Abenteuerspielplatz Farm
Es sollte eine gemütliche Fahrt auf eine zirka 130 Kilometer südwestlich von Windhoek gelegene Farm werden. Zwei Kinder im Alter von drei Jahren - voller Spannung und Ungeduld auf den geplanten Ausflug - im Schlepptau. Leider werden uns unsere Orientierungslosigkeit und mangelnde Kenntnisse anderer Auskunftsgeber zum Verhängnis, so dass wir fast vier Stunden unterwegs sind, bis wir die Tore zur Farm Heimat passieren. Groß und Klein sind inzwischen genervt von der glühenden Hitze, die Blase drückt und die Kehle brennt. Wir verlassen das Auto und die beiden Jungs stürmen auf einen Käfig mit jungen Hühnern zu - alles ist vergessen, was vor fünf Minuten noch so wichtig erschien. Farmer Rainer Seifart nimmt sich sofort der beiden Kinder an und zeigt ihnen, wie man ein Küken richtig hält; möglichst nicht über Kopf oder an den Flügeln. Die beiden haben mit ihren noch ungeschickten Händen zu kämpfen und mit ihnen die Küken, die bereits nach ihrer Glucke rufen. Doch zum Glück gibt es hier noch viele andere Tiere: Freudig begrüßen uns die Hunde Mozart und Poldi, in einiger Entfernung hören wir junge Lämmer blöken, Ziegen meckern, Esel wiehern, Kühe muhen, Schweine grunzen, nur die Strauße sind still.
Marianne Seifart, Farmerin und studierte Lehrerin, bittet uns zu Tisch - ein zünftiges Mittagessen und Kaktusfeigensaft. Ragnar und Jonathan ist das egal. Hier gibt es viel Interessanteres zu entdecken. Wir genießen die Ruhe und entspannte Atmosphäre und erfahren von Rainer, dass seine Familie bereits in der vierten Generation in Namibia lebt. Familiengeschichte ist auch Rainers Hobby und zu Recht ist er stolz auf sein kleines Museum mit Artefakten aus der Vergangenheit von Namibia. Wer Interesse zeigt, kann mit ihm hier viele Stunden stöbern, denn jedes Stück hat eine eigene Geschichte.
Die meiste Zeit verbringen die Seifarts allerdings damit, ihre zirka 5000 Hektar große Farm mit den dazugehörigen Tieren zu bewirtschaften. "Die Erträge sind zufrieden stellend", sagt der dreifache Vater. Trotzdem wollten sich die beiden ein zweites Standbein schaffen. Marianne und Rainer hatten eine Idee: In Europa nennt man es "Urlaub auf dem Bauernhof". Zwei Häuschen mit drei urgemütlichen Zimmern bieten Platz für Familien mit Kindern, aber auch für andere Gäste, die fernab vom gewohnten Stress und Alltag auf der Suche nach einer echten namibischen Farm sind. Kein Vergleich natürlich mit einem Hof in Deutschland. Hier gibt es keine geschlossenen Ställe, die Rinder suchen sich ihr Futter selbst, Schafe und Ziegen sind mit Hirten unterwegs. Den Hühnern gehört der gesamte Hof, nur Wildkatzen weisen sie hier und da in ihre Schranken.
Die Seifarts nehmen sich viel Zeit für ihre Besucher, besonders die Kinder werden hier verwöhnt und dürfen Dinge tun, die in der Stadt fast undenkbar sind. "Na, wollen die Jungs mal Beachbuggy fahren?", fragt Rainer schmunzelnd und kommt mit seinem aus einem uralten VW-Käfer gebastelten Fahrzeug wieder. Ragnar und Jonathan strahlen und sind dabei. Rainer wirft den Motor an und schon geht's los. Natürlich dürfen die Kinder auch mal selbst lenken und sind stolz wie Oskar. Für sie nimmt die Spannung an diesem Tag nicht ab. Marianne hat Milch abgefüllt und ist auf dem Weg zu den Lämmern, die auf Grund der Trockenheit nicht von ihren Müttern angenommen worden sind und jetzt mit der Flasche aufgezogen werden müssen. Viele hungrige Mäuler stürmen auf uns ein. Im Kampf um eine einzige Flasche muss die Namibierin sehr genau schauen, wer wie viel bekommt. Die beiden Jungs sind völlig fasziniert und haben Mühe, dem Druck der kleinen Tiere Stand zu halten. Und so hat auch schon etwas anderes ihre Aufmerksamkeit geweckt: Wenige Meter entfernt hat einer der Farm-Angestellten die "Donkeykarre" angespannt. Doch zunächst möchten Jonathan und Ragnar erst einmal testen, wie man auf so einem Tier sitzt. Behutsam hilft Rainer den Kindern beim Aufsteigen und lässt sie einige Minuten verweilen, bevor wir im Karren Platz nehmen. Weniger störrisch als erwartet laufen die Esel los, der Spaß beginnt. Besonders die Kinder genießen die Fahrt, ihre Augen strahlen, freudiges Gelächter dringt über den Hof, bis wir nach einigen Runden auf dem Farmgelände das ungewöhnliche Transportmittel verlassen.
