Oberstes Gericht gibt LGBTQ Recht

Laut Wikipedia wird die gleichgeschlechtliche Ehe ab 2023 in 34 Ländern mit einer Gesamtbevölkerung von etwa 1,35 Milliarden Menschen (17 % der Weltbevölkerung) als rechtlich zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren geschlossene Bindung vollzogen und anerkannt. Andorra sei das jüngste Land.

Doch seit gestern darf Namibia sich rühmen, das 35. Land zu sein, dank des richtungsweisenden Urteils des Obersten Gerichts in Namibia. Die gleichgeschlechtliche Ehe wurde im Jahr 2001 erstmals in den Niederlanden anerkannt und diesbezüglich gab Südafrika bereits seit 2006 den Ton in Afrika an. Lesotho folgte dem Beispiel ab 2010, Mosambik ab 2015, die Seychellen ein Jahr später (2016), Botswana im Jahr 2019 und Angola ab 2021. Zusammen mit Namibia machen damit die modern denkenden und diesbezüglich menschenrechts-ausgerichteten Länder nur knapp 10 Prozent der 55 Mitgliedsstaaten der Afrikanischen Union aus.

Namibia braucht nicht immer in allem ganz vorne dran zu sein, aber hier wurde es nun höchste Eisenbahn, sich Menschenrechten anzupassen, wie sie in der modernen Welt ausgelegt und akzeptiert werden. Man muss sich dabei erneut die Frage stellen, was sich unser Staatsanwalt noch unlängst dabei gedacht hat, als er versuchte, seine Vorurteile als bestehendes Recht auszulegen.

Die Umwälzung des bestehenden Rechts mag sicherlich länger in Ländern dauern, derer Grundgesetz seit Jahrhunderten besteht, doch in einem Land wie Namibia, dessen Verfassung 33 Jahre alt ist und somit aus der Neuzeit stammt, sollte dieser Gerichtsentschluss eigentlich längst von unseren Parlamentariern getroffen worden sein. Aber alte Politiker und gewisse Kirchenkreise konnten wahrscheinlich nicht so schnell umdenken.

Hoffentlich kommen die bisher Geschassten nun schneller zu ihrem Recht und damit dürfte die Anerkennung von Adoptionen durch Gleichgeschlechtliche nun nur noch eine Frage der Zeit sein.

Frank Steffen