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Frank Steffen
Frank Steffen

Genozid wird zum Flickenteppich

Frank Steffen
Die Universität Tübingen und UNAM hatten Studenten zu einer Summer School eingeladen und heikle Themen besprochen: Kulturerbe, Rückführung, Völkermord, Ethik sowie die „Beziehung zwischen Museen, der Jugend und der älteren Generation“.

Das Thema „Herero- und Nama-Genozid“ und die damit tangierenden Themen sind verzwickt und jede Person hat offensichtlich eine eigene Meinung dazu. Allein die Frage, ob es einen Genozid gab und ob dieser im heutigen Kontext als solcher anerkannt werden sollte, beziehungsweise warum etwa nicht, hebt den Blutdruck der meisten Diskussionsteilnehmer, egal welcher Meinung.

Die AZ sieht sich mindestens einmal in der Woche mit dem Thema konfrontiert, jedes Mal aus anderer Warte. Die Zeitung wird von unterschiedlichen Interessenträgern eingeladen oder angesprochen und jede dieser Parteien lädt bevorzugt Personen zu ihren Gesprächsrunden ein, derer Ansicht sich mehr oder weniger mit der vorherrschenden Ansicht der Gruppe deckt.

Man gelangt dabei zunehmend zu dem Schluss, dass nahezu jede Gruppe ein Stück weit Recht hat. Doch manipulieren leider viele die Wahrheit mit dem Ziel, ihrer besonderen Ansichtsweise den nötigen seriösen Anstrich zu verpassen.

Schön wäre es, wenn namibische und deutsche Rechtsgelehrte in gemeinsamer Runde ganz nüchtern diesen Völkermord betrachten könnten. Natürlich wird es auch da Kompromisse geben, doch wäre eine festgehaltene Meinung mitsamt abweichender, aber begründeter Ansichten ein verständlicher Anhaltspunkt.

Geschichtsgelehrte (Zugang für alle!) sollten auch an so einer Übung teilnehmen und obendrein die betroffenen Familien aller Parteien anhören. Keine Wahrscheinlichkeiten, Annahmen oder Schätzungen, sondern bekannte, beziehungsweise belegte Tatsachen gehören dann auf den Tisch.

Diese beiden Gruppen sollten danach zusammenfinden und die nachvollzogene Geschichte festhalten. Denn der jetzige Flickenteppich hat zu große Löcher.

Frank Steffen

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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