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Die Regenbogenflagge der LGBTQ+-Gruppierungen
Die Regenbogenflagge der LGBTQ+-Gruppierungen

Hetze gegen LGBTQ

Nach Gerichtsurteil: Swapo-Jugend fordert Gesetze
Neue Anti-Schwulen-Gruppen in sozialen Medien mit Ministern und Polizisten als Mitglieder hetzen offen gegen namibische LGBTQ+ und prangern sie namentlich an.
Brigitte Weidlich
Von Brigitte Weidlich

Windhoek

Nach dem Gerichtsurteil in der vorige Woche, dass im Ausland geschlossene gleichgeschlechtliche Ehen zwischen Namibiern und Ausländern letzteren ebenfalls Daueraufenthalt in Namibia genehmigt werden soll, begannen hitzige Debatten.

Verschiedene Anti-Homo-Gruppen wurden daraufhin in sozialen Medien gegründet, die aufhetzen wollen und LGBTQ als vom „Westen“ eingeführtes Übel betrachten. Sie planen eine Protestkundgebung, die aber noch nicht bei der Polizei angemeldet wurde.

Am heutigen Montag laden die charismatischen Kirchen in Windhoek, die das Urteil ablehnen, zu einer Pressekonferenz ein.

Bekannter Weise sind einige hochrangige Politiker und Regierungsbeamte der Swapo-Partei schwul beziehungsweise lesbisch. Einige von ihnen wurden namentlich in manchen Gruppen genannt und in einem Fall wurde sogar „das Entfernen“ eines solchen Kabinettmitglieds gefordert.

Führend unter diesen neuen Gruppen soll ein Swapo-Mitglied in Windhoek sein, auf dessen WhatsApp-Gruppe mit über 1 000 Personen, mehrere Kabinettsminister und Polizeioffiziere Mitglieder sind. Dort wird am radikalsten gegen LGBTQ und auch gegen die Justiz gehetzt.

Der Jugendflügel der Swapo-Partei fordert Gesetze gegen Schwule und Lesben. „Das Urteil des Obersten Gerichtshofs (Supreme Court) untergräbt die Souveränität und Unabhängigkeit unseres Landes sowie unsere heilige Identität als Land und Volk“, teilte der Sekretär des Jugendflügels, Ephraim Nekongo, mit, der auch Abgeordneter im Parlament ist.

„Das Urteil des Obersten Gerichtshofs zwingt die namibische Regierung zur Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen, die von Ausländern und/oder Personen im Ausland geschlossen werden. Unsere Gesetze erlauben keine Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen“, so Nekongo.

Er wetterte gegen die „dämonische Agenda der Homosexualität“ durch „Imperialisten“. Die Mehrheit der Menschen in Namibia würden gleichgeschlechtliche Ehen und Homosexualität nicht akzeptieren, meint er.

„Wir appellieren daher an alle unsere progressiven Bürger, Organisationen und andere Nationen, sich uns bei der Ablehnung von Homosexualität auf unserem Territorium anzuschließen. Wir fordern die SWAPO als Regierungspartei auf, durch ihre Vertretung im Parlament Gesetze zur Ablehnung der Homosexualität und allem, was sie mit sich bringt, auszuarbeiten“, so der Sekretär des Swapo-Jugendflügels Nekongo.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-26

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