Ein Gesprächsthema weniger!
Ein Bekannter zeigte sich erstaunt, als er unlängst in London – im „Parliament Square“ – am Jan-Smuts-Denkmal vorbeikam: „Da wird an einen Mann aus unserer Region im südlichen Afrika erinnert, der maßgeblich zur Geschichte der Welt beigetragen hat. Die Idee der kollektiven, internationalen Sicherheit durch den Völkerbund war doch letztendlich nobel.“
Knapp 8 500 Kilometer weg von Windhoek wird an ein Stück Geschichte erinnert. Die Statue von Curt von Francoise hier in Namibia und das Rhodes-Denkmal an der Kapstädter Universität in Südafrika erfüllten eigentlich denselben Zweck. Doch beide mussten weichen und so bieten wir unseren Besuchern halt weniger Gesprächsthemen.
Gesprächsthemen, die sich gar nicht unbedingt nur mit den Leistungen zu befassen brauchen, sondern auch die Schattenseiten beleuchten könnten. Auch das ist Teil der Geschichte und so bräuchte man diese Denkmäler oft nur im Kontext darstellen, sodass sie für Besucher noch interessanter würden.
Statt Geschichte zu vervollständigen und geschmackvolle neue Denkmäler zu errichten und im Kontext darzustellen, reißen wir in Windhoek alles ab, was entfernt einen Zusammenhang mit der kolonialen Vergangenheit hat. Haben wir also gar keine Geschichte mehr? Auf welchen Einflüssen beruht denn dann unsere Multikulti-Gesellschaft, wenn wir nur die Facetten erhalten, die uns momentan politisch genehm erscheinen?
Was bietet Windhoek Besuchern denn noch? Museen, die meist verschlossen sind - am Wochenende grundsätzlich!; eine marode, unzugängliche Alte Feste mit eingeschlossenem Reiter (und nun auch von Francois); neue und doch vergammelnde Unabhängigkeitsdenkmäler; kaputte Gartenanlagen - siehe Zoo-Park - und verriegelte Stadtgärten - siehe Tintenpalast -; und ein paar verbliebene, ramponierte Denkmäler.
Mit derartigem Ramsch locken wir bestimmt erfolgreich Touristen in die namibische Hauptstadt!
Frank Steffen
Knapp 8 500 Kilometer weg von Windhoek wird an ein Stück Geschichte erinnert. Die Statue von Curt von Francoise hier in Namibia und das Rhodes-Denkmal an der Kapstädter Universität in Südafrika erfüllten eigentlich denselben Zweck. Doch beide mussten weichen und so bieten wir unseren Besuchern halt weniger Gesprächsthemen.
Gesprächsthemen, die sich gar nicht unbedingt nur mit den Leistungen zu befassen brauchen, sondern auch die Schattenseiten beleuchten könnten. Auch das ist Teil der Geschichte und so bräuchte man diese Denkmäler oft nur im Kontext darstellen, sodass sie für Besucher noch interessanter würden.
Statt Geschichte zu vervollständigen und geschmackvolle neue Denkmäler zu errichten und im Kontext darzustellen, reißen wir in Windhoek alles ab, was entfernt einen Zusammenhang mit der kolonialen Vergangenheit hat. Haben wir also gar keine Geschichte mehr? Auf welchen Einflüssen beruht denn dann unsere Multikulti-Gesellschaft, wenn wir nur die Facetten erhalten, die uns momentan politisch genehm erscheinen?
Was bietet Windhoek Besuchern denn noch? Museen, die meist verschlossen sind - am Wochenende grundsätzlich!; eine marode, unzugängliche Alte Feste mit eingeschlossenem Reiter (und nun auch von Francois); neue und doch vergammelnde Unabhängigkeitsdenkmäler; kaputte Gartenanlagen - siehe Zoo-Park - und verriegelte Stadtgärten - siehe Tintenpalast -; und ein paar verbliebene, ramponierte Denkmäler.
Mit derartigem Ramsch locken wir bestimmt erfolgreich Touristen in die namibische Hauptstadt!
Frank Steffen
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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