Ihr Körper, ihre Entscheidung!
Die Abtreibungsdebatte in Namibia führt ins Nichts. Die Befragung der Öffentlichkeit in den Regionen ist nicht mehr als ein inszenierter Zirkus, der den Parlamentariern erlaubt, ihre vorgenommene Meinung von Moralaposteln bestätigt zu bekommen. Die Kirchenvertreter, die das bestehende Abtreibungsgesetz als Bremse gegen eine Massenabtreibung darstellen, sind übrigens hauptsächlich Männer.
Sie scheuen sich nicht, selbstherrlich meist jungen Frauen den Weg zu verbauen. Es ist auch egal, ob oder dass viele Frauen, die sich für eine Abtreibung entscheiden würden, dies als letzten Ausweg erkennen würden. Wie viele junge Frauen hat der Parlamentarische Ausschuss eingeladen, um ihre Meinung in einer Umgebung vorzutragen, in der sie später keinen Vorurteilen und Hassreden ausgesetzt sind? Statt auf Staatskosten in der Gegend herumzureisen und sich mit Menschen zu treffen, deren Meinung nur als eigenes Echo gewertet werden kann, hätten sie sich detailliert mit jedem Kindermordfall auseinandersetzen sollen. Eine Frau, die ihr Kind in die Mülltonne schmeißt oder irgendwo unterm Busch seinem eigenen Los überlässt, muss entweder grundschlecht oder bis an den Rand des Wahnsinns verzweifelt sein.
Manchmal wird es eine Kombination sein, doch können diese Umstände meist auf den sozialen Hintergrund zurückgeführt werden. Armut und Aussichtslosigkeit, Gewalt und Vergewaltigung, familiärer Druck sowie soziale Zwänge führen zu Verzweiflungstaten bzw. Kindesmorden, die von uns als Gesellschaft sofort verurteilt werden.
Aber welche Alternativen bieten wir denn? Was haben diejenigen Kirchen und Sekten, die ganz vorne in der Reihe mitschimpfen, bisher getan, damit diese verzweifelten Menschen aufgefangen werden? Wie viele Babyklappen gibt es in Namibia? Zwei!
Solange wir als Gesellschaft ungewollt schwangeren Frauen keine Perspektiven bieten, sollten wir – insbesondere wir Männer – uns davor hüten, Frauen vorzuschreiben, was sie zu tun und zu lassen haben.
Frank Steffen
Sie scheuen sich nicht, selbstherrlich meist jungen Frauen den Weg zu verbauen. Es ist auch egal, ob oder dass viele Frauen, die sich für eine Abtreibung entscheiden würden, dies als letzten Ausweg erkennen würden. Wie viele junge Frauen hat der Parlamentarische Ausschuss eingeladen, um ihre Meinung in einer Umgebung vorzutragen, in der sie später keinen Vorurteilen und Hassreden ausgesetzt sind? Statt auf Staatskosten in der Gegend herumzureisen und sich mit Menschen zu treffen, deren Meinung nur als eigenes Echo gewertet werden kann, hätten sie sich detailliert mit jedem Kindermordfall auseinandersetzen sollen. Eine Frau, die ihr Kind in die Mülltonne schmeißt oder irgendwo unterm Busch seinem eigenen Los überlässt, muss entweder grundschlecht oder bis an den Rand des Wahnsinns verzweifelt sein.
Manchmal wird es eine Kombination sein, doch können diese Umstände meist auf den sozialen Hintergrund zurückgeführt werden. Armut und Aussichtslosigkeit, Gewalt und Vergewaltigung, familiärer Druck sowie soziale Zwänge führen zu Verzweiflungstaten bzw. Kindesmorden, die von uns als Gesellschaft sofort verurteilt werden.
Aber welche Alternativen bieten wir denn? Was haben diejenigen Kirchen und Sekten, die ganz vorne in der Reihe mitschimpfen, bisher getan, damit diese verzweifelten Menschen aufgefangen werden? Wie viele Babyklappen gibt es in Namibia? Zwei!
Solange wir als Gesellschaft ungewollt schwangeren Frauen keine Perspektiven bieten, sollten wir – insbesondere wir Männer – uns davor hüten, Frauen vorzuschreiben, was sie zu tun und zu lassen haben.
Frank Steffen
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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