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58 Kilo schwerer Stoßzahn bedeutet neuen Rekord für Afrika

Namibias Elefanten sind nicht als besonders große Elfenbeinträger bekannt. Nun wurde ein alter und kranker Bulle erlegt, dessen einer Stoßzahn der stärkste ist, der seit zwei Jahrzehnten in Afrika bejagd wurde.

Einen 195 Zentimer langen Stoßzahn mit einem Umfang von 60 cm und einem Gewicht von fast 58 Kilogramm (115,3 Pfund) hatte der Berufsjäger Kai-Uwe Denker Anfang Oktober während einer Jagdsafari im kommunalen Nyae-Nyae-Hegegebiet nicht erwartet. Dies ist seinen Aussagen zufolge die größte Jagdtrophäe, die in den vergangenen 20 Jahren in Afrika erlegt wurde und bedeutet somit einen neuen namibischen Rekord.

Der linke Stoßzahn des alten Bullen wog nur knapp acht Kilogramm (17 Pfund) und muss dem Tier unendliche Schmerzen bereitet haben. Denker vermutet, dass der Elefantenbulle einen Kampf mit einem anderen Bullen gehabt haben muss, wobei der linke Stoßzahn einen Längsriss erhalten hat und der linke Zahn abgebrochen war. "Der Nerv war verfault und wir konnten die übelriechende Entzündung aus einigen Metern Entfernung wahrnehmen. Die Drüse an der linken Schädelseite war außerdem angeschwollen", berichtet Denker.

Der Berufsjäger hat eine Jagdkonzession im kommunalen Nyae-Nyae-Hegegebiet im östlichen Teil des ehemaligen Buschmannlandes im Nordosten Namibias, die vertraglich im Jahre 2006 endet. Seit 2002 darf er dort, genehmigt vom Ministerium für Umwelt und Tourismus, fünf Elefanten pro Jahr jagen. Zu der Quote können Problemelefanten hinzugefügt werden, wie es im vergangenen Jahr der Fall war. Ein Elefantenbulle hatte eine riesige Wunde an der Hüfte und wurde von der Naturschutzbehörde als Problemtier erklärt.

Am frühen Morgen des dritten Safaritages zu Beginn dieses Monats entdeckte Denker mit seinem deutschen Jagdgast und seinen Jagdhelfern die Fährte von sieben Elefanten an einer Wasserstelle im Südwesten des Hegegebietes, etwa 45 Kilometer südwestlich von Tsumkwe. Sie folgten den Spuren der Dickhäuter und entdeckten gegen 14 Uhr drei der Bullen. Der Bulle mit einem großen Zahn und angeschwollener Gesichtshälfte fiel sofort auf und Denker ließ seinen Jagdgast dieses Tier erlegen. Anschließend stellte sich heraus, dass es sich um eine gewaltige Trophäe handelte. Das Fleisch des Tieres wurde an die Gemeinschaft des Hegegebietes verteilt, eine der Auflagen der Jagdkonzession. Durch die Trophäenjagd werden wichtige Einnahmen für die dort lebende Bevölkerung erwirtschaftet. Der Vorstand des kommunalen Hegegebietes Nyae-Nyae bezahlt u.a. aus den Einnahmen von Trophäenjagd und Tourismusaktivitäten die Gehälter von sechs Lehrern an einer Schule in dem Gebiet.

Wenige Tage darauf konnte ein Jagdgast von Denker einen weiteren Elefanten erlegen, dessen Stoßzähne 81,7 und 77,9 Pfund wogen. Damit war die Quote für dieses Jahr erfüllt. Fast alle Stoßzähne der Elefanten, die bei der Trophäenjagd in dem Gebiet erlegt wurden, brachten ein Gewicht von jeweils über 70 Pfund auf die Waage. Sämtliche Bullen hatten ihren sechsten und letzten Backenzahn, ein Zeichen, dass sie sehr alt waren. In seinem Leben bekommt eine Elefant sechs Sätze Backenzähne.

Kai-Uwe Denker hatte bereits im Jahr 1999 im Ost-Kavango im Rahmen der damaligen Jagdkonzession einen Elefanten mit einem Jagdgast erlegt, dessen Elfenbeinzähne 101 und 93 Pfund (50 und 46 kg) wogen. Bei diesem Elefanten handelte es sich ebenfalls um eine der schwesten Trophäen Namibias.

Namibia hat von dem Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) eine jährliche Quote von 75 Trophäenelefanten zugestanden bekommen. Bisher wurde die gesamte Quote noch nie genutzt. Im Jahre 1997 wurden 23 Elefantentrophäen (46 Stoßzähne) ausgeführt, 1998 waren es 48 Trophäen, 1999 insgesamt 38. Im Jahr 2000 waren es 43, im darauffolgenden Jahr 34, im Jahr 2002 ganze 33 und im vergangenen Jahr 47 Elefantentrophäen. Dies bedeutet nicht, dass in dem besagten Jahr die angegebene Zahl Elefanten erlegt wurden, da einige Trophäen ein oder zwei Jahre später ausgeführt wurden.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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