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Namibia trauert um Präsident Geingob

Verstorbenes Staatsoberhaupt Namibias erhält Lob von allen Seiten
Der Tod des dritten Staatspräsidenten Namibias scheint in erster Instanz das namibische Volk zu einen. Ob politischer Mitkämpfer oder Gegner von Dr. Hage Gottfried Geingob, sie alle teilen die Meinung, dass Namibia einen Menschen und eine bedeutende Führungspersönlichkeit verloren hat, die eine spürbare Lücke hinterlässt.
Frank Steffen,Stefan Noechel,Yolanda Nel,katharina moser
Von Yolanda Nel, , Frank Steffen, Katharina Moser & Stefan Noechel

Namibia trauert um seinen dritten Präsidenten, Dr. Hage Gottfried Geingob, der gestern, am 4. Februar 2024 kurz nach Mitternacht, verstorben ist. Dr. Geingob war zweifelsohne eine der Schlüsselfiguren in der politischen Geschichte des Landes. Er leitete die Verfassungsgebende Versammlung nach der Wahl zur Unabhängigkeit Namibias im November 1989, deren Verfassung anlässlich der Entlassung des Landes in die Unabhängigkeit durch Südafrika am 21. März 1990 als eine der modernsten je gefeiert wurde.

Geingobs Werdegang

Geingob diente unter Gründungspräsident Sam Nujoma als erster Premierminister Namibias in den Jahren 1990 bis 2002, eine Rolle, die er erneut in den Jahren 2012 bis 2015 vor seiner Wahl zum Präsidenten ausfüllte. In den Jahren 2008 bis 2012 hatte er das Amt des Ministers für Handel und Industrie inne. Seine Führungsrolle erstreckte sich letztendlich auch auf den Vorsitz der regierenden Swapo-Partei, den er von November 2017 bis zu seinem verfrühten Tod innehatte.

Geingob wurde im November 2014 mit überwältigender Mehrheit zum Präsidenten Namibias gewählt und errang auf dem sechsten Parteitag der Swapo im November 2017 einen Erdrutschsieg, der ihn als dritten Präsidenten der Swapo festigte. Im August 2018 übernahm er für ein Jahr den Vorsitz der Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrikas, SADC.

Dr. Hage Geingob wurde 1941 in Otjiwarongo geboren. Seine frühe Ausbildung im Rahmen des Bantu-Bildungssystems in Otavi ebnete den Weg für seinen Eintritt in das Augustineum College im Jahr 1958, wo viele der heutigen politischen Führer Namibias ausgebildet wurden. Seine Reise in die internationale Diplomatie begann 1964, als er zum Swapo-Vertreter bei den Vereinten Nationen und in Amerika ernannt wurde, eine Funktion, die er bis 1971 innehatte.

Trotz vieler Herausforderungen in der Zeit des Unabhängigkeitskrieges, blieben Geingob und seine Kollegen hartnäckig, was dazu führte, dass die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Swapo-Partei als einzige und authentische Vertretung des namibischen Volkes anerkannte. Die internationale Unterstützung und der bereits 1966 begonnene bewaffnete Kampf gipfelten in der Unabhängigkeit Namibias im Jahr 1990.

Kondolenzwünsche

Gestern trafen die Kondolenzwünsche im Minutentakt von nah und fern ein, ob von SADC-Partnern (beispielsweise der sambische Präsident Hakaine Hichilema) oder internationalen Partnerländern und Gesinnungsgenossen. Der chinesische Botschafter überwachte als erster die Senkung der namibischen Fahne auf Halbmast vor seiner Botschaft, aber auf allen Ebenen äußerten sich die verschiedenen Landesvertreter zu dem unerwarteten Tod des namibischen Staatsoberhauptes. Die deutsche Botschaft kondolierte Namibia und kam zu dem Schluss: „Namibia hat einen großen Staatsmann verloren.“

Es waren nicht nur die Politiker, die sich äußerten, sondern alle möglichen Staatsinstanzen, nicht zuletzt das „Namibia Investment Promotion and Development Board“ (NIPDB), dass den Tod des Visionärs betrauerte: „Ein Führer, dessen unerschütterliche Tapferkeit und tiefe Liebe zu seinem Volk unauslöschliche Spuren hinterlassen haben. Seine Aufopferung, mit der er bis zum Schluss für das Wohlergehen Namibias kämpfte, verdeutlicht sein Engagement für das Wohlergehen seines Volkes.“ Geingob galt als der politische Vater aller Entwicklungen im Bereich des Grünen Wasserstoffs, ein Thema, das stark von der NIPDB angetrieben wurde und dessen Entwicklung zu einem Optimismus in Bezug auf eine unvorhergesehene Wirtschaftsentwicklung geführt hat.

Nangolo Mbumba wird eingeschworen

Um drei Uhr am Nachmittag des 4. Februars wurde Nangolo Mbumba als Übergangspräsident der Republik Namibia vom Präsidenten des Obersten Gerichtshofes, Peter Shivute, in seine neue Position eingeschworen. In seiner ziemlich bedrückten Rede dankte Mbumba dem namibischen Volk für das Vertrauen ihm gegenüber. Er erzählte kurz über sein erstes Treffen mit Geingob in New York in 1967, als sich die beiden im Exil zum ersten Mal kennenlernten.

Er resümierte auch über Altpräsident Hifikepunye Pohamba, der ebenfalls bei der Vereidigung Mbumbas zugegen war. Mbumba nannte kurz seine Verbundenheit dem ehemaligen Präsidenten gegenüber, den er in 1966 in Botswana kennenlernte, da er ihm erst als Kanzler der Universität von Namibia gefolgt war und nun ebenfalls ins „zeitige“ Amt des Präsidenten folgen konnte. Er betonte deutlich, dass er nur die verbliebene Zeit von Geingob im Amt des Präsidenten wahrnehmen werde. Er werde nicht für die anstehende Wahl kandidieren.

Mbumba schloss mit den Worten, „Wir verstehen einander... also lasst uns einander unterstützen", und übergab somit die Zügel des Vize-Präsidentenamts an Netumbo Nandi-Ndaitwah, die nun die offizielle Vizepräsidentin Namibias ist.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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