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Aasgeierberingen: "Ein Farmer macht 'nen Plan"

Windhoek - In den vergangenen Jahren wurden auf der Farm Erdwolf von Wolfi Zimmer 45 Aasgeierküken beringt. Die ersten Geierküken erhielten 2005 einen Metallring mit Nummer sowie eine Kombination an Farbringen, um sie später aus einiger Entfernung identifizieren zu können. Vor einigen Jahren wurde landesweit damit begonnen, anstelle von Farbringen größere nummerierte Plastikringe neben den Metallringen anzubringen oder die Geierküken mit einer Plastikmarke am Flügel zu markieren. Wolfi Zimmer hatte das Projekt von Anfang an enthusiastisch unterstützt und tatkräftig mitgeholfen.

"Ich war im vergangenen Jahr vom Abladen der langen Leiter, dem Aufstellen, dem Tragen in die richtige Position und dem Zusammenschieben sowie dem Aufladen der Leiter ganz schön geschafft. Seit einigen Jahren habe ich überlegt, wie man einfacher an die Nester auf den Bäumen gelangen kann", sagt Zimmer. In diesem Jahr überraschte der Farmer die freiwilligen Beringer mit einem neuen Gerät. Ein Farmer "macht 'nen Plan" und so hatte Zimmer seinen Baggerlader in eine Hebeleiter umfunktioniert. An die Ladeschaufel wurde ein etwa sieben Meter langes und zehn Millimeter dickes Winkeleisen mit Bolzen befestigt und auf das Eisenstück in regelmäßigen Abständen quer darüber Eisensprossen geschweißt - und schon war eine einfache aber effektive Leiter geschaffen.

Mit Hilfe des Baggerladers konnte das Gerät schnell an die richtige Position an dem jeweiligen Baum gebracht werden. Eine auf der Ladeschaufel stehende Person kann anschließend in die Höhe gehoben werden und mit Hilfe der Leiter das Geiernest erreichen, um das Küken herauszuholen, damit es am Boden beringt, markiert, vermessen und gewogen werden kann. Anschließend werden der Jungvogel wieder in sein Nest zurückgebracht, die Höhe des Nestes gemessen sowie die Maße des Nestes und der Nestmulde genommen.
"Nester bis zu einer Höhe von zehn Meter können auf diese Art und Weise erreicht werden. Sollten sie höher sein, dann könnt ihr eure Leiter an meiner Leiter befestigen und noch höher klettern", freut sich Zimmer. Der zum Geierküken-Beringen umfunktionierte Baggerlader vereinfachte in diesem Jahr die Arbeit der Beringer gewaltig: Binnen fünf Stunden konnten sieben Weißrückengeierküken beringt und mit einer Plastikmarke versehen werden; in neun Nestern wurde festgestellt, dass die Küken noch zu klein waren und deshalb nicht beringt wurden und in zwei weiteren Nestern lag jeweils noch ein Ei. 17 Nester in nur knapp fünf Stunden - das ist ein neuer Rekord dank der Initiative des Farmers Wolfi Zimmer, der seit drei Jahren außerdem finanzielle Hilfe zu den Treibstoffkosten der Aasgeierberinger beisteuert.

Überdies hat Farmer Zimmer die Mitglieder in seinem Hegegebiet und im Farmerverein sensibilisiert, um kein Gift auszulegen und nachzusehen, ob Geier auf den Farmen brüten. "Die Geier sind nicht nur unsere Gesundheitspolizei und entfernen verrottende Tierkadaver, sondern sie zeigen uns Farmern an, wo ein totes Tier liegt. So können wir feststellen, ob das Tier eines natürlichen Todes gestorben ist, von Raubtieren gerissen oder gar Opfer von Viehdieben oder Wilderern wurde", so Zimmer.

Von den vier Ohrengeiern und 41 Weißrückengeiern, die von 2005 bis 2010 auf Erdwolf beringt wurden, ist bisher noch keiner wiedergesehen worden. Dagegen sind zwei Ohrengeier, die 2009 auf der Nachbarfarm beringt wurden, anhand der Plastikmarke bzw. des Farbringes identifiziert und gemeldet worden. Ein junger Ohrengeier wurde im Juli 2010 bei den Mana Pools in Simbabwe gesehen und fotografiert und ein weiterer im Februar dieses Jahres in KwaZulu-Natal in Südafrika drei Mal gesichtet. Dank der Unterstützung von Farmern wie Wolfi Zimmer werden die namibischen Aasgeier besser geschützt und erfahren wir mehr über diese Vögel, die noch viele Geheimnisse bergen. Die meisten Geierarten im südlichen Afrika sind vom Aussterben bedroht.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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