Windhoeker Stadtrat ist geteilt
Gawanas schwelgt weiterhin in Zukunftsträumen
Nachdem die Vorsitzende des Verwaltungsausschusses, Ndeshihafela Larandja, am Montag gemeinsam mit ihrem Kollegen im Windhoeker Stadtrat, Jürgen Hecht, die ausdrückliche Bitte der Bürgermeisterin Sade Gawanas ausgeschlagen hatte, der Öffentlichkeit Einsicht in das finanzielle Desaster der Stadt zu erlauben, trat Gawanas gestern selbst vor die Medien.
Von Frank Steffen, Windhoek
Die Windhoeker Bürgermeisterin, Sade Gawanas, eins von zwei Ratsmitgliedern, die die „Landless People‘s Party“ (LPM) im Stadtrat vertreten, gab gestern vor, vorgehabt zu haben, den Windhoeker Einwohnern reinen Wein einzuschenken. Dieser war vorgestern von Ndeshihafela Larandja und Jürgen Hecht eingeschenkt worden, als sie in ihrer Kapazität als Mitglieder des Management-Komitees die finanzielle Misere der Stadt beschrieben (AZ berichtete).
Gawanas behauptete gestern, dass Larandja und Hecht als Vertreter der Partei „Independent Patriots for Change“ (IPC) durch die Einberufung einer Pressekonferenz versucht hätten, billige politische Punkte zu sammeln. Ihrer Meinung nach befinde sich die Verwaltung der Stadt seit ihrer Wahl zur Bürgermeisterin im Dezember 2021 auf dem richtigen Weg.
Tatsache ist, dass die IPC vier der 15 Stadtratsmitglieder stellt und obendrein vier der fünf Mitglieder des Verwaltungsausschusses. Es ist somit wahrscheinlich, dass das Fiasko hauptsächlich vom IPC aufgedeckt wurde und der Öffentlichkeit ungeschminkt vorgetragen wurde. Die Bürgermeisterin hatte am Montag einen Brief an Larandja gerichtet, in dem sie den Sinn und die Rechtmäßigkeit einer Pressekonferenz in Frage gestellt hatte, zumal die IPC auch die Einstellung eines künftigen Stadtdirektors hatte in Frage stellen wollen. Letztendlich fand die „abgesagte“ Pressekonferenz doch statt, allerdings ohne Gawanas.
Gestern sagte Gawanas, dass die Entscheidung, die Ernennung eines Stadtdirektors zu annullieren, nicht allein beim Vorsitzenden des Verwaltungsausschusses liege, sondern beim gesamten Stadtrat – das Verfahren werde „legal und rational bearbeitet“. Sie räumte ein, dass der Windhoeker Stadtrat gespalten sei und von Boshaftigkeit geprägt werde: „Ein ungesundes Arbeitsklima ist jeder Organisation schädlich, das wirft uns 50 bis 100 Jahre zurück."
Es gebe indessen, abgesehen vom Verwaltungsausschuss, zwei weitere Ausschüsse, das Nachhaltigkeitskomitee und den Prüfungsrisikoausschuss, die sich mit der prekären Finanzlage der Stadt auseinandersetzen würden. Danach schwelgte sie in Zukunftsträumen über Grundversorgung und Grundstücksvergaben, Aufwertung von informellen Siedlungen, die öffentliche Sicherheit und Katastrophenschutz, wirtschaftliche Entwicklung und die Beschaffung von Mitteln für Kapital- und Sozialprojekte sowie eine Umstellung auf „Best-Practice-Standards für intelligente Städte“ und die Stärkung der organisatorischen Kapazitäten und Prozesse – die Finanzkrise war wieder vergessen.
Die Windhoeker Bürgermeisterin, Sade Gawanas, eins von zwei Ratsmitgliedern, die die „Landless People‘s Party“ (LPM) im Stadtrat vertreten, gab gestern vor, vorgehabt zu haben, den Windhoeker Einwohnern reinen Wein einzuschenken. Dieser war vorgestern von Ndeshihafela Larandja und Jürgen Hecht eingeschenkt worden, als sie in ihrer Kapazität als Mitglieder des Management-Komitees die finanzielle Misere der Stadt beschrieben (AZ berichtete).
Gawanas behauptete gestern, dass Larandja und Hecht als Vertreter der Partei „Independent Patriots for Change“ (IPC) durch die Einberufung einer Pressekonferenz versucht hätten, billige politische Punkte zu sammeln. Ihrer Meinung nach befinde sich die Verwaltung der Stadt seit ihrer Wahl zur Bürgermeisterin im Dezember 2021 auf dem richtigen Weg.
Tatsache ist, dass die IPC vier der 15 Stadtratsmitglieder stellt und obendrein vier der fünf Mitglieder des Verwaltungsausschusses. Es ist somit wahrscheinlich, dass das Fiasko hauptsächlich vom IPC aufgedeckt wurde und der Öffentlichkeit ungeschminkt vorgetragen wurde. Die Bürgermeisterin hatte am Montag einen Brief an Larandja gerichtet, in dem sie den Sinn und die Rechtmäßigkeit einer Pressekonferenz in Frage gestellt hatte, zumal die IPC auch die Einstellung eines künftigen Stadtdirektors hatte in Frage stellen wollen. Letztendlich fand die „abgesagte“ Pressekonferenz doch statt, allerdings ohne Gawanas.
Gestern sagte Gawanas, dass die Entscheidung, die Ernennung eines Stadtdirektors zu annullieren, nicht allein beim Vorsitzenden des Verwaltungsausschusses liege, sondern beim gesamten Stadtrat – das Verfahren werde „legal und rational bearbeitet“. Sie räumte ein, dass der Windhoeker Stadtrat gespalten sei und von Boshaftigkeit geprägt werde: „Ein ungesundes Arbeitsklima ist jeder Organisation schädlich, das wirft uns 50 bis 100 Jahre zurück."
Es gebe indessen, abgesehen vom Verwaltungsausschuss, zwei weitere Ausschüsse, das Nachhaltigkeitskomitee und den Prüfungsrisikoausschuss, die sich mit der prekären Finanzlage der Stadt auseinandersetzen würden. Danach schwelgte sie in Zukunftsträumen über Grundversorgung und Grundstücksvergaben, Aufwertung von informellen Siedlungen, die öffentliche Sicherheit und Katastrophenschutz, wirtschaftliche Entwicklung und die Beschaffung von Mitteln für Kapital- und Sozialprojekte sowie eine Umstellung auf „Best-Practice-Standards für intelligente Städte“ und die Stärkung der organisatorischen Kapazitäten und Prozesse – die Finanzkrise war wieder vergessen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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