Ab jetzt Pillen von der Tanke?

Jetzt ist es offenbar soweit: Wir haben eine Gesundheitskatastrophe erreicht. Das behauptet zumindest Amon Ngavetene vom Zentrum für Rechtsbeistand (LAC). Bei einer Pressekonferenz monierte auch Ngavetene hauptsächlich die Zustände der zwei Staatskrankenhäuser in Windhoek. Die Lage dort sei so schlecht, dass Menschen eher krank werden als geheilt nach Hause gehen. Wie konnte es dazu kommen? Vor rund zwei Jahrzehnten war das Windhoeker Zentralkrankenhaus eine der Perlen unter den Hospitälern Afrikas. Nun trauen sich nur noch die Mutigsten dort hinein. Das Staatskrankenhaus in Katutura ist dabei gar nicht der Rede wert. Man bekommt immer und lediglich Paracetamol (in Form von Panado) gegen seine Krankheit. Egal, woran man leidet, grundsätzlich wird Panado eingeflößt, andere Medikamente gibt es offensichtlich nicht. Und das, nachdem man stundenlang in einer Schlange warten musste und im schlimmsten Fall am Ende des Tages nach Hause geschickt wird - das hat allerdings zugegebenermaßen auch einen Vorteil: Man wird nicht gleich in das vergammelte Krankenhaus eingeliefert.

Der Patient könnte also auch bei jedweden Beschwerden zur nächsten Tankstelle gehen, dort die Schmerzpillen holen, dabei eine Menge Geld und das Warten in der Reihe einsparen. Soll das etwa die Zukunft unseres Gesundheitswesens sein?