100 Jahre Farmerverein Omaruru - eine Geschichte mit Lücken
Mit 100 Jahren "auf dem Buckel" zählt der Farmerverein Omaruru zu den ältesten im Land und hat zu Recht Grund zum Feiern. Ein Rückblick auf das Jahrhundert lässt jedoch viele Fragen zur Geschichte der Organisation offen. So konnte bis heute kein offizielles Gründungsdokument des Farmervereins gefunden werden. In den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts haben die Mitglieder selber versucht, ihre Geschichte aufzuarbeiten, mussten jedoch auch feststellen, dass zahlreiche Dokumente nicht mehr auffindbar waren. Bis heute bleiben viele Fragen offen.
Eine Chronik, die Meisie du Plessis aus Omaruru zum 100. Jubiläum erstellen sollte, wurde wegen unzureichender Informationen auf Eis gelegt. Geburtsstunde war nach Überlieferungen der 6. Juli 1904 - belegt wird dies erstmalig durch ein im Windhoeker Staatsarchiv gelagerten Schreiben vom 25.04.1910, auf dem unter dem Wappen des Farmervereins dieses Datum als Gründungstag eingetragen ist. Aus alten Dokumenten geht hervor, dass im Jahr 1907 eine Versammlung der Farmervereine von Windhoek, Okahandja, Karibib, Omaruru und Grootfontein in Karibib stattgefunden hat, auf der über die Fleischpreise diskutiert wurde. Ein Jahr später wird eine "Ein- und Ausfuhrgenossenschaft" aus Omaruru erwähnt, in der der Farmerverein eine bedeutende Rolle gespielt haben soll. Die Genossenschaft handelte mit Tabak, Gemüse, Eiern und Milchprodukten. Im April 1910 wurden bei einem Farmertag in Omaruru die besten Produzenten und Züchter mit aus Deutschland gespendeten Geldpreisen ausgezeichnet. Einen Monat später veranstaltete der Farmerverein dann eine Landwirtschafts- und Handelsausstellung, wo vor allem aus Deutschland eingeführte Produkte wie Maschinen oder Pumpen präsentiert wurden. Ein alter Brief belegt, dass dafür von der kaiserlichen Schutztruppe 4000 Reichsmark bereitgestellt wurden.
Die Aktivitäten während und nach dem ersten Weltkrieg bis zu den 30er Jahren beschränken sich vorrangig auf Ausstellungen, die auf dem Gelände neben dem Schwimmbad stattfanden, das heute unter dem Namen Lunapark bekannt ist. Dort war Anfang der 20er Jahre mit einer finanziellen Unterstützung der südafrikanischen Administration ein Ausstellungsgebäude errichtet worden. Aus dieser Zeit stammen auch Briefe, in denen unter dem Namen "Farmers Association" bei der Administration beantragt wird, Munition einführen zu dürfen. Mit Beginn der dreißiger Jahre beginnt das große schwarze Loch in der Geschichte des Farmervereins. Während des Krieges, so heißt es in einem Geschichstabriss, den der Farmerverein 1994 erstellte, habe sich die Organisation aufgrund der politischen Entwicklungen und verschiedener Differenzen aufgelöst.
Erst am 13. November 1945 finden sich wieder Einträge in den Akten: Im - heute nicht mehr bestehenden - Grand Hotel wurde die "Omaruru Boerevereniging" gegründet, erster Vorsitzender war Frank Gie. Im Protokoll heißt es, Gie habe betont, Organisationen seien in jedem Bereich von großer Bedeutung, deshalb sei es höchste Zeit, dass die Farmer in einer Organisation zusammgeschweißt würden. Auf dieser Versammlung drängte Herr Weber darauf, den still gelegten Farmerverein wieder zu beleben, anstatt eine neue Organisation zu gründen. Dies wurde jedoch mehrheitlich abgelehnt.
Als eine der ersten Amtshandlungen der neu gegründeten "Boerevereniging" ist der Einsatz für eine größere Schule und einen größeren Speisesaal verzeichnet. Bauprojekte blieben auch später interessant für die Organisation: Sie beantragte im Jahr 1951 auch die Errichtung einer neuen Poststelle, die Verlängerung der Schmalspurbahn nach Norden und den Bau eines größeren Güterlagers.
Dann kommt das zweite "große Loch" in der Geschichtsschreibung des Vereins: Bei einem Einbruch in das alte FCU-Gebäude und den Reiterverein wurden sämtliche Protokolle aus den Jahren 1953 bis 1973 gestohlen, Informationen aus dieser Zeit sind nur noch aus Erzählungen überliefert. Fest steht nur, dass auch weiterhin regelmäßig Ausstellungen veranstaltet sowie neue Schafkräle gebaut wurden. Auch Kräle für Großvieh sowie ein Pavillon vervollständigten den Besitz des Vereins. 1989 wurde das heutige Grundstück gekauft, 1993 darauf der Saal der Vereinigung gebaut. Dort findet am kommenden Freitag und Samstag auch die Geburtstagsfeier des Farmervereins statt - und die soll und wird auch trotz mancher Lücken in der Geschichte ein rauschendes Fest werden.
