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Swapo hatte doch Recht

Frank Steffen
Nach den Lokal- und Regionalwahlen 2020 hieß es großspurig, dass sich alles bessern würde. Denn so machte bspw. die Swapo im Windhoeker Stadtrat nur noch fünf der 15 Stimmen aus, während die anderen Parteien insgesamt zehn Vertreter stellten – von der IPC waren es vier, LPM und Affirmative Repositioning jeweils zwei, und die PDM- und Nudo-Parteien stellten je einen Vertreter.

Bezeichnend zu jener Zeit waren die Bemerkungen einiger Swapo-Vertreter, dass die Oppositionsparteien nun erfahren würden, was es heißt, zu regieren. Das wurde als Häme abgewinkt.

Bald zeigte sich, dass jede Partei gern den Ton angeben wollte und so schloss beispielweise die LPM auf beleidigende Art die Zusammenarbeit mit der AR aus. Trotzdem übernahm Job Amupanda (AR) das Amt des Bürgermeisters mit Unterstützung seitens der IPC und PDM. Eine 47-prozentige Minderheit verwaltete Windhoek ein Jahr lang – auch ohne Stadtdirektor.

Als nächstes wurde Sade Gawanas (LPM) zur Bürgermeisterin, doch auch hier geschah nicht viel (so blieb auch der Posten des Stadtdirektors weiterhin unbesetzt). Immerhin sprach die IPC Klartext und beleuchtete die Stadtverwaltung als finanziell sowie moralisch bankrotten Apparat!

Im Dezember 2022 wurde Gawanas nicht wiedergewählt und die Neuwahlen fielen ins Wasser. Bürgermeisterposten und die Stadtexekutive blieben unbesetzt und somit war Windhoek gänzlich führungslos. Nochmals vierzig Tage später trafen sich die Herrschaften und konnten sich immer noch nicht einigen (aber versprochen wurde viel).

Der Bürgermeisterposten hat sich gewissermaßen von selbst gefüllt und der Swapo gelang ein Meisterstreich im Verwaltungsausschuss. Und zwar weil Politiker sich 2020 haben wählen lassen, aber nicht dazu bereit sind, sich jetzt als Kandidaten für das aufstellen zu lassen, wofür sie gewählt worden sind, nämlich zu verwalten!

So behalten die Swapo-Politiker wohl doch Recht.

Kommentar

Rolf Siemon Vor 1 Jahr 09 February 2023

Eine echte Katastrophe!!

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