Auf dem Prüfstand
Namibias Altersheime werfen kein gutes Licht ab
Bereits vor einigen Jahren wurde der Zustand namibischer Altersheime auf Herz und Nieren geprüft. Das Ergebnis, welches die Kommission 2016 notierte, ließ tief blicken: Von schlechter Hygiene über Schikane bis hin zu Klagen der Misshandlung reichte das Spektrum. Zudem gibt es kaum bezahlbare Plätze.
Von Kenya Kambowe
(Bearbeitet von S. Noechel)
Windhoek
Es ist acht Jahre her, dass die Öffentlichkeit einem ständigen Parlamentsausschuss mitgeteilt hatte, dass mehr Altersheime in Namibia benötigt werden, um das Leiden von älter werdenden Menschen einzudämmen und/oder zu lindern. Der Bericht, welcher auch vom Parlament angenommen worden war, verstaubt weiterhin jedoch irgendwo in einer Schublade. Zwischen März und August 2016 besuchte der ständige Parlamentsausschuss für Geschlechtergleichstellung, soziale Entwicklung und Familienangelegenheiten die verschiedenen Regionen, um sich ein Bild vom Zustand der Altersheime in Namibia zu machen. Sie wollten ausfindig machen ob Namibias Altersheime ein Segen oder ein Fluch für seine Bewohner sind.
Eine landesweiten öffentlichen Anhörungen folgen auf die zweite Anhörung des Antrags zu der Altersheim-Frage, der ursprünglich von der Abgeordneten Elma Dienda am 26. Juni 2015 in der Nationalversammlung eingereicht worden war. Der Bericht kommt insgesamt zu dem Ergebnis, dass die meisten der besuchten Gemeinden den Bau von Altersheimen in Namibia für dringendst erforderlich halten. Mit Ausnahme der Sambesi-Region, in der gemischte Gefühle zu dieser Initiative vorherrschen.
Dem Bericht zufolge führen die Befürworter des Antrags an, dass ein sehr großer Anteil ältere Menschen von ihren Kindern und Familien vernachlässigt werden, dass ältere Menschen misshandelt und schikaniert werden, dass es keinen sicheren Ort für die misshandelten Senioren gibt, dass es obendrein keine bezahlbaren staatlichen Altersheime gibt. Weitere Punkte seien, dass es an Sicherheit in Altenheimen mangelt, dass einige ältere Menschen Alkohol konsumieren und dass sehr viel Armut unter ihnen herrscht. „Die meisten älteren Menschen wurden von ihren Familien verlassen, weil sie wegen der Arbeitsmöglichkeiten in die städtischen Zentren abgewandert sind“, heißt es in dem Bericht.
In einigen Städten gibt es Altersheime, die von der Regierung beaufsichtigt werden. Dem Bericht zufolge müssen einige dieser Altersheime dringendst renoviert werden, da sie sich in keinem akzeptablen Zustand befinden.
Die Schwesterzeitung der AZ, die Namibian Sun, hat sich nach dem Stand der Dinge erkundigt und herausgefunden, dass der Antrag am 17. März 2020 im Parlament angenommen und an das Gesundheitsministerium zur Umsetzung weitergeleitet worden war. Ben Nangombe, Direktor des Gesundheitsministeriums, sagte jedoch auf Nachfrage, dass es eine Richtlinie der Regierung gebe, nach der sich die Ministerien nur auf die Fertigstellung bestehender Projekte konzentrieren sollen und dürfen.
„Die Regierung hat die Anweisung erteilt, dass wir die ausstehenden Projekte abschließen sollen, bevor wir neue Projekte in Angriff nehmen", sagte Nangombe. „Natürlich ist das Wohlergehen unserer Bürger wichtig. Die Tatsache, dass es ältere Menschen gibt, die keinen Zugang zu wichtigen Dienstleistungen haben, gibt Anlass zur Sorge. Aber zum jetzigen Zeitpunkt geht das Ministerium davon aus, dass die noch ausstehenden Projekte abgeschlossen werden, bevor wir neue in Angriff nehmen“, so Nangombe
Nach Angaben der Sun hatte in 2015 Präsident Hage Geingob in einer Rede vor Einwohnern in der Karas-Region die Möglichkeit ansprach, dass die Regierung mehr Altersheime bauen könnte. Angesichts der Tatsache, dass weniger als zwei Jahre seiner zweiten Amtszeit verbleiben, und der Reaktion des Gesundheitsministeriums ist diese Möglichkeit jedoch höchst unwahrscheinlich.
Während die Öffentlichkeit dem Bau von Altersheimen zustimmt, vergleicht der ehemalige stellvertretende Finanzminister Natangwe Ithete Altersheime mit Gefängnissen und wirft den Namibiern vor, ihre Kultur zu verlieren, wenn sie ihre älteren Verwandten und Senioren in diese Heime bringen. Er sagte, anstatt die älteren Menschen in Altersheimen abzuschieben, sollten die Namibier die älteren Menschen annehmen, indem sie sich um sie kümmern und ihre Kultur bewahren. Diese Äußerungen machte er, als der Bericht im März 2020 im Parlament diskutiert wurde.
