Geparden-Lobby findet Sündenbock
Am 24. August 2022 schrieb die AZ: „Nach Medienberichten über eine in Teilen gescheiterte Übergabe von namibischen Geparden an Indien hat das namibische Umweltministerium klargestellt, dass es keineswegs ungeeignete Geparde ausgewählt habe, sondern sich Indien schlicht andere Tiere ausgesucht habe. Indien will wilde Geparde wieder einführen, nachdem der asiatische Gepard dort 1952 für ausgestorben erklärt worden war.“ Indien hatte drei der acht ihm angebotenen Tiere abgelehnt, und zwar die jüngeren Tiere.
Knapp einen Monat später wurden acht Tiere in Begleitung von Tierärzten und Experten nach Indien exportiert. Anfangs bekamen die Medien regelmäßig Erfolgsmeldungen zugespielt. Seit Ende März berichten Medien zunehmend von Geparden, die verendet sind. Vonseiten des Umweltministeriums, des CCF und den indischen Obrigkeiten fehlt es an ordentlichen Stellungnahmen.
Die namibische Öffentlichkeit hatte sich generell mit der Umsiedlung beziehungsweise Wiedereinführung von Geparden aus Namibia in Indien abgefunden. Allerdings sollten eventuelle Misserfolge nicht totgeschwiegen werden. Wer Erfolge feiert, muss auch die Misserfolge in Kauf nehmen, das Recht auf Information ist unumstößlich.
In Indien herrscht der Sommer von Mitte März bis Mai und der Monsun dauert ungefähr von Juni bis September. Hatte man die grundverschiedenen Klimaverhältnisse unterschätzt?
Die Tierärzte Dr. Vincent van der Merwe und Dr. Andy Frazer versuchen jetzt gerichtlich Briefe und Meinungen zurückzufordern. Die negative Presse sei indessen die größte Bedrohung für die Aussichten auf eine erfolgreiche Wiederansiedelung, behaupten sie nun und versuchen das Absterben der Tiere mit angeblichem Medienrummel rundum die Großkatzen zu verbinden.
Was für ein pathetischer Versuch einen geeigneten Sündenbock zu finden, statt aus den bisherigen Verlusten Lehren zu ziehen!
Frank Steffen
Knapp einen Monat später wurden acht Tiere in Begleitung von Tierärzten und Experten nach Indien exportiert. Anfangs bekamen die Medien regelmäßig Erfolgsmeldungen zugespielt. Seit Ende März berichten Medien zunehmend von Geparden, die verendet sind. Vonseiten des Umweltministeriums, des CCF und den indischen Obrigkeiten fehlt es an ordentlichen Stellungnahmen.
Die namibische Öffentlichkeit hatte sich generell mit der Umsiedlung beziehungsweise Wiedereinführung von Geparden aus Namibia in Indien abgefunden. Allerdings sollten eventuelle Misserfolge nicht totgeschwiegen werden. Wer Erfolge feiert, muss auch die Misserfolge in Kauf nehmen, das Recht auf Information ist unumstößlich.
In Indien herrscht der Sommer von Mitte März bis Mai und der Monsun dauert ungefähr von Juni bis September. Hatte man die grundverschiedenen Klimaverhältnisse unterschätzt?
Die Tierärzte Dr. Vincent van der Merwe und Dr. Andy Frazer versuchen jetzt gerichtlich Briefe und Meinungen zurückzufordern. Die negative Presse sei indessen die größte Bedrohung für die Aussichten auf eine erfolgreiche Wiederansiedelung, behaupten sie nun und versuchen das Absterben der Tiere mit angeblichem Medienrummel rundum die Großkatzen zu verbinden.
Was für ein pathetischer Versuch einen geeigneten Sündenbock zu finden, statt aus den bisherigen Verlusten Lehren zu ziehen!
Frank Steffen
Kommentar
Klaus Klug
Die Umsiedelung der Geparden schien mir von Anfang an problematisch, es wurden gesunde und artgerecht lebende Tiere (unter anderem wohl auch bis dahin im Erindi Game Reserve frei lebende Geparden) dem Stress einer Betäubung und eines 8000km langen Fluges ausgesetzt, um sie in einer fremden Umgebung in einem ebenso fremden Klima in ein nicht vorhersehbares Schicksal freizulassen- aus Gründen, die nicht überzeugen- sicher waren da auch fragwürdige politisch motivierte Überlegungen mit im Spiel. Leider hat das tragische Ableben der meisten dieser prachtvollen Tiere meiner Skepsis recht gegeben- ich hätte mich im Interesse der von mir so bewunderten und geliebten Geschöpfe lieber geirrt! Kommentar von Klaus Klug, Deutschland