2021 sorgten Raubtiere für die meisten Rinderverluste in den Regionen Otjozondjupa und Omaheke (420 und 268), während sie die meisten Schafe in den Regionen Hardap und //Kharas rissen (jeweils 4 632 und 1 934).
Zwischen 2015 und 2020 wurden das meiste Vieh in der Kunene-Region gestohlen, nämlich 1 027 Rinder (die gemeldet wurden). Dem folgen die Otjozondjupa-Region mit 799 und die Omaheke-Region mit 661 Rindern. In den Regionen //Kharas und Hardap wurden in dieser Zeit 2 513 bzw. 1 588 Schafe gestohlen.
Dabei werden nur sehr wenige der Tiere geborgen. In der Omaheke wurde beispielweise mit 61 die höchste Anzahl an Rindern geborgen, während //Kharas die meisten Schafe barg: insgesamt 230.
Die vier Regionen, die am schlimmsten unter Raubtieren leiden sind zwischen 2015 und 2020 die Farmer in den Otjozondjupa- und Khomas-Regionen gewesen – 1 569 bzw. 1 293 Rinder. In den //Kharas- und Hardap-Regionen gingen 5 206 bzw. 6 858 Schafe durch Raubtiere verloren.
Wilderei in Erongo-Region
In Bezug auf die Wilderei leiden die Erongo- und Otjozondjupa-Regionen am meisten. Zwischen 2015 und 2020 wurden in der Erongo-Region 875 Fälle von Wilderei gemeldet. Die Zahl stieg dann drastisch und so wurden allein im Jahr 2021 massive 2 637 Fälle gemeldet. In der Otjozondjupa-Region wurde derselbe Trend festgestellt: 705 Wildreifälle zwischen 2015 und 2020 und im Jahr 2021 waren es dann 1 566 Fälle, die gemeldet wurden.
Laut Mbai nehmen Wilderei und Viehdiebstahl weltweit zu und wird diese durch organisiertes Verbrechen ausgelöst. Darüber hinaus verursachen Raubtiere wie Schakale und Leoparden sowie Braune Hyänen insbesondere bei Kleinviehhaltern erhebliche Verluste. Die Raubtiere nehmen auch häufig Rinderkälber ins Visier. Die Kosten werden allein vom Farmer getragen.
(Bearbeitet von Frank Steffen)Windhoek
Allein im vergangenen Jahr verloren Farmer in Namibia und 22,5 Millionen N$ durch Raubtiere, aber viel schlimmer sind die 14,7 Millionen N$, die durch Viehdiebstahl sowie 9,4 Millionen N$, die durch gestohlene Infrastruktur auf Farmen verlorengingen. Zwischen 2015 und 2020 kostete der Verlust an Vieh und Wild die Farmer etwa 217,5 Millionen N$. Dieser massive Betrag ergibt sich aus Verlusten durch Diebstahl, Raubtierschäden, Mensch-Tier-Konflikte sowie den damit einhergehenden Bekämpfungsmaßnahmen.
Insgesamt wurden 12,2 Mio. N$ für Maßnahmen gegen den Viehdiebstahl ausgegeben, während weitere 6,4 Mio. N$ ausgegeben wurden, um Raubtiere fernzuhalten. Die Wilderei kostete Farmer indessen 17,7 Mio. N$ im Jahr 2021, während sie 10,3 Mio. N$ für den Kampf gegen die Wilderei ausgaben. Mensch-Tier-Konflikte kosteten weitere 7,9 Mio. N$, während vorbeugende Maßnahmen gegen Mensch-Tier-Konflikte die Landwirte weitere 6 Mio. N$ kosteten.
Die Zahlen stammen aus einer Studie zu den wirtschaftlichen Auswirkungen von Viehdiebstahl und Wilderei sowie Konflikten zwischen Mensch und Tier. Ausgeführt wurde diese von der Namibischen Universität für Wissenschaft und Technik (NUST) gemeinsam mit der Universität des Freistaates (UFS) in Südafrika.
