78% empfinden Korruption als hoch
Medien werden zu 50% als Zuträger von glaubwürdigen Informationen erkannt
Von Frank Steffen
Windhoek
Wenn der Generaldirektor der Anti-Korruptionskommission (ACC), Paulus Noa, in seiner Begrüßungsrede zur Feier des internationalen Anti-Korruptionstages berichtete, dass Namibia als eines der ersten Länder die UN-Resolution 58 von 2003 unterzeichnete, dann zeigt eine NUST-Befragung der namibischen Öffentlichkeit, dass ein solcher Wille, nicht unbedingt im gleichen Maße die erfolgreiche Ausführung bestätigt.
Die Studie sieht einen Zusammenhang zwischen Bildung und zunehmender Korruption, zumal in Namibia etwa 15% der Bevölkerung keinerlei formelle Bildung- und 23% lediglich eine Grundschulausbildung genossen haben. Das trifft einerseits mehrheitlich auf den weiblichen Teil der Bevölkerung zu, und außerdem wird dies zunehmend auf den ländlichen Gebieten erkannt. Je älter die Befragten waren, je eher hatten sie als junge Menschen keinerlei Bildungsmöglichkeiten wahrnehmen können. Die größte Herausforderung ist die Arbeitslosenrate, denn die Studie befand, dass sich etwa 57% der Bevölkerung Namibias als arbeitslos betrachtet, wobei 55% der sogenannten „Free-borns“ (Kinder, die nach der Unabhängigkeit Namibias geboren sind) arbeitslos sind. Die Frage entsteht deswegen, warum eine Bildung den Weg zur Arbeitsbeschäftigung keinerlei garantiert und andererseits, ob Namibias formelle Bildung den Berufserwartungen entspricht, bzw. ob es auf dem bestehenden Bildungsniveau eine entsprechende Nachfrage nach Arbeitern gibt.
Interessanterweise wird die Arbeitslosigkeit zu 37% als größte Herausforderung erkannt, gefolgt von Armut, welches mit 30% bemessen wird. Erst danach folgen Korruption und Dürre, welche beide mit 6%
benotet wurden. Die Regierung scheint der Bevölkerung trotzdem Mut zu machen, denn wenn im Vorjahr nur 8% eine wesentliche Verbesserung im nächsten Jahr erwarteten, so sind es in diesem Jahr bereits
21%. Diejenigen die im nächsten Jahr eine mäßige Verbesserung im Lebensstandard erwarten, betragen 42% gegenüber den 40% vom Vorjahr. Demnach erwarten 63% der
Befragten eine mögliche Verbesserung in ihrem Lebensstil im Vergleich zum Vorjahr, als nur knapp 48% eine Verbesserung erwarteten. Gerade mal 13% erwarten schlechtere Zeiten im kommenden Jahr; vergleichsweise betrug dies noch 24% im Jahre 2015.
78% der Bevölkerung meinen, dass die Korruption in Namibia sehr hoch sei. Verglichen mit sämtlichen Staatsabteilungen glaubt 18% der Befragten, dass die Polizei am korruptesten ist. Noa meinte eingangs: „Die Presse trägt wesentlich zur Aufdeckung von Korruption bei. Diese Arbeit wird von der ACC geschätzt und hoffen wir, dass sich die Partnerschaft zwischen den Medien und der ACC noch verstärkt.“ Die NUST-Studie bestätigt diese Tendenz, denn laut ihrer Befindung bekommen die Befragten ihre Informationen zu 50% aus den Medien. Sie halten im Übrigen diese Berichte für genügend glaubwürdig, dass sie aufgrund dessen auch ihre Meinung darauf basieren. 29% der Bevölkerung bilden indes ihre Meinung nach Diskussionen mit Freunden und Verwandten, während knapp 10% sich in dieser Angelegenheit auf den ACC verlässt.
Windhoek
Wenn der Generaldirektor der Anti-Korruptionskommission (ACC), Paulus Noa, in seiner Begrüßungsrede zur Feier des internationalen Anti-Korruptionstages berichtete, dass Namibia als eines der ersten Länder die UN-Resolution 58 von 2003 unterzeichnete, dann zeigt eine NUST-Befragung der namibischen Öffentlichkeit, dass ein solcher Wille, nicht unbedingt im gleichen Maße die erfolgreiche Ausführung bestätigt.
Die Studie sieht einen Zusammenhang zwischen Bildung und zunehmender Korruption, zumal in Namibia etwa 15% der Bevölkerung keinerlei formelle Bildung- und 23% lediglich eine Grundschulausbildung genossen haben. Das trifft einerseits mehrheitlich auf den weiblichen Teil der Bevölkerung zu, und außerdem wird dies zunehmend auf den ländlichen Gebieten erkannt. Je älter die Befragten waren, je eher hatten sie als junge Menschen keinerlei Bildungsmöglichkeiten wahrnehmen können. Die größte Herausforderung ist die Arbeitslosenrate, denn die Studie befand, dass sich etwa 57% der Bevölkerung Namibias als arbeitslos betrachtet, wobei 55% der sogenannten „Free-borns“ (Kinder, die nach der Unabhängigkeit Namibias geboren sind) arbeitslos sind. Die Frage entsteht deswegen, warum eine Bildung den Weg zur Arbeitsbeschäftigung keinerlei garantiert und andererseits, ob Namibias formelle Bildung den Berufserwartungen entspricht, bzw. ob es auf dem bestehenden Bildungsniveau eine entsprechende Nachfrage nach Arbeitern gibt.
Interessanterweise wird die Arbeitslosigkeit zu 37% als größte Herausforderung erkannt, gefolgt von Armut, welches mit 30% bemessen wird. Erst danach folgen Korruption und Dürre, welche beide mit 6%
benotet wurden. Die Regierung scheint der Bevölkerung trotzdem Mut zu machen, denn wenn im Vorjahr nur 8% eine wesentliche Verbesserung im nächsten Jahr erwarteten, so sind es in diesem Jahr bereits
21%. Diejenigen die im nächsten Jahr eine mäßige Verbesserung im Lebensstandard erwarten, betragen 42% gegenüber den 40% vom Vorjahr. Demnach erwarten 63% der
Befragten eine mögliche Verbesserung in ihrem Lebensstil im Vergleich zum Vorjahr, als nur knapp 48% eine Verbesserung erwarteten. Gerade mal 13% erwarten schlechtere Zeiten im kommenden Jahr; vergleichsweise betrug dies noch 24% im Jahre 2015.
78% der Bevölkerung meinen, dass die Korruption in Namibia sehr hoch sei. Verglichen mit sämtlichen Staatsabteilungen glaubt 18% der Befragten, dass die Polizei am korruptesten ist. Noa meinte eingangs: „Die Presse trägt wesentlich zur Aufdeckung von Korruption bei. Diese Arbeit wird von der ACC geschätzt und hoffen wir, dass sich die Partnerschaft zwischen den Medien und der ACC noch verstärkt.“ Die NUST-Studie bestätigt diese Tendenz, denn laut ihrer Befindung bekommen die Befragten ihre Informationen zu 50% aus den Medien. Sie halten im Übrigen diese Berichte für genügend glaubwürdig, dass sie aufgrund dessen auch ihre Meinung darauf basieren. 29% der Bevölkerung bilden indes ihre Meinung nach Diskussionen mit Freunden und Verwandten, während knapp 10% sich in dieser Angelegenheit auf den ACC verlässt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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