Trinkgeld führt zu Zwist

Von Adam Hartman(Bearbeitet von S. Noechel)WindhoekDas Ministerium für Justiz und Arbeit hat bestätigt, dass eine formelle Untersuchung der Arbeitspraktiken im Hotel De Duine in Henties Bay eingeleitet wurde. Vorausgegangen war ein öffentlicher Aufschrei über eine umstrittene Trinkgeld-Anordnung, die in der vergangenen Woche in den sozialen Medien die Runde machte. Die Mitteilung des Hotels vom 24. März 2025 richtete sich an „alle im Hotel De Duine beschäftigten Kellner“ und informierte die Arbeitnehmer darüber, dass eine neue Klausel in ihre Verträge aufgenommen wird. Die Klausel besagt, dass alle Trinkgelder Eigentum des Hotels bleiben und nach Ermessen des Hotels verteilt oder zur Kostendeckung verwendet werden sollen. Der Kernpunkt der Mitteilung ist die Einführung eines Systems, bei dem die Kellner ihr Trinkgeld während des Monats behalten dürfen. Dies wird jedoch als „Vorschuss“ betrachtet und am Ende des Monats teilweise vom Gehalt abgezogen. In der Bekanntmachung heißt es: „Am Ende des Monats wird ein Teil des gesamten Trinkgelds, das der Kellner erhalten hat, als Darlehen von seinem Gehalt abgezogen, und zwar bis zu einem von der Geschäftsleitung festgelegten Betrag.“Empörung im VolkAlle Trinkgelder, die über den festgelegten Darlehensbetrag hinausgehen, gelten als zusätzliches Einkommen für den Kellner. Die Mitarbeiter mussten die Vereinbarung unterschreiben, um sie in ihren Arbeitsvertrag aufzunehmen. Die verletzende Klausel hat nicht nur die Öffentlichkeit, sondern auch Arbeitsexperten erzürnt. Die meisten sind sich darin einig, dass sie den Arbeitnehmern ihr rechtmäßiges Einkommen vorenthält. Kritiker haben sie auch als potenziell illegal und ausbeuterisch bezeichnet. „Das Hotel De Duine begeht Diebstahl und stiehlt Geld von seinen Kunden, das für seine Arbeitnehmer bestimmt war“, sagte Sigfried Garoeb, Mitglied des Stadtrats von Henties Bay.Auf Anfrage von Netwerk Media Hub (NMH) bestätigte die Direktorin im Ministerium für Justiz und Arbeitsbeziehungen, Lydia Indombo, dass der Minister die Entsendung eines Untersuchungsteams angeordnet hat. „Wir haben ein Untersuchungsteam entsandt, das sich derzeit vor Ort befindet“, sagte Indombo. „Der Bericht wird dem Ministerium vorgelegt, und auf der Grundlage der Ergebnisse und der Vorschläge zu den Arbeitsbedingungen sowie der diesbezüglichen Anordnung des Unternehmens wird eine Entscheidung getroffen“, sagte sie. Anordnung noch in „Testphase“ Der Hoteleigentümer, Nico van der Westhuisen, bestritt gegenüber NMH, dass die Anordnung umgesetzt worden sei, und sagte, das Dokument sei noch in Arbeit. „Es ist noch nicht so weit, dass es fertiggestellt ist. Ich bin mit Arbeit und Finanzen beschäftigt“, erklärte van der Westhuizen. Ziel der Maßnahmen sei es, die Transparenz und die Einhaltung der Steuergesetze zu fördern, vor allem, wenn es um elektronisch gezahlte Trinkgelder gehe. „Wir wollen keinen Ärger mit dem Empfänger des Trinkgeldes bekommen. Wir wollen nur das Richtige tun“, betonte van der Westhuizen. Er erklärte, dass Trinkgelder, die über Kartentransaktionen gezahlt werden, als Einkommen für das Unternehmen verbucht werden und welche steuerlichen Auswirkungen dies haben kann. „Jetzt müssen wir von den Empfängern erfahren, wie sie damit umgehen wollen. Es ist noch nicht umgesetzt worden, es ist nur eine Übung“, sagte er. Ein unabhängiger Buchprüfer wies jedoch darauf hin, dass elektronisch erhaltene Trinkgelder getrennt behandelt und direkt an die Mitarbeiter ausgezahlt werden sollten.Wenn die Steuerbehörden darauf bestehen, dass solche Zahlungen als Einkommen des Unternehmens verbucht werden, könnte dies rechtlich angefochten werden, so der Buchprüfer. „Das separate Trinkgeld sollte sofort an den Kellner gezahlt werden und ist nicht Teil des Einkommens des Unternehmens“, betonte er. „Der Empfänger des Einkommens (Trinkgeldes) sollte kein Problem mit auf diese Weise gezahlter Trinkgelder haben“.

Trinkgeld führt zu Zwist

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-04-15

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