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Frank Steffen
Frank Steffen

Beim MEFT fehlt der Durchblick

Frank Steffen
Nichts scheint im Journalistenberuf derart schwierig, wie das Schreiben eines sinnvollen Kommentars, der mit normal 1 900 Zeichen in diese Spalte passen soll und trotzdem den gesamten Groll, Ärger und den Frust oder aber die Freude, Stolz und die Dankbarkeit ausdrückt, die man empfindet und ausdrücken will.

Seit Jahren kommentiere ich die fehlenden Konzepte und Richtlinien, die gerade im Umweltministerium Beamten und Behörden zu viel Spielraum für persönliche Interpretationen und Ansätze lassen. Dabei gibt es das Buch „Environmental Law and Policy in Namibia“, das von den Rechtssachverständigen Oliver Ruppel und Katharina Ruppel-Schlichting geschrieben und als Maßstab der Dinge regelmäßig überarbeitet wird.

Umweltgutachter, die in Namibia studiert haben, lernen dies Buch als Fachbuch über Umweltgesetze, politische Grundsätze, Polizeigesetz mit Bezug auf Wilderei und nicht zuletzt die Rechte der Bevölkerung, usw., zu nutzen. Trotzdem sehen wir, wie sich zu viele dieser Fachkräfte, die sich im Grunde für die Umwelt einsetzen sollten, über Gesetze und Regelwerke hinwegsetzen – und der Staat winkt jeden Unsinn durch, den sie verzapfen!

Die Löwenschutzorganisation für wüstenangepasste Löwen DeLHRA hat unlängst in Anbetracht der Gefühllosigkeit seitens des Umweltministeriums gegenüber den verbliebenen acht bis 13 sogenannten „Wüstenlöwen“ kapituliert. „Wir können versuchen die Übriggebliebenen zu schützen, aber die Zahlen werden sich nicht wieder erholen können, somit haben wir die Organisation geschlossen“, sagte mir Izak Smit.

Die Präsenz von Elefanten ist durch die Gas- und Ölsuche im Kavango (Nordosten) gefährdet und andererseits werden jetzt die wüstenangepassten Elefanten durch den Einsatz von schwerem Bergbau-Equipment aus dem Nordwesten vertrieben. Und dadurch ziehen auch die lärmempfindlichen Rhinos ab – das wurde der AZ bereits unabhängig vor Ort bestätigt.

Der Russe darf indessen im Stampriet-Aquifer nach Uran suchen. Und so bekommt jeder, was er will.

Die vierteilige Serie von Tristan Cowley ist mehr als 13 000 Zeichen lang und war „sein Kommentar“, der den absoluten Frust dieses Naturliebhabers widerspiegelt. Tragisch daran ist, dass er sich damit manchen Beamten zum Feind gemacht haben wird.

Doch wenn sich die Öffentlichkeit zunehmend nur durch öffentliche Auftritte gegen marodes Beamtentum wehren muss – siehe Kommunalbevölkerung im Kavango vs. Umweltkommissar & ReconAfrica; Stampriet-Farmer vs. Rosatom-Tochter; Ultimate Safaris vs. Umweltkommissar, usw. –, dann stellt sich tatsächlich die Frage, wer im Umweltministerium überhaupt noch die Umwelt im Sinn hat?

Wähler in Gestalt von Unternehmern, Angestellten sowie Mitglieder der Hegegebiete werden sich künftig rächen. Die Lokal- und Regionalwahlen 2025 werden interessant, denn die Regierungspartei weigert sich weiterhin zu begreifen, dass sie letztendlich auf unser Geheiß regiert, solange wir sie für befugt halten!

Von Frank Steffen

Kommentar

Gerd Mathias Lugge Vor 2 Tagen 19 December 2024

Obwohl ich kein Namibier bin, ich bezeichne Namibia allerdings als meine Seelenheimat, darf ich hoffentlich meiner Meinung Ausdruck verleihen. Ich verfolge nunmehr seit 8 Jahren die katastrophale Haltung des Umweltministeriums, durch die der Schutz der Hegegebiete und Nationalparks permanent ausgehöhlt wird. Wildreichtum und eine atemberaubende Landschaft fördern den Tourismus, mit dem das Bruttosozialprodukt Namibias gesteigert wird. Aber diese Einnahmen erhöhen nur das Bruttosozialprodukt und nicht die Bankkonten verantwortlich Tätiger des Ministeriums. Zwangsläufig muss man auf solche Gedanken kommen. Oder wie sonst ist die unverständliche Haltung der Entscheider zu verstehen? Es werden wahllos Lizenzen zu Schürfrechten und Förderung fossiler Brennstoffe zu Lasten von Umwelt und Tierschutz erteilt. Namibia verscherbelt sein Tafelsilber und wird hoffentlich bald mit diesem „wirtschaften“ aufhören.

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