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3500 Karneval ist doch wie eine große, friedliche Demonstration. Hier werden die Polizisten sogar geküßt und nicht beworfen.

Karneval, Bütt und Elferrat - Woher kommt das eigentlich?

Bütt, Elferrat, Karneval gehören ganz selbstverständlich zum Windhoeker Karneval. Doch woher kommen diese ganzen Namen eigentlich und was ist damit gemeint?

Griechen und Römer feierten Dionysos und Saturn zu Ehren fröhliche Frühlingsfeste mit Wein, Weib und Gesang. Die Germanen feierten die Wintersonnenwende als Huldigung der Götter und Vertreibung der bösen Winterdämonen. Später übernahmen die Christen die heidnischen Bräuche. Im Mittelalter nahmen die Fastnachtsfreuden, die "Mummerei", oft drastische Formen an, sehr zum Verdruß von Rat und Kirche der Stadt. Verbote und Verordnungen halfen wenig, es wurde wild und fröhlich gefeiert.

Als Fastnachts- bzw. Karnevalshochburgen gelten in Deutschland das Rheinland, wo subversive anti-französische und anti-preußische Spuren aus dem 19. Jahrhundert im Brauchtum noch am frischesten sind. Viele Begriffe sind untrennbar mit dieser Region und der dortigen Mundart verbunden.

Als Karneval, Fastnacht oder Fasching bezeichnet man die Zeit der Ausgelassenheit und Fröhlichkeit und überschäumenden Lebensfreude vor Beginn der österlichen Fastenzeit (Passionszeit). Die Herkunft des Wortes "Karneval" ist nicht eindeutig geklärt. Herleitungen weisen auf das lateinische "carne vale", den Abschiedsruf "Fleisch lebe wohl" hin. Damit wurde die mit der Fastenzeit bevorstehende Fleischwegnahme angekündigt. Vom Fasching spricht man vor allem in Bayern, Thüringen und Österreich. Das Wort kommt von Vaschanc, was den Ausschank des Fastentrunks bezeichnete.

In den Zeiten vor der Waschmaschiene diente die "Waschbütt" (der Waschzuber) dazu, schmutzige Wäsche zu waschen. Wer "schmutzige Wäsche wäscht", tratscht besonders gern. Im Karneval nun dient die Bütt, zumeist in Form eines Fasses, dem Redner als Stehplatz, auf dem er schmutzige Wäsche waschen und dem Publikum die Leviten lesen konnte.

E(galite), L(iberte), F(raternite) - Einheit, Freiheit, Brüderlichkeit - die Anfangsbuchstaben ergeben aneinandergereiht das Wort "Elf". Es gibt noch viele andere Erklärungen über Ursprung und Bedeutung dieser als "närrisch" bezeichneten Zahl. Am 11. im 11. um 11.11 Uhr wird die Session eröffnet, der Sitzungspräsident steht dem "Elferrat" vor, allerdings als Gleicher (Jeck) unter Gleichen (Jecken). Der Stadtrat gibt den Rathausschlüssel murrend ab und weil irgend jemand auch während der närrischen Zeit das Sagen haben muss, werden Karnevalsprinzessin und -prinz recht demokratisch gewählt (jedes Jahr eine anderes Paar !) und übernehmen die Regierungsgewalt.

Wegen ihrer roten Uniform wurden die Kölner Stadtsoldaten auch "Funken" genannt. Sie zerstreuten sich nach dem Einmarsch der Franzosen 1794 in alle Winde. Als 1823 die Wiedergeburt des Kölner Karnevals stattfand, erinnerte man sich auch der Roten Funken.

Die sogenannten Wagenengel begleiten die Wagen, Kutschen und Gespanne beim Karnevalsumzug. Sie sind verantwortlich für die Sicherheit der Zuschauer. Dass etwa beim Aufsammeln der Kamelle (Süßigkeiten) keiner durch die Karnevalswagen verletzt wird. Als Faustregel gilt: Pro Rad ein Wagenengel. Diese Wagenbegleiter werden in der Regel von den Karnevalsgesellschaften gestellt, müssen mindestens 18 Jahre alt und männlich sein.

Wenn die Kölner Narren mit der Darbietung eines ihrer Karnevalisten nicht zufrieden waren, ließen sie ihn "litschen" (litschen = ausrutschen, schlittern). Das wiederum brachte einige Redner dazu, es bewusst auf Spott- und Schmährufe und Unmutsbezeigungen des Publikums anzulegen. Wenn das Pfeifkonzert des Publikums den Höhepunkt erreichte, wurde der Redner von der Bühne gezerrt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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