Kirchenkreise erhalten Hilfe
Verbund evangelischer Kirchen taucht aus der Corona-Starre auf
Ende 2019 hatten drei evangelische Kirchen Deutschlands bei einem Treffen in Windhoek ihr solidarisches Parternschaftsabkommen mit der Evangelisch-Luth. Kirche in der Republik Namibia (ELRCN) aufgearbeitet und vertieft. Zu dem Abkommen gehört der Beschluss, die ELCRN finanziell zu unterstützen.
Bevor aktuelle Beschlüsse für die ELCRN umgesetzt werden konnten, d.h. finanzielle Unterstützung für diakonische Arbeit in sechs namibischen Kirchenkreisen, kam die Corona-Pandemie mit lähmenden Sperren und Verboten. Der Namibia-Arbeitskreis im Evangelischen Kirchenkreis Düsseldorf teilt jetzt mit, dass die beteiligten deutschen Kirchen der Partnerschaft am 9. Dezember 2021 eine Zoom-Konferenz abgehalten und beschlossen haben, das bis jetzt aufgelaufene Geld in Höhe von 193 000 Euro – ca. 3 Mio. Nam-Dollar – an die sechs Kirchenkreise sowie mit der ELCRN verbundene Institutionen in den kommenden Monaten zu übergeben.
Zum Anlauf hat der Kirchenkreis Düsseldorf mit seinen Partnern in Mariental und Maltahöhe sofort abgesprochen, für die ersten 10 000 Euro Lebensmittel-Pakete an die ärmsten Familien liefern zu lassen. Laut Wolfgang Baar, Vorsitzender des Namibia-Arbeitskreises Düsseldorf, waren die Pakete zur Ablieferung vor Weihnachten bestimmt. Für weitere Projekte im neuen Jahr liegen 20 000 Euro bereit.
Die deutschen Partnerschaftsgruppen der ELCRN finden sich in der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR), der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), die von der Vereinten Evangelischen Mission (VEM), früher Rheinische Mission, im Namibia Arbeitskreis Düsseldorf koordiniert werden. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit geht formal auf 1985 zurück und wurde 2019 bei einer Konsultation in Windhoek aktuell überarbeitet, um Kontinuität abzusichern. Hier folgen einige Punkte der VEM-ELCRN-Vereinbarung (Windhoek-/Ai//Gams Agreement 2019):
Die in der Partnerschaft verbundenen Kirchen „sind in einer gemeinsamen Geschichte verwurzelt, die fruchtbar und zugleich schmerzlich war. Sie kann nicht willkürlich geändert bzw. verleugnet oder vergessen werden. Unsere Beziehung ist ein konkreter Ausdruck der weltweiten Schwester- und Bruderschaft in Christus. Sie kann nicht willkürlich geändert bzw. verleugnet oder vergessen werden. Gott ist es, der über unser Begreifen hinaus die Geschichte bestimmt und uns im Geiste einer verbindlichen kirchlichen Gemeinschaft vereint hat.“
Zum Umgang mit Differenzen in der Partnerschaft heißt es: „Partner haben die Freiheit, kritische Fragen zu stellen, wo es geboten ist. Wir sind überzeugt, dass die Schwierigkeiten und Belastungen der Partnerschaft im Geist des gegenseitigen Respekts, der Ehrlichkeit und der Transparenz erörtert werden können und eine konstruktive Auseinandersetzung möglich ist.“
∎ Wir sind zusammen in der Gemeinschaft der Vereinten Evangelischen Mission (VEM), einer Gemeinschaft von Kirchen in drei Erdteilen.
∎ Wir lernen, sehr feinfühlig und respektvoll mit den Fragen umzugehen, die durch die Begegnung der Kulturen mit dem Evangelium entstehen. Das Ziel interkulturellen Lernens besteht darin, den anderen besser zu verstehen und zu respektieren.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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