Pension fürs Alter gedacht
In Namibia stand die amtliche Arbeitslosenrate im Jahr 2018 auf 33,4 Prozent; das war die Zeit vor der COVID-19-Pandemie. Die Dunkelziffer jener Zeit wurde generell mit knapp 60% beziffert. Muss sich Namibia nicht gerade darum fragen, ob es sich tatsächlich leisten kann, erneut die Volkszählung und somit die damit verbundenen Erkenntnisse vor sich herzuschieben? Zumal bereits so viel Vorbereitung getroffen wurde, welches letztendlich auch eine Stange gekostet haben wird.
Wenn man die südafrikanische Arbeitslosenrate in Höhe von 35,3% im Januar 2022 betrachtet – also nach den unmittelbaren Auswirkungen der Pandemie – wird einem klar, dass die Situation in Namibia weitaus schlimmer sein dürfte.
Die Weltbank schrieb in ihrem Armuts- und Gerechtigkeitsbericht im April 2021: „Mit einem Zuwachs von 200 000 Menschen im vergangenen Jahr gelten jetzt 64 Prozent der namibischen Bevölkerung als arm, gemessen an der Einkommensarmutsgrenze im oberen mittleren Bereich.“
Somit darf davon ausgegangen werden, dass die meisten dieser Menschen kaum einen Steuerbeitrag leisten (können). Und somit gibt es immer weniger Menschen, die den riesigen, namibischen Beamtenapparat und öffentliche Dienstleistungen stemmen müssen. Dementsprechend dürfen die verbliebenen Steuerzahler auch indirekt die monatliche Staatspension (N$ 1 300) tragen, ohne die so viele Einwohner regelrecht verhungern würden.
Desto unglaublicher ist es, das Interessenträger, Gewerkschaftler und Beamte aus allen möglichen Industrien und Sektoren sich so vehement gegen den Finanzminister stellen, der ein Gesetz erlassen will, dass Pensionskassen nicht vor dem Alter von 55 Jahren an Personen ausgeschüttet werden können. Wenn es jemals einen Regierungsentschluss gab, der unterstützt werden sollte, dann muss es doch wohl dieser sein. Pensionskassen sind fürs Alter gedacht und sind kein mittelfristiges Sparkonto!
Frank Steffen
Wenn man die südafrikanische Arbeitslosenrate in Höhe von 35,3% im Januar 2022 betrachtet – also nach den unmittelbaren Auswirkungen der Pandemie – wird einem klar, dass die Situation in Namibia weitaus schlimmer sein dürfte.
Die Weltbank schrieb in ihrem Armuts- und Gerechtigkeitsbericht im April 2021: „Mit einem Zuwachs von 200 000 Menschen im vergangenen Jahr gelten jetzt 64 Prozent der namibischen Bevölkerung als arm, gemessen an der Einkommensarmutsgrenze im oberen mittleren Bereich.“
Somit darf davon ausgegangen werden, dass die meisten dieser Menschen kaum einen Steuerbeitrag leisten (können). Und somit gibt es immer weniger Menschen, die den riesigen, namibischen Beamtenapparat und öffentliche Dienstleistungen stemmen müssen. Dementsprechend dürfen die verbliebenen Steuerzahler auch indirekt die monatliche Staatspension (N$ 1 300) tragen, ohne die so viele Einwohner regelrecht verhungern würden.
Desto unglaublicher ist es, das Interessenträger, Gewerkschaftler und Beamte aus allen möglichen Industrien und Sektoren sich so vehement gegen den Finanzminister stellen, der ein Gesetz erlassen will, dass Pensionskassen nicht vor dem Alter von 55 Jahren an Personen ausgeschüttet werden können. Wenn es jemals einen Regierungsentschluss gab, der unterstützt werden sollte, dann muss es doch wohl dieser sein. Pensionskassen sind fürs Alter gedacht und sind kein mittelfristiges Sparkonto!
Frank Steffen
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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