Zwar einfach, jedoch verkehrt
Wie oft hört man während verschiedener Privatgespräche, dass das Forum Deutschsprachiger Namibier (FDN) „doch nur eine neue Form der alten ‚Interessengesellschaft‘“ ist? Das Forum würde ungefragt in „unserem Namen“ dies, das oder jenes tun, sagen oder entscheiden.
Die damals umstrittene Interessengesellschaft ging vor der Unabhängigkeit auf die heutige Regierungspartei zu und führte Gespräche, ein Schritt, der heute normal scheint, damals aber teilweise kritisiert wurde. Kann es sein, dass sich das FDN in einem moderneren Mantel in diese Rolle einbringt, wo sie heute nicht mehr nur die politischen Ängste und Überzeugungen der deutschsprachigen Gesellschaft sondern alle Themen, die „uns“ berühren, an die breitere namibische Öffentlichkeit heranträgt und dadurch dem „Tribe“ der deutschsprachigen Namibier eine Stimme verleiht (wie lange von Politikern gefordert)?
Wenn sie dabei mal links und mal rechts aneckt, scheint sie „unsere“ überwiegende Meinung in der einen oder anderen Art wiederzugeben.
Ähnlich gehen wir als deutschsprachige Namibier mit der umstrittenen Genozid-Frage um. Es soll am besten keiner darüber reden. Es fällt uns leicht die verschiedensten Argumente vorzubringen: „Die“ haben den Krieg begonnen; die Großeltern haben nicht als Schutztruppler gedient; die Eltern kamen erst lang danach aus Deutschland; usw. Indessen soll sich Deutschland mit dem Thema befassen, denn „wir haben damit nichts zu tun“.
Aus einem Gespräch zwischen besuchenden DNG-Mitgliedern und dem FDN wird deutlich: Wir deutschsprachige Namibier sind im Gegenteil einer der Hauptakteure, für die ein Genozid-Abkommen wichtig ist, denn wir sind letztendlich die Leute, die dies Land weiterhin friedlich bewohnen und entwickeln wollen.
Die gelieferten Argumente – wenngleich teilweise zutreffend – sind einfacher, aber es bleibt der verkehrte Ansatz: Auch „wir“ sollten einen Schritt auf die Herero und Nama zugehen – und das FDN tut dies.
Von Frank Steffen
Die damals umstrittene Interessengesellschaft ging vor der Unabhängigkeit auf die heutige Regierungspartei zu und führte Gespräche, ein Schritt, der heute normal scheint, damals aber teilweise kritisiert wurde. Kann es sein, dass sich das FDN in einem moderneren Mantel in diese Rolle einbringt, wo sie heute nicht mehr nur die politischen Ängste und Überzeugungen der deutschsprachigen Gesellschaft sondern alle Themen, die „uns“ berühren, an die breitere namibische Öffentlichkeit heranträgt und dadurch dem „Tribe“ der deutschsprachigen Namibier eine Stimme verleiht (wie lange von Politikern gefordert)?
Wenn sie dabei mal links und mal rechts aneckt, scheint sie „unsere“ überwiegende Meinung in der einen oder anderen Art wiederzugeben.
Ähnlich gehen wir als deutschsprachige Namibier mit der umstrittenen Genozid-Frage um. Es soll am besten keiner darüber reden. Es fällt uns leicht die verschiedensten Argumente vorzubringen: „Die“ haben den Krieg begonnen; die Großeltern haben nicht als Schutztruppler gedient; die Eltern kamen erst lang danach aus Deutschland; usw. Indessen soll sich Deutschland mit dem Thema befassen, denn „wir haben damit nichts zu tun“.
Aus einem Gespräch zwischen besuchenden DNG-Mitgliedern und dem FDN wird deutlich: Wir deutschsprachige Namibier sind im Gegenteil einer der Hauptakteure, für die ein Genozid-Abkommen wichtig ist, denn wir sind letztendlich die Leute, die dies Land weiterhin friedlich bewohnen und entwickeln wollen.
Die gelieferten Argumente – wenngleich teilweise zutreffend – sind einfacher, aber es bleibt der verkehrte Ansatz: Auch „wir“ sollten einen Schritt auf die Herero und Nama zugehen – und das FDN tut dies.
Von Frank Steffen
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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