(Bearbeitet von S. Noechel)
Windhoek
Es ist acht Jahre her, dass die Öffentlichkeit einem ständigen Parlamentsausschuss mitgeteilt hatte, dass mehr Altersheime in Namibia benötigt werden, um das Leiden von älter werdenden Menschen einzudämmen und/oder zu lindern. Der Bericht, welcher auch vom Parlament angenommen worden war, verstaubt weiterhin jedoch irgendwo in einer Schublade. Zwischen März und August 2016 besuchte der ständige Parlamentsausschuss für Geschlechtergleichstellung, soziale Entwicklung und Familienangelegenheiten die verschiedenen Regionen, um sich ein Bild vom Zustand der Altersheime in Namibia zu machen. Sie wollten ausfindig machen ob Namibias Altersheime ein Segen oder ein Fluch für seine Bewohner sind.
Eine landesweiten öffentlichen Anhörungen folgen auf die zweite Anhörung des Antrags zu der Altersheim-Frage, der ursprünglich von der Abgeordneten Elma Dienda am 26. Juni 2015 in der Nationalversammlung eingereicht worden war. Der Bericht kommt insgesamt zu dem Ergebnis, dass die meisten der besuchten Gemeinden den Bau von Altersheimen in Namibia für dringendst erforderlich halten. Mit Ausnahme der Sambesi-Region, in der gemischte Gefühle zu dieser Initiative vorherrschen.
Dem Bericht zufolge führen die Befürworter des Antrags an, dass ein sehr großer Anteil ältere Menschen von ihren Kindern und Familien vernachlässigt werden, dass ältere Menschen misshandelt und schikaniert werden, dass es keinen sicheren Ort für die misshandelten Senioren gibt, dass es obendrein keine bezahlbaren staatlichen Altersheime gibt. Weitere Punkte seien, dass es an Sicherheit in Altenheimen mangelt, dass einige ältere Menschen Alkohol konsumieren und dass sehr viel Armut unter ihnen herrscht. „Die meisten älteren Menschen wurden von ihren Familien verlassen, weil sie wegen der Arbeitsmöglichkeiten in die städtischen Zentren abgewandert sind“, heißt es in dem Bericht.
In einigen Städten gibt es Altersheime, die von der Regierung beaufsichtigt werden. Dem Bericht zufolge müssen einige dieser Altersheime dringendst renoviert werden, da sie sich in keinem akzeptablen Zustand befinden.
Die Schwesterzeitung der AZ, die Namibian Sun, hat sich nach dem Stand der Dinge erkundigt und herausgefunden, dass der Antrag am 17. März 2020 im Parlament angenommen und an das Gesundheitsministerium zur Umsetzung weitergeleitet worden war. Ben Nangombe, Direktor des Gesundheitsministeriums, sagte jedoch auf Nachfrage, dass es eine Richtlinie der Regierung gebe, nach der sich die Ministerien nur auf die Fertigstellung bestehender Projekte konzentrieren sollen und dürfen.
„Die Regierung hat die Anweisung erteilt, dass wir die ausstehenden Projekte abschließen sollen, bevor wir neue Projekte in Angriff nehmen", sagte Nangombe. „Natürlich ist das Wohlergehen unserer Bürger wichtig. Die Tatsache, dass es ältere Menschen gibt, die keinen Zugang zu wichtigen Dienstleistungen haben, gibt Anlass zur Sorge. Aber zum jetzigen Zeitpunkt geht das Ministerium davon aus, dass die noch ausstehenden Projekte abgeschlossen werden, bevor wir neue in Angriff nehmen“, so Nangombe
Nach Angaben der Sun hatte in 2015 Präsident Hage Geingob in einer Rede vor Einwohnern in der Karas-Region die Möglichkeit ansprach, dass die Regierung mehr Altersheime bauen könnte. Angesichts der Tatsache, dass weniger als zwei Jahre seiner zweiten Amtszeit verbleiben, und der Reaktion des Gesundheitsministeriums ist diese Möglichkeit jedoch höchst unwahrscheinlich.
Während die Öffentlichkeit dem Bau von Altersheimen zustimmt, vergleicht der ehemalige stellvertretende Finanzminister Natangwe Ithete Altersheime mit Gefängnissen und wirft den Namibiern vor, ihre Kultur zu verlieren, wenn sie ihre älteren Verwandten und Senioren in diese Heime bringen. Er sagte, anstatt die älteren Menschen in Altersheimen abzuschieben, sollten die Namibier die älteren Menschen annehmen, indem sie sich um sie kümmern und ihre Kultur bewahren. Diese Äußerungen machte er, als der Bericht im März 2020 im Parlament diskutiert wurde.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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