2:0 im Finale gegen Mosambik: Namibia gewinnt zum ersten Mal den COSAFA Cup
Er dirigierte, jubelte und motivierte. Als die dritte Minute der Nachspielzeit im südafrikanischen Minenort Moruleng (Provinz North West) fast abgelaufen war, positionierte sich Ricardo Mannetti schließlich zu seinem Triumphsprint. Im Eiltempo stürmte der überglückliche 40-Jährige dann unmittelbar nach dem Abpfiff auf den Rasen und bahnte sich dabei in der Manier eines Rugby-Spielers den Weg durch den jubelnden Trainerstab und seine heraneilenden Schützlinge.
„Die Mannschaft hat mich positiv überrascht“, gestand Mannetti wenig später im Interview mit der Nachrichtenagentur NAMPA. Das vorgegebene Ziel sei der Halbfinaleinzug gewesen. Mannetti: „Wir wollten weiter kommen als bei unserem Viertelfinal-K.o. in Sambia vor zwei Jahren. Die Jungs waren von Beginn an überzeugt, dass sie das Turnier sogar gewinnen können. Ich bin unglaublich stolz auf sie, denn dieser unbändige Wille hat am Ende den Ausschlag gegeben.“
Beim verdienten 2:0-Sieg im Finale am späten Samstagnachmittag gegen Mosambik hatte Deon Hotto (36. Minute/75.) beide Treffer der Brave Warriors erzielt. Das 1:0 fiel nach einem Abschlag von Torhüter Virgil Vries: Der später zum „Man of the Match“ gekürte Peter Shalulile und Mittelstürmer Benson Shilongo leiteten den Ball mit jeweils einem Kontakt blitzschnell weiter, ehe Hotto das runde Leder über Mosambiks Keeper Cesar Machava hinweg in die Maschen spitzelte.
Vor dem 2:0 hatte Petrus Shitembi den gerade erst für Shilongo eingewechselten Itamunua Keimuine in Szene gesetzt. Dessen flache Hereingabe vom rechten Flügel landete bei Hotto und der fackelte nicht lange. Mit etwas Glück – sein Schuss wurde von Mosambiks Innenverteidiger Norberto Norberto abgefälscht – überwand der 24-Jährige zum zweiten Mal an diesem Tag den untröstlichen Machava. In der Schlussviertelstunde ließ das Mannetti-Team nichts mehr anbrennen.
Obwohl die Brave Warriors bereits ihre sechste Partie binnen zwei Wochen bestritten, zeigten sie abgesehen von einer kurzen Hängephase zu Beginn des zweiten Durchgangs keine Anzeichen von Erschöpfung. Die im aktuellen Ranking des Weltverbandes FIFA an 86. Stelle und somit 28 Positionen vor Namibia geführten Mambas aus Mosambik, die für das Viertelfinale gesetzt waren und daher im Turnierverlauf drei Spiele weniger absolviert hatten als ihr Finalkontrahent, fanden bis zum Schlusspfiff kein Mittel gegen Namibias kompakte Defensive.
Für den ersten Titelgewinn ihrer Geschichte wurden die bei den COSAFA-Meisterschaften1997 und 1999 jeweils auf Rang zwei gelandeten Brave Warriors, die auf dem Weg in das diesjährige Endspiel unter anderem die Rekordchampions Simbabwe und Sambia ausgeschaltet hatten (AZ berichtete), mit einem Siegerscheck in Höhe von 500000 N$ belohnt. Die wie nach ihrer Finalpleite 2008 gegen Südafrika zweitplatzierten Mosambikaner erhielten 250000 N$.
Das Spiel um den mit 125000 N$ dotierten dritten Platz gewann das im Halbfinale an Namibia gescheiterte Madagaskar, das sich am frühen Samstagnachmittag im Moruleng-Stadion dank Doppeltorschütze Sarivahy Vombola (16./18.) mit 2:1 (2:0) gegen Botswana durchsetzte. Im Trostrundenfinale, bei dem immerhin noch 75000 N$ auf dem Spiel standen, hatte Zicco Mkanda (59.) seine Malawier am Freitag zu einem 1:0-Erfolg gegen Sambia geschossen. Vombola sicherte sich mit seinen insgesamt fünf Turniertreffern die von der COSAFA für den Torschützenkönig ausgelobten 20000 N$ - Shilongo und Hotto (beide vier Treffer) waren in dieser Wertung nur zweite Sieger. In den übrigen Individualkategorien machten mit Wangu Gome (bester Spieler) und Virgil Vries (bester Torhüter) zwei Namibier das Rennen.
Formation der Brave Warriors gegen Mosambik: Vries – Haoseb, Mwedihanga, Katjiukua, Gebhardt – Ketjijere – Shitembi (86. Stephanus), Shalulile (92. Isaacks), Gome, Hotto – Shilongo (74. Keimuine)
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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