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Das Erklimmen der Düne Big Daddy im namibischen Tourismusziel Sossusvlei gehört zur Wunschliste. Seit dem Reiseverbot meldet die Tourismusbranche aber zahlreiche Stornierungen von Buchungen – die Folgen sind verheerend. Foto: Erwin Leuschner
Das Erklimmen der Düne Big Daddy im namibischen Tourismusziel Sossusvlei gehört zur Wunschliste. Seit dem Reiseverbot meldet die Tourismusbranche aber zahlreiche Stornierungen von Buchungen – die Folgen sind verheerend. Foto: Erwin Leuschner

Reiseverbot aufheben

Buchungen bis Januar um 70 bis 95 Prozent reduziert
Die Auswirkungen sind „brutal und verheerend": Die Tourismusbranche meldet seit dem verhängten Reiseverbot für das südliche Afrika Verluste in Millionenhöhe. Es gibt Anzeichen, dass die internationale Reisebranche das Vertrauen in die Region als sichere und zugängliche Tourismusdestination verliert.
Erwin Leuschner
Von Erwin Leuschner

Swakopmund/Windhoek

Ein Ende des Reiseverbots und der Quarantäne-Aufforderungen für Reisende, die aus dem südlichen Afrika in ihr Heimatland zurückkehren – das fordert der namibische Gastgewerbeverband (HAN) und bekräftigt damit die Forderung der Vier-Länder-Marketing-Organisation Africa’s Eden. Africa’s Eden hat kürzlich eine Umfrage über die Auswirkungen des Reiseverbots durchgeführt – die Ergebnisse sind schockierend.

Laut HAN hat das sofortige Reiseverbot, das England ursprünglich am 26. November verhängte und dem sich die EU, die USA und andere Länder angeschlossen haben, internationale Reisen in das südliche Afrika „praktisch dezimiert“. Das Reiseverbot wurde verhängt, nachdem südafrikanische Wissenschaftler die neue Coronavirus-Variante Omicron bekanntgegeben hatten (AZ berichtete). Laut HAN haben sich angesichts dieser Ankündigung Buchungen von Dezember bis Januar um 70 bis 95 Prozent reduziert.

„Noch besorgniserregender ist die Tatsache, dass das südliche Afrika, einschließlich Namibia, Reisestornierungen bis weit in das Jahr 2022 verzeichnet. Das ist ein Zeichen, dass die internationale Reisebranche das Vertrauen in die Region als sichere und zugängliche Tourismusdestination verliert, und sich für andere ,offene und nicht beschränkte‘ Reiseziele entscheiden“, erklärt HAN. Namibia sei somit in die schwerste Krise in den vergangenen letzten zwei Jahren gestürzt worden. „Sollte das Reiseverbot nicht umgehend aufgehoben werden, ist der Tourismus in Africa‘s Eden – inklusive Namibia – für 2022 zum Scheitern verurteilt“, so HAN weiter. Der Gastgewerbeverband fordert unter anderem globale sowie regionale, vereinfachte und harmonisierte Reiserichtlinien und die Wiederöffnung aller Grenzen.

Africa’s Eden verzeichnet Mitglieder in Botswana, Namibia, Sambia und Simbabwe. „Bei einer Schnellumfrage in der Woche vom 6. Dezember haben 56 Befragte in den vier Ländern 3 478 Mitarbeiter entlassen und jeweils im Schnitt Buchungen im Wert von 135 000 US$ (rund 2,1 Mio. N$) verloren“, teilte Africa’s Eden schriftlich mit. Insgesamt hätten 60 Unternehmen seit Beginn der Pandemie mehr als 6,7 Mio. US$ (etwa 107 Mio. N$) nicht für den Naturschutz oder einer Gemeinschaft ausgegeben. Während Africa‘s Eden die Folgen der Reisebeschränkungen auf die Branche als „verheerend“ bezeichnet, zeigt sich die Organisation daher besonders besorgt über die finanziellen Folgen für den Naturschutz und für Gemeinschaften im südlichen Afrika.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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