„Das grenzt an Wirtschaftssabotage und erfordert drastische Maßnahmen – nicht nur von der Polizei, sondern auch von der Justiz und dem Rechtssystem insgesamt“, sagte der Präsident des Namibischen Landwirtschaftsverbandes NAU, Piet Gouws gestern während des NAU-Kongresses in Windhoek. „Die Auswirkungen sind enorm und wir hoffen, dass sich die Regierung diese Information zu Herzen nimmt und verantwortungsvolle und angemessene Maßnahmen ergreift.“
Studie umfasst alle FarmerNUSTs Dr. Salamo Mbai hatte bereits am Mittwoch während der jüngsten “Agri Foresight Conference” über die noch laufende Studie berichtet: „Stellen Sie sich vor, wenn wir diese Zahlen zu unserem Bruttoinlandsprodukt hätten hinzufügen können!” Die Studie umfasse insgesamt 370 Farmer in acht Regionen des Landes – Mitglieder sowohl der NAU als auch des Namibischen Neusiedlerverbandes für kommerzielle Farmer (NECFU) und der Farmervereinigung für ehemals Benachteiligte (PDNFU) nahmen an der Studie teil.
Im vergangenen Jahr (2021) wurden die meisten Rinder (338) in der Region Otjozondjupa gestohlen, gefolgt von der Region Omaheke mit 231. Im Süden sind es hauptsächlich die Schafe: //Kharas-Region mit 2 640 gestohlenen Schafen und 1 357 Schafe in der Hardap-Region.
Die meiste Infrastruktur wird in der Otjozondjupa-Region gestohlen – allein im vergangenen Jahr betrugen die Verluste mehr als 4,5 Mio. N$.
Im Jahr 2021 sorgten Raubtiere für die meisten Rinderverluste in den Regionen Otjozondjupa und Omaheke (420 und 268), während sie die meisten Schafe in den Regionen Hardap und //Kharas rissen (jeweils 4 632 und 1 934).
Zwischen 2015 und 2020 wurden das meiste Vieh in der Kunene-Region gestohlen, nämlich 1 027 Rinder (die gemeldet wurden). Dem folgen die Otjozondjupa-Region mit 799 und die Omaheke-Region mit 661 Rindern. In den Regionen //Kharas und Hardap wurden in dieser Zeit 2 513 bzw. 1 588 Schafe gestohlen.
Dabei werden nur sehr wenige der Tiere geborgen. In der Omaheke wurde beispielweise mit 61 die höchste Anzahl an Rindern geborgen, während //Kharas die meisten Schafe barg: insgesamt 230.
Die vier Regionen, die am schlimmsten unter Raubtieren leiden sind zwischen 2015 und 2020 die Farmer in den Otjozondjupa- und Khomas-Regionen gewesen – 1 569 bzw. 1 293 Rinder. In den //Kharas- und Hardap-Regionen gingen 5 206 bzw. 6 858 Schafe durch Raubtiere verloren.
Wilderei in Erongo-Region
In Bezug auf die Wilderei leiden die Erongo- und Otjozondjupa-Regionen am meisten. Zwischen 2015 und 2020 wurden in der Erongo-Region 875 Fälle von Wilderei gemeldet. Die Zahl stieg dann drastisch und so wurden allein im Jahr 2021 massive 2 637 Fälle gemeldet. In der Otjozondjupa-Region wurde derselbe Trend festgestellt: 705 Wildreifälle zwischen 2015 und 2020 und im Jahr 2021 waren es dann 1 566 Fälle, die gemeldet wurden.
Laut Mbai nehmen Wilderei und Viehdiebstahl weltweit zu und wird diese durch organisiertes Verbrechen ausgelöst. Darüber hinaus verursachen Raubtiere wie Schakale und Leoparden sowie Braune Hyänen insbesondere bei Kleinviehhaltern erhebliche Verluste. Die Raubtiere nehmen auch häufig Rinderkälber ins Visier. Die Kosten werden allein vom Farmer getragen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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