Eine Chronik, die Meisie du Plessis aus Omaruru zum 100. Jubiläum erstellen sollte, wurde wegen unzureichender Informationen auf Eis gelegt. Geburtsstunde war nach Überlieferungen der 6. Juli 1904 - belegt wird dies erstmalig durch ein im Windhoeker Staatsarchiv gelagerten Schreiben vom 25.04.1910, auf dem unter dem Wappen des Farmervereins dieses Datum als Gründungstag eingetragen ist. Aus alten Dokumenten geht hervor, dass im Jahr 1907 eine Versammlung der Farmervereine von Windhoek, Okahandja, Karibib, Omaruru und Grootfontein in Karibib stattgefunden hat, auf der über die Fleischpreise diskutiert wurde. Ein Jahr später wird eine "Ein- und Ausfuhrgenossenschaft" aus Omaruru erwähnt, in der der Farmerverein eine bedeutende Rolle gespielt haben soll. Die Genossenschaft handelte mit Tabak, Gemüse, Eiern und Milchprodukten. Im April 1910 wurden bei einem Farmertag in Omaruru die besten Produzenten und Züchter mit aus Deutschland gespendeten Geldpreisen ausgezeichnet. Einen Monat später veranstaltete der Farmerverein dann eine Landwirtschafts- und Handelsausstellung, wo vor allem aus Deutschland eingeführte Produkte wie Maschinen oder Pumpen präsentiert wurden. Ein alter Brief belegt, dass dafür von der kaiserlichen Schutztruppe 4000 Reichsmark bereitgestellt wurden.
Die Aktivitäten während und nach dem ersten Weltkrieg bis zu den 30er Jahren beschränken sich vorrangig auf Ausstellungen, die auf dem Gelände neben dem Schwimmbad stattfanden, das heute unter dem Namen Lunapark bekannt ist. Dort war Anfang der 20er Jahre mit einer finanziellen Unterstützung der südafrikanischen Administration ein Ausstellungsgebäude errichtet worden. Aus dieser Zeit stammen auch Briefe, in denen unter dem Namen "Farmers Association" bei der Administration beantragt wird, Munition einführen zu dürfen. Mit Beginn der dreißiger Jahre beginnt das große schwarze Loch in der Geschichte des Farmervereins. Während des Krieges, so heißt es in einem Geschichstabriss, den der Farmerverein 1994 erstellte, habe sich die Organisation aufgrund der politischen Entwicklungen und verschiedener Differenzen aufgelöst.
Erst am 13. November 1945 finden sich wieder Einträge in den Akten: Im - heute nicht mehr bestehenden - Grand Hotel wurde die "Omaruru Boerevereniging" gegründet, erster Vorsitzender war Frank Gie. Im Protokoll heißt es, Gie habe betont, Organisationen seien in jedem Bereich von großer Bedeutung, deshalb sei es höchste Zeit, dass die Farmer in einer Organisation zusammgeschweißt würden. Auf dieser Versammlung drängte Herr Weber darauf, den still gelegten Farmerverein wieder zu beleben, anstatt eine neue Organisation zu gründen. Dies wurde jedoch mehrheitlich abgelehnt.
Als eine der ersten Amtshandlungen der neu gegründeten "Boerevereniging" ist der Einsatz für eine größere Schule und einen größeren Speisesaal verzeichnet. Bauprojekte blieben auch später interessant für die Organisation: Sie beantragte im Jahr 1951 auch die Errichtung einer neuen Poststelle, die Verlängerung der Schmalspurbahn nach Norden und den Bau eines größeren Güterlagers.
Dann kommt das zweite "große Loch" in der Geschichtsschreibung des Vereins: Bei einem Einbruch in das alte FCU-Gebäude und den Reiterverein wurden sämtliche Protokolle aus den Jahren 1953 bis 1973 gestohlen, Informationen aus dieser Zeit sind nur noch aus Erzählungen überliefert. Fest steht nur, dass auch weiterhin regelmäßig Ausstellungen veranstaltet sowie neue Schafkräle gebaut wurden. Auch Kräle für Großvieh sowie ein Pavillon vervollständigten den Besitz des Vereins. 1989 wurde das heutige Grundstück gekauft, 1993 darauf der Saal der Vereinigung gebaut. Dort findet am kommenden Freitag und Samstag auch die Geburtstagsfeier des Farmervereins statt - und die soll und wird auch trotz mancher Lücken in der Geschichte ein rauschendes Fest werden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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