Bildungssystem in der Krise
NANTU: Neues Auszahlungssystem gescheitert
Die Kritik am namibischen Bildungssystem wird trotz der Einführung eines neuen Systems zur Auszahlung der Gelder immer lauter. Laut der Lehrergewerkschaft mangelt es in staatlichen Schulen an allen Ecken und Enden.
Von Jemima Beukes
Windhoek
Der Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung bleibt ein Wunschtraum: Schätzungsweise müssen sich 1 726 Schulen das Jahresbudget von 183,6 Millionen N$ teilen, was durchschnittlich nur 106 376,65 N$ pro Schule entspricht - kaum ausreichend, um jeden Schüler zu versorgen. Jüngst trat ein zentralisiertes Auszahlungssystem für Bildungszuschüsse des Bildungsministeriums in Kraft, über das die Mittel direkt an die Schulen gezahlt werden, wodurch bis zum 8. Dezember 2022 für das Schuljahr 2023 bereits insgesamt 183,6 Millionen N$ an die Schulen ausgezahlt wurden. Allerdings sind magere 58 Prozent dieser Mittel für Lehrstoff und Entwicklungsmaterial vorgesehen, um erforderliche Lehrbücher, Schreibmaterialien und andere Ressourcen abzudecken. Bisher haben drei abgelegene Schulen in den Regionen Kunene und Kavango-West aufgrund von Dokumentationsschwierigkeiten ihre Zahlungen noch nicht erhalten.
Laut der Staatssekretärin für Bildung, Sanet Steenkamp, erwartet das Ministerium, dass das neue System der Direktzahlungen die Schulverwaltung verbessert. Unterdessen ist das System aber von einer erstaunlichen Ausfallrate von knapp über 80 Prozent betroffen, inmitten von enormem Mangel an Klassenräumen, schlecht ausgestattetem Lehrpersonal und einem unerreichbaren Minister, bzw. Ministerin. Dies ist die Ansicht des amtierenden Präsidenten der Lehrergewerkschaft NANTU, Daniel Humbu, der die Regierung aufgefordert hat, öffentlich zuzugeben, dass sie wiederholt davor gewarnt wurde, den umstrittenen Lehrplan einzuführen. Die Gewerkschaft hat auch damit gedroht, ihre Mitglieder von den Schulen abzuberufen, wenn die Schulen die Personalnormen der „Operation NANTU ON“ nicht einhalten.
Humbu zufolge wurde der überarbeitete Lehrplan übereilt ohne angemessene Planung und Unterstützung eingeführt, und die Regierung hat es kläglich versäumt, angemessene finanzielle Ressourcen bereitzustellen, um die Einführung des neuen Systems zu unterstützen. „Es gibt keine angemessenen Lehr- und Lernressourcen an den Schulen für den neuen Lehrplan und die Lehrer wurden vor der Einführung des Lehrplans nicht angemessen geschult. Tatsächlich wurde die Mehrheit der Lehrer während des Überprüfungsprozesses im Jahr 2015 nicht konsultiert. Die Regierung hat geplant, zu scheitern“, sagte er. Die Regierung habe es zudem bis heute versäumt, Lehrer auszubilden, die für den Unterricht des AS-Niveaus in Schulen verantwortlich sind, und der neue Lehrplan habe Lehrer zu Administratoren gemacht, da 80 Prozent der Unterrichtszeit nun für Bürokratie anstatt zur Unterrichtsvorbereitung und -forschung aufgewendet würden. Seit der Abschaffung der Schulgebühren in den staatlichen Schulen und der Einführung des sogenannten „Free Education System“ scheinen sich städtische Schulen daher teils kaum noch über Wasser halten zu können.
Steenkamp gab an, das Ministerium habe ursprünglich geplant, mindestens 1 000 N$ pro Schüler und Jahr an Schulen bereitzustellen, aber die nationale Finanzlage mache dies unmöglich. Daher werde die jährliche Zuweisung von 200 N$ für Grundschüler und 300 N$ für Schüler der Sekundarstufe beibehalten.
Windhoek
Der Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung bleibt ein Wunschtraum: Schätzungsweise müssen sich 1 726 Schulen das Jahresbudget von 183,6 Millionen N$ teilen, was durchschnittlich nur 106 376,65 N$ pro Schule entspricht - kaum ausreichend, um jeden Schüler zu versorgen. Jüngst trat ein zentralisiertes Auszahlungssystem für Bildungszuschüsse des Bildungsministeriums in Kraft, über das die Mittel direkt an die Schulen gezahlt werden, wodurch bis zum 8. Dezember 2022 für das Schuljahr 2023 bereits insgesamt 183,6 Millionen N$ an die Schulen ausgezahlt wurden. Allerdings sind magere 58 Prozent dieser Mittel für Lehrstoff und Entwicklungsmaterial vorgesehen, um erforderliche Lehrbücher, Schreibmaterialien und andere Ressourcen abzudecken. Bisher haben drei abgelegene Schulen in den Regionen Kunene und Kavango-West aufgrund von Dokumentationsschwierigkeiten ihre Zahlungen noch nicht erhalten.
Laut der Staatssekretärin für Bildung, Sanet Steenkamp, erwartet das Ministerium, dass das neue System der Direktzahlungen die Schulverwaltung verbessert. Unterdessen ist das System aber von einer erstaunlichen Ausfallrate von knapp über 80 Prozent betroffen, inmitten von enormem Mangel an Klassenräumen, schlecht ausgestattetem Lehrpersonal und einem unerreichbaren Minister, bzw. Ministerin. Dies ist die Ansicht des amtierenden Präsidenten der Lehrergewerkschaft NANTU, Daniel Humbu, der die Regierung aufgefordert hat, öffentlich zuzugeben, dass sie wiederholt davor gewarnt wurde, den umstrittenen Lehrplan einzuführen. Die Gewerkschaft hat auch damit gedroht, ihre Mitglieder von den Schulen abzuberufen, wenn die Schulen die Personalnormen der „Operation NANTU ON“ nicht einhalten.
Humbu zufolge wurde der überarbeitete Lehrplan übereilt ohne angemessene Planung und Unterstützung eingeführt, und die Regierung hat es kläglich versäumt, angemessene finanzielle Ressourcen bereitzustellen, um die Einführung des neuen Systems zu unterstützen. „Es gibt keine angemessenen Lehr- und Lernressourcen an den Schulen für den neuen Lehrplan und die Lehrer wurden vor der Einführung des Lehrplans nicht angemessen geschult. Tatsächlich wurde die Mehrheit der Lehrer während des Überprüfungsprozesses im Jahr 2015 nicht konsultiert. Die Regierung hat geplant, zu scheitern“, sagte er. Die Regierung habe es zudem bis heute versäumt, Lehrer auszubilden, die für den Unterricht des AS-Niveaus in Schulen verantwortlich sind, und der neue Lehrplan habe Lehrer zu Administratoren gemacht, da 80 Prozent der Unterrichtszeit nun für Bürokratie anstatt zur Unterrichtsvorbereitung und -forschung aufgewendet würden. Seit der Abschaffung der Schulgebühren in den staatlichen Schulen und der Einführung des sogenannten „Free Education System“ scheinen sich städtische Schulen daher teils kaum noch über Wasser halten zu können.
Steenkamp gab an, das Ministerium habe ursprünglich geplant, mindestens 1 000 N$ pro Schüler und Jahr an Schulen bereitzustellen, aber die nationale Finanzlage mache dies unmöglich. Daher werde die jährliche Zuweisung von 200 N$ für Grundschüler und 300 N$ für Schüler der Sekundarstufe beibehalten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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