Inzwischen donnert es in der Ferne, der lang ersehnert Regen scheint zu kommen und für uns wird es Zeit, die Seifarts zu verlassen. Schnell trinken wir noch etwas von dem köstlichen Kaktusfeigensaft, dann geht es zurück in die Stadt. Entspannt wie nach einem Urlaubstag treten wir die Fahrt nach Hause an. Im Rückspiegel winken uns Marianne und Rainer zu, da sind Ragnar und Jonathan bereits eingeschlafen und träumen von ihrem spannenden Tag auf einer echten namibischen Farm.
Weitere Informationen bei Rainer und Marianne Seifart
Telefon/Fax: + 264-62-581650, www.natron.net/tour/heimat/farm/htm, E-Mail: [email protected]
Marianne Seifart, Farmerin und studierte Lehrerin, bittet uns zu Tisch - ein zünftiges Mittagessen und Kaktusfeigensaft. Ragnar und Jonathan ist das egal. Hier gibt es viel Interessanteres zu entdecken. Wir genießen die Ruhe und entspannte Atmosphäre und erfahren von Rainer, dass seine Familie bereits in der vierten Generation in Namibia lebt. Familiengeschichte ist auch Rainers Hobby und zu Recht ist er stolz auf sein kleines Museum mit Artefakten aus der Vergangenheit von Namibia. Wer Interesse zeigt, kann mit ihm hier viele Stunden stöbern, denn jedes Stück hat eine eigene Geschichte.
Die meiste Zeit verbringen die Seifarts allerdings damit, ihre zirka 5000 Hektar große Farm mit den dazugehörigen Tieren zu bewirtschaften. "Die Erträge sind zufrieden stellend", sagt der dreifache Vater. Trotzdem wollten sich die beiden ein zweites Standbein schaffen. Marianne und Rainer hatten eine Idee: In Europa nennt man es "Urlaub auf dem Bauernhof". Zwei Häuschen mit drei urgemütlichen Zimmern bieten Platz für Familien mit Kindern, aber auch für andere Gäste, die fernab vom gewohnten Stress und Alltag auf der Suche nach einer echten namibischen Farm sind. Kein Vergleich natürlich mit einem Hof in Deutschland. Hier gibt es keine geschlossenen Ställe, die Rinder suchen sich ihr Futter selbst, Schafe und Ziegen sind mit Hirten unterwegs. Den Hühnern gehört der gesamte Hof, nur Wildkatzen weisen sie hier und da in ihre Schranken.
Die Seifarts nehmen sich viel Zeit für ihre Besucher, besonders die Kinder werden hier verwöhnt und dürfen Dinge tun, die in der Stadt fast undenkbar sind. "Na, wollen die Jungs mal Beachbuggy fahren?", fragt Rainer schmunzelnd und kommt mit seinem aus einem uralten VW-Käfer gebastelten Fahrzeug wieder. Ragnar und Jonathan strahlen und sind dabei. Rainer wirft den Motor an und schon geht's los. Natürlich dürfen die Kinder auch mal selbst lenken und sind stolz wie Oskar. Für sie nimmt die Spannung an diesem Tag nicht ab. Marianne hat Milch abgefüllt und ist auf dem Weg zu den Lämmern, die auf Grund der Trockenheit nicht von ihren Müttern angenommen worden sind und jetzt mit der Flasche aufgezogen werden müssen. Viele hungrige Mäuler stürmen auf uns ein. Im Kampf um eine einzige Flasche muss die Namibierin sehr genau schauen, wer wie viel bekommt. Die beiden Jungs sind völlig fasziniert und haben Mühe, dem Druck der kleinen Tiere Stand zu halten. Und so hat auch schon etwas anderes ihre Aufmerksamkeit geweckt: Wenige Meter entfernt hat einer der Farm-Angestellten die "Donkeykarre" angespannt. Doch zunächst möchten Jonathan und Ragnar erst einmal testen, wie man auf so einem Tier sitzt. Behutsam hilft Rainer den Kindern beim Aufsteigen und lässt sie einige Minuten verweilen, bevor wir im Karren Platz nehmen. Weniger störrisch als erwartet laufen die Esel los, der Spaß beginnt. Besonders die Kinder genießen die Fahrt, ihre Augen strahlen, freudiges Gelächter dringt über den Hof, bis wir nach einigen Runden auf dem Farmgelände das ungewöhnliche Transportmittel verlassen.
Inzwischen donnert es in der Ferne, der lang ersehnert Regen scheint zu kommen und für uns wird es Zeit, die Seifarts zu verlassen. Schnell trinken wir noch etwas von dem köstlichen Kaktusfeigensaft, dann geht es zurück in die Stadt. Entspannt wie nach einem Urlaubstag treten wir die Fahrt nach Hause an. Im Rückspiegel winken uns Marianne und Rainer zu, da sind Ragnar und Jonathan bereits eingeschlafen und träumen von ihrem spannenden Tag auf einer echten namibischen Farm.
Weitere Informationen bei Rainer und Marianne Seifart
Telefon/Fax: + 264-62-581650, www.natron.net/tour/heimat/farm/htm, E-Mail: [email protected]
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Allgemeine Zeitung
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