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Frank Steffen
Frank Steffen

Ekandjo-Gesetz gefährdet Tourismus

Frank Steffen
Die Umfrageagentur IPSOS kam im Mai 2021 durch eine Umfrage in 27 Ländern der Welt (inkl. Südafrika) zu dem Schluss, dass sich durchschnittlich zwei Prozent der Weltbevölkerung als „‚Transgender‘, ‚nicht-binär/nicht-konform/gender-fluid‘ oder ‚auf andere Weise‘“ beschreiben.

ScienceDirect berichtete 2018, dass ungefähr 11,1% der Erdbewohner jedes Jahr per Flugzeug in den Urlaub fliegen, etwa 845 Millionen Menschen. Laut Umweltminister Pohamba Shifeta besuchten 461 027 Menschen im Jahr 2022 Namibia.

Theoretisch waren mindestens 9 220 Leute darunter, die sich nicht als heterosexual betrachten. 25 Menschen pro Kalendertag, die Namibia genauso lieben und dem Land wohlwollend gegenüber stehen, wie die restlichen 98% der Namibia-Besucher.

Wenn der Minister jetzt behauptet, dass diese Besucher nichts zu befürchten haben, so scheint er genauso naiv und realitätsblind wie seine Parlamentsmitglieder, die den Ekandjo-Gesetzentwurf gegen Homo-Ehen verabschiedet haben. Wie sollen die verbohrten Hardliner auf Grassroots-Level, die durch Ekandjo & Co bestärkt worden sind, denn wissen, woher die Person kommt, die sie gerade aufgrund ihrer sexuellen Neigungen beleidigen oder belästigen?

Wer glaubt, dass eine LGBTQ-feindliche Gesetzgebung keine Auswirkung auf den Tourismus-Sektor hat, distanziert sich von den Fakten!

Im Mai veröffentlichte kein anderer als Bloomberg einen Bericht unter dem Titel: „Ugandas Anti-LGBTQ-Gesetz bedroht sowohl den Tourismus als auch das Leben der Menschen.“

Im Juni schrieb Travel Weekly: „Die jüngste Kriminalisierung der Homosexualität in Uganda hat dem Ruf Afrikas als integratives und freundliches Reiseziel für die LGBTQ-Gemeinschaft einen schweren Schlag versetzt.“

Glaubt unsere Regierung wirklich, dass solche Artikel keinen Einfluss auf den Tourismus haben? Sobald unser Gesetz endgültig verabschiedet wird, gibt es auch solche Schlagzeilen über Namibia!

Frank Steffen

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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