Aasgeier weiter in Bedrängnis
Unkontrollierter Einsatz von Giften größtes Problem für die Artenvielfalt
Von Dirk Heinrich,
Windhoek
Weltweit sind die großen Vögel vom Aussterben bedroht, obwohl sie eine sehr wichtige Rolle in der Natur und für den Menschen spielen. Der größte Feind der Geier ist der Mensch, der die Bestände durch den unkontrollierten Einsatz von Gift sowie durch Hochspannungsleitungen und Verbuschung drastisch reduziert hat. In ganz Afrika sind die Zahlen der verschiedenen Arten rückläufig. In Namibia sind von den sieben Arten, die hier vorkommen, nur zwei Arten, die regelmäßig beobachtet werden können, so die Leiterin von NARREC (Namibia Animal Rehabilitation Research and Education Center), Liz Komen. Aber auch diese beiden, der Weißrückengeier und der Ohrengeier sind bedroht.
Neben dem Rehabilitationszentrum auf einer Kleinsiedlung in Brakwater außerhalb Windhoeks, betreibt Komen zudem ein Aasgeier-Restaurant, wo die großen Vögel regelmäßig gefüttert werden. An der Futterstelle wurde eine Kamerafalle (Wildkamera) installiert, und es konnte nicht nur festgestellt werden, wie viele Geier und welche Arten sich dort einfinden, sondern auch etliche markierte Geier fotografiert werden. So wurde dort Mitte vergangenen Monats ein Weißrückengeier mit einem kaum sichtbaren Metallring (G25680) und einem gut sichtbaren Farbring mit der Nummer N066 abgelichtet. Der Vogel war als Küken auf der Farm Wies, 50 Kilometer östlich von Rehoboth am 6. Oktober 2007 beringt worden und nun 115 km nördlich dieser Stelle erstmals nach acht Jahren, zehn Monaten und zwölf Tagen wieder gesichtet worden. Wo sich der nun fast neunjährige Geier in den vergangenen Jahren aufgehalten hat, ist nicht bekannt. Insgesamt waren auf der Farm in dem besagten Jahr drei Weißrückengeierküken beringt worden und eines im Jahr zuvor. Seitdem haben keine Weißrückengeier mehr auf der Farm gebrütet.
„Alle 15 Arten der sogenannten Alten-Welt-Geier, die in Afrika, Asien und Europa vorkommen, sind durch rein menschliche Einflüsse bedroht. Dabei sind Aasgeier ein Freund des Menschen, da sie als Gesundheitspolizei auftreten und Kadaver in wenigen Stunden verschwinden lassen, die ansonsten Herde für unzählige Krankheiten hätten sein können. Farmer und Naturschützer profitieren von den Vögeln, da sie anzeigen wo ein Tier verendet ist", sagte Komen, die schon zahlreiche Aasgeier rehabilitiert hat. Die unkontrollierte Vergabe von Gift in allen möglichen Läden, der unprofessionelle Einsatz von Giften von Farmern und der gezielte Missbrauch von Giften durch Wilderer hat in den Jahren die Bestände der wertvollen großen Vögel schwinden lassen. Namibia hält den traurigen Rekord von von Wilderern vergifteten Aasgeiern: An einem gewilderten Elefantenkadaver wurden zwischen 400 und 600 Geier vergiftet!
Liz Komen zufolge ist es dringend notwendig, dass das Ministerium für Landwirtschaft, Wasserbau und Forstwirtschaft mit dem Ministerium für Umwelt und Tourismus zusammenarbeitet, um den Verkauf und Gebrauch von Giften in Haushalten, auf Farmen, in der Landwirtschaft und in der Industrie streng zu kontrollieren. „Durch Gesetzgebung, Kontrollen durch ausgebildete Gesetzeshüter und kontrollierten Einsatz im Rahmen internationaler und nationaler Bestimmungen muss die Anwendung von Giften eingeschränkt werden. Zudem muss die Bevölkerung über die Gefahren der verschiedenen Gifte informiert werden", fordert Komen. Es gehe hier um die eigene Sicherheit, die Sicherheit der Umwelt und letztendlich um den Erhalt der Artenvielfalt.
