2030-Ziel: Trinkwasser für Afrika
Mangelnde Zusammenarbeit und Planung verhindert SDG-6-Umsetzung
Von
Frank Steffen, Windhoek
Seit März 2021 leitet der namibische Minister für Landwirtschaft, Wasserbau und Landreform, Calle Schlettwein, als Präsident den sogenannten African Ministers’ Council on Water (AMCOW), der sich in der vergangenen Woche zu einem virtuellen Gipfel traf. Das Treffen wurde in Zusammenarbeit mit dem deutschen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit möglich, wofür sich Schlettwein bei der zuständigen Ministerin Svenja Schulze (SPD) bedankte.
Einige internationale sowie kontinentale Vertreter nahmen an diesen Gesprächen teil, die sich mit den „Bonner Ergebnissen 2021: Beschleunigte und sektorenübergreifende Umsetzung des Entwicklungsziels SDG 6“ befassten. So nahmen neben afrikanischen Politikern auch Liu Zhenmin, der Vize-UN-Generalsekretär für wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten, sowie Gilbert Houngbo, ehemaliger Ministerpräsident Togos und heutiger Vorsitzender der UN-Unterorganisation für Wasserbau (er ist auch Präsident des Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung, IFAD) an der Konferenz teil. Ferner waren maßgebliche Fachkräfte in Form von Pedro Arrojo-Agudo, Sonderberichterstatter für das Menschenrecht auf sauberes Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen, und Carolina MacKinnon, die Präsidentin des Weltjugendparlaments für Wasser, an dem Treffen beteiligt.
Ziele in Afrika unerreicht
In seiner Ansprache wies Schlettwein auf ernsthafte Mängel in der afrikanischen Wasserversorgung hin: „Fast alle afrikanischen Länder haben noch nicht die SDG 6.1- und SDG 6.2-Ziele erreicht. Allein in Subsahara-Afrika haben noch immer mehr als 400 Millionen Menschen keinen Zugang zu grundlegender Wasserversorgung. Die Situation ist noch alarmierender was die sanitären Einrichtungen anbetrifft, da mehr als 767 Millionen Afrikaner keinen Zugang zu sanitärer Grundversorgung und Hygiene haben – über 250 Millionen Menschen müssen sich im Freien erleichtern.“ Das sechste Nachhaltige UN-Entwicklungsziel (SDG 6) sieht bis 2030 die gewährleistete Wasserversorgung und die weltweite Verbesserung der Hygiene vor.
Die Finanzierung der dargelegten Ziele sei unmöglich gemessen an der Tatsache, dass die entsprechenden Zuwendungen von 3,8 Milliarden US-Dollar infolge von Wirtschaftseinbrüchen auf 1,7 Milliarden US-Dollar vermindert worden seien. Dies sei nur ein Bruchteil dessen, was benötigt werde, wenn Afrika die nachhaltige Zielsetzung umsetzen wolle. „Darüber hinaus wird der Wasserbau nachteilig vom Klimawandel sowie unzureichenden Grundsätzen und Regulierungsmaßnahmen berührt. Die schwache Koordinierung zwischen den berührten Akteuren sowie schwache institutionelle und personelle Kapazitäten und ebenso schwache Überwachungs-, Berichts- und Ausbildungssysteme, erschweren die Situation auf dem Kontinent. Es besteht dringender Bedarf seitens der Mitgliedstaaten der AU – in der Tat der ganzen Welt – erforderliche Strategien und Maßnahmen zur Beschleunigung der Fortschritte einzuführen, damit das SDG-6-Ziel bis 2030 erreicht werden kann. Dazu gehören auch die erforderlichen finanziellen und technologischen Ressourcen“, forderte Schlettwein.
Der AMCOW-Präsident erinnerte daran, dass die 55 AU-Mitgliedsstaaten gerade erst im Mai ihre Sorge über den bestehenden Wassermangel bei zunehmenden Bevölkerungszahlen betont hätten. Es gelte Maßnahmen zu ergreifen und Strategien zu finden, die den optimalen Einsatz der spärlichen Ressource lokal sowie regional und grenzübergreifend erlaube – ohne daraus entstehendem Konflikt.
Der Afrikanische Ministerrat für Wasserbau wurde 2002 in Abuja Nigeria gegründet, um in erster Linie Zusammenarbeit, Sicherheit, soziale, wirtschaftliche Entwicklung und Armutsbekämpfung zwischen den Mitgliedstaaten durch die effektive Bewirtschaftung der Wasserressourcen des Kontinents und die Bereitstellung von Wasserversorgungsdiensten zu fördern.
Im Jahr 2008 verpflichteten sich die Staatsoberhäupter der Afrikanischen Union (AU), die Erreichung der Wasser- und Sanitärversorgungsziele in Afrika zu beschleunigen und sie beauftragten AMCOW mit der Entwicklung und einer Umsetzungsstrategie für diese Verpflichtungen. AMCOW dient der AU als Fachausschuss für Wasser und Abwasser.
