1,3 Milliarden Rand weniger

Windhoek - Wegen des drastischen Rückgangs im Warenhandel durch die Weltwirtschaftskrise erwartet Namibia für dieses Finanzjahr einen Einnahmerückgang aus dem Topf der Zollunion (SACU) in Höhe von 1,3 Milliarden Rand. Die SACU werde angesichts der Krise insgesamt rund neun Milliarden Rand weniger einnehmen. Das sagte Calle Schlettwein, Staatssekretär im Finanzministerium, gestern in Windhoek.

Die Zollunion sorge immerhin für einen Finanzschub von "acht bis neun Milliarden Rand pro Jahr" für Namibia, was ca. 40 Prozent der staatlichen Einnahmen entspreche, führte der Staatssekretär aus. Wie sich das auf den staatlichen Haushalt auswirken werde, "müssen wir noch sehen", sagte Schlettwein.

Mitglied in der SACU sind die Länder Botswana, Lesotho, Namibia, Swasiland (die so genannte BLNS-Gruppe) sowie Südafrika. Laut Schlettwein habe die SACU im Jahr 2007/08 durch Zölle (customs duties) 26 Milliarden Rand von Südafrika und 291 Millionen Rand von den BLNS-Ländern eingenommen. Aus der Verbrauchssteuer (excise duties) seien im gleichen Zeitraum 17,7 Milliarden Rand von Südafrika sowie 478 Millionen Rand von den BLNS-Staaten in den Topf der Zollunion geflossen. Die vier wirtschaftlich kleinen Länder sind die großen Gewinner dieses Verbundes, denn an die BLNS-Gruppe würden 55 Prozent und an Südafrika 45 Prozent der SACU-Einnahmen ausgeschüttet, erklärte Schlettwein.

Um die Mindereinnahmen zu kompensieren bzw. unabhängiger von den SACU-Geldern zu werden, müssten neue Einnahmequellen für Namibia erschlossen werden. Dies gelinge nur schrittweise, so Schlettwein abschließend.