Loading svg Please wait while we translate the article
Frank Steffen
Frank Steffen

Die Versuchung der Ölprofite

Frank Steffen
Der namibische Energieminister, Tom Alweendo, entwickelte sich als Direktor der Zentralbank und späterer Direktor der Planungskommission zu einer glaubwürdigen Respektsperson. Desto enttäuschender ist es, wenn er jetzt in einem Interview mit scheinbar inhaltlosen Argumenten aufwartet.

Er behauptet, dass Namibia viel aus einer Ölproduktion zu gewinnen habe, räumt dann aber ein, dass es sich zwar um kommerziell lohnende Ölfelder handle, es jedoch verfrüht sei, auf Zahlen einzugehen. Trotzdem verspricht er sich (uns) hohe Steuereinnahmen, doch werden diese nur als Prozentsatz schmackhaft gemacht. Er betont, dass Namibia nur auf eine 10-prozentige Gewinnbeteiligung berechtigt sein wird.

Er übersieht, dass die Investoren erst ihre Entwicklungskosten zurückverdienen wollen, eh Dividenden ausgeschüttet werden. Denn die milliardenschweren Investitionskosten wollen abgedeckt sein und somit ist Cashflow nicht mit Dividenden gleichzusetzen. Indem er im gleichen Satz von 55% Steuern und einer Entwicklungsdauer von vier bis fünf Jahren (eh produziert werden kann) spricht, lässt er unberechtigte Hoffnung aufkeimen.

Schade ist, dass der Minister nicht einsieht, dass wenn Angola seine Treibstoffpreise teilweise mit Verdiensten aus den Ölexporten subventioniert, sich dies auch in Namibia als direkte oder indirekte Möglichkeit anbietet. Wenn der Staat nicht einsieht, dass ein Teil des Gewinnes zum Vorteil des Normalverbrauchers genutzt werden könnte, fragt man sich, ob bereits jetzt die Einnahmen – ähnlich des landesinternen Diamantenhandels – nur für ein paar „Auserwählte“ bestimmt sind?

Demnächst wird man voraussichtlich Ölkommissionen und Behörden gründen wollen, wenn nicht sogar Zwischenhändler, ähnlich der namibischen Regional-Stromvertreiber (REDS). Jeder Manager soll dann wieder „marktverwandte Gehälter“ verdienen – der Range Rover gehört zum Mindestlohn!

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-01-02

Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

Katima Mulilo: 19° | 33° Rundu: 19° | 29° Eenhana: 18° | 23° Oshakati: 21° | 24° Ruacana: 21° | 26° Tsumeb: 19° | 24° Otjiwarongo: 15° | 25° Omaruru: 18° | 28° Windhoek: 19° | 27° Gobabis: 21° | 28° Henties Bay: 17° | 22° Swakopmund: 17° | 18° Walvis Bay: 17° | 21° Rehoboth: 19° | 29° Mariental: 22° | 31° Keetmanshoop: 25° | 36° Aranos: 23° | 33° Lüderitz: 17° | 24° Ariamsvlei: 28° | 39° Oranjemund: 16° | 24° Luanda: 26° | 27° Gaborone: 22° | 31° Lubumbashi: 17° | 22° Mbabane: 18° | 30° Maseru: 19° | 32° Antananarivo: 15° | 30° Lilongwe: 19° | 26° Maputo: 23° | 35° Windhoek: 19° | 27° Cape Town: 19° | 24° Durban: 22° | 30° Johannesburg: 18° | 30° Dar es Salaam: 25° | 31° Lusaka: 18° | 24° Harare: 17° | 24° #REF! #REF!