Seit März 2021 leitet der namibische Minister für Landwirtschaft, Wasserbau und Landreform, Calle Schlettwein, als Präsident den sogenannten African Ministers’ Council on Water (AMCOW), der sich in der vergangenen Woche zu einem virtuellen Gipfel traf. Das Treffen wurde in Zusammenarbeit mit dem deutschen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit möglich, wofür sich Schlettwein bei der zuständigen Ministerin Svenja Schulze (SPD) bedankte.
Einige internationale sowie kontinentale Vertreter nahmen an diesen Gesprächen teil, die sich mit den „Bonner Ergebnissen 2021: Beschleunigte und sektorenübergreifende Umsetzung des Entwicklungsziels SDG 6“ befassten. So nahmen neben afrikanischen Politikern auch Liu Zhenmin, der Vize-UN-Generalsekretär für wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten, sowie Gilbert Houngbo, ehemaliger Ministerpräsident Togos und heutiger Vorsitzender der UN-Unterorganisation für Wasserbau (er ist auch Präsident des Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung, IFAD) an der Konferenz teil. Ferner waren maßgebliche Fachkräfte in Form von Pedro Arrojo-Agudo, Sonderberichterstatter für das Menschenrecht auf sauberes Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen, und Carolina MacKinnon, die Präsidentin des Weltjugendparlaments für Wasser, an dem Treffen beteiligt.
Ziele in Afrika unerreicht
In seiner Ansprache wies Schlettwein auf ernsthafte Mängel in der afrikanischen Wasserversorgung hin: „Fast alle afrikanischen Länder haben noch nicht die SDG 6.1- und SDG 6.2-Ziele erreicht. Allein in Subsahara-Afrika haben noch immer mehr als 400 Millionen Menschen keinen Zugang zu grundlegender Wasserversorgung. Die Situation ist noch alarmierender was die sanitären Einrichtungen anbetrifft, da mehr als 767 Millionen Afrikaner keinen Zugang zu sanitärer Grundversorgung und Hygiene haben – über 250 Millionen Menschen müssen sich im Freien erleichtern.“ Das sechste Nachhaltige UN-Entwicklungsziel (SDG 6) sieht bis 2030 die gewährleistete Wasserversorgung und die weltweite Verbesserung der Hygiene vor.
Die Finanzierung der dargelegten Ziele sei unmöglich gemessen an der Tatsache, dass die entsprechenden Zuwendungen von 3,8 Milliarden US-Dollar infolge von Wirtschaftseinbrüchen auf 1,7 Milliarden US-Dollar vermindert worden seien. Dies sei nur ein Bruchteil dessen, was benötigt werde, wenn Afrika die nachhaltige Zielsetzung umsetzen wolle. „Darüber hinaus wird der Wasserbau nachteilig vom Klimawandel sowie unzureichenden Grundsätzen und Regulierungsmaßnahmen berührt. Die schwache Koordinierung zwischen den berührten Akteuren sowie schwache institutionelle und personelle Kapazitäten und ebenso schwache Überwachungs-, Berichts- und Ausbildungssysteme, erschweren die Situation auf dem Kontinent. Es besteht dringender Bedarf seitens der Mitgliedstaaten der AU – in der Tat der ganzen Welt – erforderliche Strategien und Maßnahmen zur Beschleunigung der Fortschritte einzuführen, damit das SDG-6-Ziel bis 2030 erreicht werden kann. Dazu gehören auch die erforderlichen finanziellen und technologischen Ressourcen“, forderte Schlettwein.
Der AMCOW-Präsident erinnerte daran, dass die 55 AU-Mitgliedsstaaten gerade erst im Mai ihre Sorge über den bestehenden Wassermangel bei zunehmenden Bevölkerungszahlen betont hätten. Es gelte Maßnahmen zu ergreifen und Strategien zu finden, die den optimalen Einsatz der spärlichen Ressource lokal sowie regional und grenzübergreifend erlaube – ohne daraus entstehendem Konflikt.
Der Afrikanische Ministerrat für Wasserbau wurde 2002 in Abuja Nigeria gegründet, um in erster Linie Zusammenarbeit, Sicherheit, soziale, wirtschaftliche Entwicklung und Armutsbekämpfung zwischen den Mitgliedstaaten durch die effektive Bewirtschaftung der Wasserressourcen des Kontinents und die Bereitstellung von Wasserversorgungsdiensten zu fördern.
Im Jahr 2008 verpflichteten sich die Staatsoberhäupter der Afrikanischen Union (AU), die Erreichung der Wasser- und Sanitärversorgungsziele in Afrika zu beschleunigen und sie beauftragten AMCOW mit der Entwicklung und einer Umsetzungsstrategie für diese Verpflichtungen. AMCOW dient der AU als Fachausschuss für Wasser und Abwasser.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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