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Braucht Windhoek ein RED?

Frank Steffen
Die modernen und protzigen Bauten der namibischen REDs – das sind die „Regional Electricity Distributors“ (Regional-Stromverteiler) – fallen in Namibia auf. Die Elektrizitätskontrollbehörde (ECB), die mittlerweile von Robert Kahimise, dem ehemaligen Windhoeker Stadtdirektor, angeführt wird, regelt dies Zwischenhändlerkonzept.

Kahimise fiel 2018 auf, als der Vorwurf erhoben wurde, er habe sich unerlaubt Stipendienhilfe aus der Windhoeker Kasse zugesagt. Unter seiner Regie hörte die Stadt auf, den Medien freien Zugang zum detaillierten Budget zu gewähren.

Die ECB folgt einer Richtlinie aus dem Jahr 2010, gemäß welcher sich die Verantwortungsgebiete der REDs nicht mit den Grenzen der 14 politischen Regionen des Landes decken.

So ist NORED für alle Regionen und Teile von Regionen oberhalb der Veterinärlinie zuständig – vom Kaokoveld (Teil der Kunene-Region) bis nach Katima Mulilo (Sambesi-Region). Der Rest der Kunene-Region (also Damaraland im Westen) sowie ein Teil der Otjozondjupa-Region (bis zur Ostgrenze des Landes) werden von CENORED verwaltet.

Die Erongo-Region hat immerhin ihr Erongo-RED, aber ferner gibt es Southern-RED, welches sich im Rehoboth-Gebiet sowie den Hardap- und ||Karas-Regionen als Stromverteiler festigen will.

Nun versucht Kahimise auch das Central-RED einzuführen, welches die Khomas-Region sowie den unteren Teil der Otjozondjupa-Region und die Omaheke-Region einschließt. Als ehemaliger CEO des Erongo-RED scheint eine Unvoreingenommenheit seitens Kahimise fragwürdig.

Wenn die Stadt zum Vorteil der Einwohner mit dem Stromverkauf etwas dazuverdient, scheint dies den Einwohnern wohl eher zu dienen als ein weiterer RED, dessen Wertschöpfung unerkennbar ist. Herr Kahimise, sie haben mit ihrer sarkastischen Zwischenbemerkung wahrscheinlich recht: Die meisten Einwohner Windhoeks haben kein Bedürfnis, noch weitere Gemeinschaften zu bezuschussen!

Frank Steffen

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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