Windhoek
Weltweit sind die großen Vögel vom Aussterben bedroht, obwohl sie eine sehr wichtige Rolle in der Natur und für den Menschen spielen. Der größte Feind der Geier ist der Mensch, der die Bestände durch den unkontrollierten Einsatz von Gift sowie durch Hochspannungsleitungen und Verbuschung drastisch reduziert hat. In ganz Afrika sind die Zahlen der verschiedenen Arten rückläufig. In Namibia sind von den sieben Arten, die hier vorkommen, nur zwei Arten, die regelmäßig beobachtet werden können, so die Leiterin von NARREC (Namibia Animal Rehabilitation Research and Education Center), Liz Komen. Aber auch diese beiden, der Weißrückengeier und der Ohrengeier sind bedroht.
Neben dem Rehabilitationszentrum auf einer Kleinsiedlung in Brakwater außerhalb Windhoeks, betreibt Komen zudem ein Aasgeier-Restaurant, wo die großen Vögel regelmäßig gefüttert werden. An der Futterstelle wurde eine Kamerafalle (Wildkamera) installiert, und es konnte nicht nur festgestellt werden, wie viele Geier und welche Arten sich dort einfinden, sondern auch etliche markierte Geier fotografiert werden. So wurde dort Mitte vergangenen Monats ein Weißrückengeier mit einem kaum sichtbaren Metallring (G25680) und einem gut sichtbaren Farbring mit der Nummer N066 abgelichtet. Der Vogel war als Küken auf der Farm Wies, 50 Kilometer östlich von Rehoboth am 6. Oktober 2007 beringt worden und nun 115 km nördlich dieser Stelle erstmals nach acht Jahren, zehn Monaten und zwölf Tagen wieder gesichtet worden. Wo sich der nun fast neunjährige Geier in den vergangenen Jahren aufgehalten hat, ist nicht bekannt. Insgesamt waren auf der Farm in dem besagten Jahr drei Weißrückengeierküken beringt worden und eines im Jahr zuvor. Seitdem haben keine Weißrückengeier mehr auf der Farm gebrütet.
„Alle 15 Arten der sogenannten Alten-Welt-Geier, die in Afrika, Asien und Europa vorkommen, sind durch rein menschliche Einflüsse bedroht. Dabei sind Aasgeier ein Freund des Menschen, da sie als Gesundheitspolizei auftreten und Kadaver in wenigen Stunden verschwinden lassen, die ansonsten Herde für unzählige Krankheiten hätten sein können. Farmer und Naturschützer profitieren von den Vögeln, da sie anzeigen wo ein Tier verendet ist", sagte Komen, die schon zahlreiche Aasgeier rehabilitiert hat. Die unkontrollierte Vergabe von Gift in allen möglichen Läden, der unprofessionelle Einsatz von Giften von Farmern und der gezielte Missbrauch von Giften durch Wilderer hat in den Jahren die Bestände der wertvollen großen Vögel schwinden lassen. Namibia hält den traurigen Rekord von von Wilderern vergifteten Aasgeiern: An einem gewilderten Elefantenkadaver wurden zwischen 400 und 600 Geier vergiftet!
Liz Komen zufolge ist es dringend notwendig, dass das Ministerium für Landwirtschaft, Wasserbau und Forstwirtschaft mit dem Ministerium für Umwelt und Tourismus zusammenarbeitet, um den Verkauf und Gebrauch von Giften in Haushalten, auf Farmen, in der Landwirtschaft und in der Industrie streng zu kontrollieren. „Durch Gesetzgebung, Kontrollen durch ausgebildete Gesetzeshüter und kontrollierten Einsatz im Rahmen internationaler und nationaler Bestimmungen muss die Anwendung von Giften eingeschränkt werden. Zudem muss die Bevölkerung über die Gefahren der verschiedenen Gifte informiert werden", fordert Komen. Es gehe hier um die eigene Sicherheit, die Sicherheit der Umwelt und letztendlich um den Erhalt der Artenvielfalt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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