Strategische Wahlmanipulation
Wer den Finanzbericht der SWAPO-Partei genauer liest, stellt fest, dass die Partei in den vergangenen Jahren mehr als zehn Millionen Namibia-Dollar für Rechtskosten ausgegeben hat. Dies sind nicht etwa Kosten, die etwa durch 08/15-Gerichtsfälle entstanden, sondern handelte es sich dabei um parteiinterne Querelen, wie beispielsweise die nach dem vorigen Parteitag, als gewisse Parteikader die Wahlergebnisse hinterfragten, weil angeblich „verkehrte Abgeordnete unrechtmäßig“ zugelassen worden waren. Dadurch sei der Kandidat und jetzige Präsident bevorteilt worden.
Es scheint aber geradezu als ob die Partei solche Gerichtsfälle herausfordert. In der Wahl für den Posten des Vize-Generalsekretärs, erlangte Uahekua Herunga 363-, David Hamutenya 92- und Evelyn Nawases-Tayele 326 Stimmen (keiner lag klar mit 51% vorn). Unter Berufung auf die Parteisatzung wurde Frau Nawases-Tayele dann aus der Nachwahl ausgeschlossen.
Um dem Geschlechtergleichheitsprinzip treu zu bleiben, wurden lediglich die Männer (also auch „Verlierer“ Hamutenya) für die Nachwahl aufgestellt. Angeblich müsse man dem Prinzip gehorchen, die vier Schlüsselpositionen der Partei zwischen Männern und Frauen aufzuteilen – der Grundsatz müsse auch auf Männer zutreffen. Somit traten nur Hamutenya und Herunga als Kandidaten in der Nachwahl an.
Einer Frau, die zu 42% von den Delegierten unterstützt worden war, wurde das Recht genommen, sich dem nächstbesseren Kandidaten (Herunga mit 46%) als Gegenkandidat zu präsentieren.
Hatte es wirklich mit der Geschlechtergleichheit zu tun oder wurde hier strategisch manipuliert? Die Vermutung liegt nahe, dass eine Partei, die neben Parteipräsident Hage Geingob von drei Frauen angeführt wird, in der Wahl 2024 kaum eine Chance gegen den IPC-Kandidaten Panduleni Itula hätte.
Afrika (Namibia) ist wahrscheinlich einfach noch nicht bereit für solch einen Sinneswandel.
Frank Steffen
Es scheint aber geradezu als ob die Partei solche Gerichtsfälle herausfordert. In der Wahl für den Posten des Vize-Generalsekretärs, erlangte Uahekua Herunga 363-, David Hamutenya 92- und Evelyn Nawases-Tayele 326 Stimmen (keiner lag klar mit 51% vorn). Unter Berufung auf die Parteisatzung wurde Frau Nawases-Tayele dann aus der Nachwahl ausgeschlossen.
Um dem Geschlechtergleichheitsprinzip treu zu bleiben, wurden lediglich die Männer (also auch „Verlierer“ Hamutenya) für die Nachwahl aufgestellt. Angeblich müsse man dem Prinzip gehorchen, die vier Schlüsselpositionen der Partei zwischen Männern und Frauen aufzuteilen – der Grundsatz müsse auch auf Männer zutreffen. Somit traten nur Hamutenya und Herunga als Kandidaten in der Nachwahl an.
Einer Frau, die zu 42% von den Delegierten unterstützt worden war, wurde das Recht genommen, sich dem nächstbesseren Kandidaten (Herunga mit 46%) als Gegenkandidat zu präsentieren.
Hatte es wirklich mit der Geschlechtergleichheit zu tun oder wurde hier strategisch manipuliert? Die Vermutung liegt nahe, dass eine Partei, die neben Parteipräsident Hage Geingob von drei Frauen angeführt wird, in der Wahl 2024 kaum eine Chance gegen den IPC-Kandidaten Panduleni Itula hätte.
Afrika (Namibia) ist wahrscheinlich einfach noch nicht bereit für solch einen Sinneswandel.
Frank Steffen
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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