Namibischer Schulreigen
In dieser Woche unterhielt sich die Staatssekretärin des Bildungsministeriums in einer Radiosendung über die Möglichkeit, dass Namibia das Schuljahr wieder in drei Tertiale verändern könnte. Rin in die Kartoffeln, raus aus die Kartoffeln...
Nach der Unabhängigkeit wurde das bestehende Schulquartal-System schnell zum Stein des Anstoßes, da es sich an die Schulzeiten des Westkaps (RSA) hielt. Also wurden im Jahre 1992 Trimester eingeführt. Im Nachhinein stellte man fest, dass viele Kinder diese langen Schultermine einfach nicht durchhalten können, also wurden sogenannte Midterm-Breaks (meist eine Woche lang) zumindest im ersten Trimester eingerichtet.
Im selben Jahr unterhielt man sich erstmals über die Einführung einer Winterzeit, weil vor allem Kinder in den ländlichen Gebieten im Winter zu früher Stunde und im Dunkeln lange Wege zur Schule zurücklegen mussten. Darum wurde 1994 die Winterzeit eingeführt, man stellte die Zeit um eine Stunde zurück.
Die Geschäftswelt und sonstige Interessenträger verloren dadurch viel Kommunikationszeit mit dem Haupthandelspartner Südafrika. Namibia arbeitete erst eine Stunde später als SA und SA ging eine Stunde vor Namibia nachhause. Zur Erleichterung aller, wurde zum Jahresende 2017 die Winterzeit wieder abgeschafft.
Damit waren die Kinder wieder im Dunklen unterwegs, bis man in der Zeit der Covid-19-Pandemie wieder das Zweisemester-System einführte, jeweils unterbrochen durch eine Woche Ferien. Dadurch waren die Schulen zumindest im tiefen, dunklen Winter geschlossen – in diesem Jahr vom 13. Juni bis zum 14. Juli.
Diesen Werdegang und alle Argumente für und wider, hat man jetzt wieder vergessen und nun ist das Trimester „viel besser“. Ständig wird an Systemen gefummelt, denn auf diese Weise braucht man sich nicht mit dem Wesentlichen – Arbeit, Unterrichtsqualität sowie fehlende und/oder abwesende Fachkräfte – zu befassen.
Von Frank Steffen
Nach der Unabhängigkeit wurde das bestehende Schulquartal-System schnell zum Stein des Anstoßes, da es sich an die Schulzeiten des Westkaps (RSA) hielt. Also wurden im Jahre 1992 Trimester eingeführt. Im Nachhinein stellte man fest, dass viele Kinder diese langen Schultermine einfach nicht durchhalten können, also wurden sogenannte Midterm-Breaks (meist eine Woche lang) zumindest im ersten Trimester eingerichtet.
Im selben Jahr unterhielt man sich erstmals über die Einführung einer Winterzeit, weil vor allem Kinder in den ländlichen Gebieten im Winter zu früher Stunde und im Dunkeln lange Wege zur Schule zurücklegen mussten. Darum wurde 1994 die Winterzeit eingeführt, man stellte die Zeit um eine Stunde zurück.
Die Geschäftswelt und sonstige Interessenträger verloren dadurch viel Kommunikationszeit mit dem Haupthandelspartner Südafrika. Namibia arbeitete erst eine Stunde später als SA und SA ging eine Stunde vor Namibia nachhause. Zur Erleichterung aller, wurde zum Jahresende 2017 die Winterzeit wieder abgeschafft.
Damit waren die Kinder wieder im Dunklen unterwegs, bis man in der Zeit der Covid-19-Pandemie wieder das Zweisemester-System einführte, jeweils unterbrochen durch eine Woche Ferien. Dadurch waren die Schulen zumindest im tiefen, dunklen Winter geschlossen – in diesem Jahr vom 13. Juni bis zum 14. Juli.
Diesen Werdegang und alle Argumente für und wider, hat man jetzt wieder vergessen und nun ist das Trimester „viel besser“. Ständig wird an Systemen gefummelt, denn auf diese Weise braucht man sich nicht mit dem Wesentlichen – Arbeit, Unterrichtsqualität sowie fehlende und/oder abwesende Fachkräfte – zu befassen.
Von Frank Steffen
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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