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Frank Steffen (neu)
Frank Steffen (neu)

Verantwortung übernehmen

Frank Steffen
In der Montagausgabe der AZ-Beilage Market Watch wurde der Bericht des tonangebenden Global Finance Magazine zitiert: Der namibische Zentralbankdirektor, Johannes !Gawaxab, hat in einer Beurteilung seiner Amtsführung schwach abgeschnitten. Knapp 100 Länder nahmen an der internationalen Aufnahme teil. Der Chef der namibischen Notenbank bekam die Note D+. „A“ ist die Bestnote und „F“ die schlechteste. Laut dem Bericht zählt Gawaxab damit zu den fünf schwächsten Zentralbank-Chefs, die benotet wurden – in der Gesellschaft seiner Kollegen aus Madagaskar (D+), Mauretanien (D), Argentinien (F und Venezuela (F).

Sein Vorgänger, der jetzige Finanzminister Iipumbu Shiimi, wurde meist mit den Noten B+ oder B versehen. Lediglich in den Jahren 2019 und 2020 hatte er sich mit der Note C+ zufriedengeben müssen.

Gemessen an der Tatsache, dass Namibia Teil derselben Währungsunion wie Südafrika ist, darf davon ausgegangen werden, dass dies nichts mit den Wirtschaftsratings (Fitch oder Moody’s) zu tun hat. Der südafrikanische Kollege bekam außerdem die Note A-.

!Gawaxab wird vorgeworfen ideenlos zu sein und sich ein Jahr nach seinem Amtsantritt noch genauso vorsichtig an die Währungspolitik heranzutasten wie am Anfang. Weder die Bankenvereinigung noch der Finanzminister oder sonstige Regierungskollegen (vom Präsidenten, der ihn angestellt hat, ganz zu schweigen), noch die Privatindustrie sind ihm zur Seite geeilt um ihn zu verteidigen.

Desto erstaunlicher ist es, wenn die Bank of Namibia (BoN) eine Erklärung herausgibt, die den Prozess und die Art der Beurteilung verurteilt. Dann soll !Gawaxab in seinem Privatnamen dazu Stellung beziehen und nicht die Bank weiter in Verruf bringen. Letztendlich hat Namibia auch damit geprahlt wenn die angeblich jetzt subjektiven Beurteilungen in der Vergangenheit zugunsten des Bankenchefs ausfielen – egal wer der Direktor war.

Frank Steffen

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-26

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