41 wegen Nashornwilderei in Haft
Von Dirk Heinrich, Windhoek
Kein Nashorn sei seit der letzten Pressekonferenz am 2. Juni dieses Jahres mehr im Etoscha-Nationalpark gewildert worden. „Wir haben einen Elefanten im Bwabwata-Nationalpark verloren, nachdem Wilderer das Tier verwundet und Naturschutzbeamte den Dickhäuter töten mussten. Die Wilderer konnten nach Botswana entkommen, aber die Polizei hat ein AK-47 Sturmgewehr und ein R1 automatisches Gewehr sowie Munition eines .375 Jagdgewehrs konfiszieren können“, sagte gestern der Minister für Umwelt und Tourismus, Pohamba Shifeta. Die Sicherheit des Etoscha-Nationalparks, des Bwabwata-Nationalparks und der Palmwag-Gegend in der Kunene-Region falle derzeit unter NamPol (namibische Polizei). „Die Polizei hat 29 Personen in der Nähe des Etoscha-Nationalparks festgenommen, da sie in Zusammenhang mit der Wilderei von Nashörnern in dem Park gebracht werden. 22 sind bereits vor Gericht erschienen und sieben wurden vorläufig wieder freigelassen“, so Shifeta. Der Fall der 22 Verdächtigen sei auf den 30. Juli vertagt worden. Unter ihnen befinde sich ein angolanischer Staatsbürger.
„Unter den Verdächtigen befinden sich zudem zwei Männer, die im Jahre 2008 zwei Nashörner in der Nähe der Siedlung Iitapa gewildert und die beiden Kadaver vergraben haben, nachdem sie die Nasenhörner abgehackt hatten“, sagte der Umweltminister. Zudem seien 32 Gewehre im und am Etoscha.Nationalpark von Personen konfisziert worden, die möglicherweise zum Wildern eingesetzt worden sind. Eines der Gewehre, dessen Seriennummer weggefeilt worden war, wurde bei einem ehemaligen Parkangestellten gefunden, so der Minister.
Die Polizei, die eng mit Angestellten des Umweltministeriums zusammenarbeite, habe fünf Syndikate identifiziert, die in Namibia die Nashornwilderei betreiben. „Zwei der Syndikate werden von einer Person geleitet. Wir wissen, wer die Mitglieder im Lande und im Ausland sind. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann die nächsten Personen festgenommen werden“, betonte Minister Shifeta. Auf die Frage der AZ, ob sich unter den bereits verhafteten Verdächtigen auch Angestellte des Etoscha-Nationalparks befinden, sagte Shifeta nur, dass es einige Individuen gebe, die unter Verdacht stehen. Am Mittwoch dieser Woche seien zudem zwei weitere Personen in der Erongo-Region in Haft genommen worden, die mit Nashornwilderei in der Palmwag-Konzession in Verbindung gebracht werden. Zuvor waren bereits drei Männer festgenommen und Gewehre sowie Munition in ihrem Besitz gefunden worden, die ebenfalls verdächtigt werden, Nashörner in der Palmwag-Konzession gewildert zu haben.
Wie bereits berichtet, wurden fünf Wilderer festgenommen, die eine Nashornkuh am 12. Juni 2015 im kommunalen Hegegebiet Omatendeka getötet hatten, und man sei mindestens zwei Personen auf der Spur, die ein weißes Nashorn vor kurzem auf einer Farm bei Okahandja gewildert hatten (AZ berichtete). Der Großeinsatz werde vom regionalen Befehlshaber der Oshana-Region, Kommissar Ndahangwapo Kashihakumwa geleitet. „Wir haben die Wilderei eingeschränkt und unter Kontrolle“, frohlockte Minister Shifeta gestern. In diesem Jahr wurden bereits 70 Nashörner gewildert.
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Allgemeine Zeitung
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