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Der Vorsitzende des Verbands der Tankstellenbetreiber (Fuel and Franchise Association, FAFA), Hennie Kruger, im Gespräch mit einem Journalisten eines Facebook-Nachrichtenportals. Foto: Soziale Medien
Der Vorsitzende des Verbands der Tankstellenbetreiber (Fuel and Franchise Association, FAFA), Hennie Kruger, im Gespräch mit einem Journalisten eines Facebook-Nachrichtenportals. Foto: Soziale Medien

Tankstellen-Eigentümer in Aufruhr

Energieministerium vor Ultimatum – Tankstellenschließung steht bevor
Stefan Noechel
Windhoek (sno) • Die namibischen Tankstellenbesitzer sind in Aufruhr über die steigenden Spritpreise und stellen dem Energieministerium vor ein Ultimatum. Am Mittwoch traf sich der Verband der Tankstellenbetreiber (Fuel and Franchise Association, FAFA) mit seinen Mittgliedern, um einen gemeinsamen Konsensus zu finden und gemeinsam einen Entschluss zu fassen.

Die Tankstellen-Eigentümer wollen dem Minister für Bergbau und Energie sieben Tage Zeit geben auf ihre Forderungen einzugehen und die Vorschläge der FAFA anzunehmen. Sollten sie dieses nicht tun, werden die Tankstellen für sieben Tage ihre Türen schließen. Das sagte der Vorsitzende der FAFA, Hennie Kruger, in einem Video-Interview auf einem Facebook-Nachrichtenportal.

„Wir sind eine Industrie, die streng reguliert wird und für die der Energieminister verantwortlich ist. Er muss sorgen, dass die Industrie für alle, auch den Einzelhandel (Tankstellen), profitable bleibt“, so Kruger in dem Interview.

Er beleuchtet die Probleme der Tankstellenbesitzer und meinte, „Seit vier Jahren hat der Staat keine Erhöhung der Profitspanne, besser gesagt, keine ausreichende Erhöhung für die Tankstellen veranlasst. Auch gibt es keine Möglichkeiten mehr diese zu analysieren, da der Staat keine jährliche Dienst-Auswertungs-Analysen mehr durchführt.

Auch hat er den namibischen Verkehrsunfallfonds (MVA) genannt, der jährlich hunderte von Millionen Namibia Dollar investieren kann, die er von den Steuerabgaben, die im Literpreis von Sprit verrechnet werden, bekommt. Der Energie-Fund wäre ein weiteres Beispiel.

Er nannte die Banken, die mit ihren 1,58 Prozent auf Kreditkarten-, und 1,5 Prozent auf Debitkarten-Transaktionen, ungefähr 43 Cent für Diesel und 36 Cent pro Liter Benzin verdienen. Dann kommen die Bargeld-Transaktionen dazu. Neben den Unkosten, zwischen 2,7 bis 5 Prozent, die ein bewachter Geldtransporter für seine Dienste verlangt, müssen auch noch „cash-deposit-fees“ der Bank für jeden eingezahlten Dollar abgegeben werden.

Auch saugen die Ölfirmen die Einzelhändler aus, meinte Kruger, da sie meistens die Besitzer der Tankstellen sind und in ihren Streben ihre Aktienhälter glücklich zu halten, jährlich, um im Budget zu bleiben, die Konzessionsgebühren (franchise fees), die Gebäudemieten, die Miete des Forecorts, das Areal wo die Zapfsäulen stehen und die Mieten der Autowäscherei erhöhen. Dazu kommt, dass die Ölgesellschaften auf jeden verkauften Liter Sprit 1,07 N$ verdienen.

„Es wird Zeit, dass das Ministerium den Prozentsatz, den der Einzelhändler aus dem kumulativen Literpreis für Sprit verdient, anhebt, damit es sich wieder lohnt eine Tankstelle zu besitzen“, so Kruger, „denn eine siebentägige Schließung der Tankstellen würde schon alleine für die Transportbranche fatal sein. Es ist bedauerlich, dass in einer regulierten Industrie der Regulator, das Ministerium selber, die Einzelhändler zu solch einem schwerwiegenden Schritt zwingt, es ist eine Tragödie“, meinte der Vorsitzende.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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