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20 Jahre Einsatz in stiller Welt

Das kleine Mädchen steht mit ihren Freunden auf der Veranda vor dem Kindergarten in Windhoek. Bis gerade wurde noch auf dem Spielplatz getobt, jetzt soll die ganze Schar zurück nach drinnen. Kindergärtnerin Rachel Ndilenga motiviert die Gruppe gebärdenstark. Einmal Hände im Wassereimer waschen und abtrocknen. Richtig Lust dazu hat kaum eines der Kinder.
Die Szene ist eine alltägliche in der Kindergartenwelt - hier ist sie nur stiller. Niemand spricht. Zumindest nicht hörbar.
Martha hat Schwierigkeiten zu hören. Sie ist von Geburt an schwerhörig. Ein Hörgerät sorgt heute dafür, dass sie einige Geräusche wahrnehmen kann. Hauptsächlich verständigt sie sich durch Gebärdensprache. Hier im Kindergarten im SOS-Kinderdorf hat sie Freunde, die die gleiche Sprache "sprechen".
Der stille Teilzweig des Kindergartens ist eine der Initiativen der Organisation CLaSH ("Assoziation für Children with Language Speech and Hearing Impairments of Namibia") - der namibischen Organisation für Kinder mit Hör- und Sprachschwierigkeiten. Sie konzentriert sich insbesondere auf die Früherkennung von Hörproblemen. Denn: "Je früher eine Diagnose gestellt werden kann, desto größer ist auch die Möglichkeit einer individuellen Förderung", sagt Heidi Beinhauer, die Direktorin von CLaSH. Sie ist das Urgestein und hat die Organisation vor nunmehr 20 Jahren ins Leben gerufen.
Seither setzt sie sich engagiert für Kinder mit Hör- und Sprachschwierigkeiten ein. "Wir hatten nichts. Kein Geld, keine Räume, keine Erfahrung und keine Ahnung", erzählt sie von den Anfängen. "Aber eine Idee!" Aus dieser Idee ist nun über die Jahre eine landesweit bekannte Organisation geworden, die mit verschiedenen Projekten aktiv ist. Zum Beispiel befindet sich derzeit eine Mitarbeiterin im Norden des Landes, um dort Aufklärungsarbeit zu leisten. "Wie erkenne ich überhaupt, dass mein Kind nicht richtig hört?", "Sollte mich mein vierjähriges Kind verstehen, wenn ich nur flüstere?" oder "Kann es sein, dass mein Kind nicht gut hört und deshalb auf meine Aufforderungen nicht reagiert?" - diese und ähnliche Fragen werden mit Eltern diskutiert. Stellt sich heraus, dass tatsächlich eine Hörschwierigkeit oder Taubheit vorliegt, wird eine Möglichkeit der frühen Förderung in die Wege geleitet. "Es ist enorm wichtig, dass gerade in der Zeitspanne von null bis sechs Jahren eine Diagnose vorliegt. Denn ist diese Chance verstrichen, sind gewisse Entwicklungsstufen bereits abgeschlossen", so Beinhauer. Erkenne man eine Schwäche jedoch frühzeitig, könne noch viel getan werden, um den Kindern eine Chancengleichheit zu ermöglichen. Das Erlernen der Gebärdensprache zählt zu diesen Maßnahmen, oder auch das Verteilen von Hörgeräten. Diese werden gespendet, wie der Großteil des Geldes, mit dem sich CLaSH finanziert. Eine kleine Förderung erhält die Organisation vom Ministerium für Geschlechtergleichheit.
Eine Hörbeeinträchtigung oder Taubheit kann sowohl angeboren sein, als auch erst im Laufe des Lebens entstehen. Grund für letzteres ist oft eine Erkrankung durch Meningites (Hirnhautentzündung). Auch hier will CLaSH mehr Bewusstsein schaffen: In Seminaren und Workshops für Lehrer, Erzieher, Sozialarbeiter und Krankenschwestern soll das Wissen um Ursachen, die mögliche Vermeidung und der Behandlung vergrößert werden. Aber auch Angehörige des staatlichen Dienstes und die interessierte Öffentlichkeit gehören zur Zielgruppe.
Zum 20-jährigen Jubiläum hat sich die Initiative etwas Besonderes ausgedacht - und läd zum Geburtstagsdinner in das Safari Konferenzzentrum ein. Am Freitag, den 11. September wird dort für den guten Zweck gespeist. Kricket-Legende Fanie de Villiers hat sein Kommen angekündigt. Er selbst hat eine taubstumme Tochter und einen taubstummen Bruder und wird so nicht nur prominenter Gast sein, sondern auch Ansprechpartner, der von seinen eigenen Erfahrungen berichten kann. Mit den Kindern wird er außerdem einen Kricket-Lehrgang veranstalten.
Wer CLaSH mit seinem Kommen zum Geburtstagdinner unterstützen möchte, ist herzlich eingeladen, einen Tisch oder Platz zu reservieren. Karten, deren Erlös der Initiative zugute kommt, gibt es für 600 $N pro Person oder 6000 $N pro Tisch mit zehn Plätzen.
Informationen zu CLaSH gibt es auch im Internet unter: www.clash-namibia.org.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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