Abgang in schlichtem oder pompösen Sarg?
Omupräsidente III, Comräd !Gôahesab Hage Gottfried Geingob, führt als Staatsoberhaupt der Nation der Braven und Bavourösen in dieser Zeit rangmäßig das letzte Wort. Das heißt, wenn sich der Staub aller Gerüchte, Vorurtreile, Skinder-Stories und Verschwörungstheorien über Covid und Impfstoff biekie gelegt hat, müssen seine Aussage, Beurteilung zur Lage und zum Stand der Coronoa-Pandemie als konkrete Orientierungsposten noch stehen. Natürlich geht die Meinung himmelweit darüber auseinander, inwiefern die Maßnahmen zur Eindämmung des unsichtbaren Virus wirksam und angemessen greifen oder ob sie übertrieben und destruktiv, also unpopulär sind. Politische Gefälligkeit darf hier auf keinen Fall ´ne Rolle spielen, weil es dabei keine Partikular-Interesse geben kann.
Neben der Fortsetzung der Ausgangsbeschränkung und der Regionalsperren für Khomas und Erongo hat Omupräsidente vor zwei Wochen noch anderen Kummer geäußert. Nämlich, dass unser Land der Bravourösen infolge der Massenplünderung und Brandschatzung in Teilen der Kaprepublik auch mit einer Verknappung bestimmter Konsumgüter rechnen muss, da wir ca 80% dieser Waren aus oder über Südafrika beziehen. Und dann hat er den Mangel an Särgen angesprochen, die zum größten Teil über den Oranje herangeschafft werden müssen. Schaffen es namibische Betriebe denn nich, paar mehr Kisten zusammenzunageln, um die Toten zu begraben oder einzuäschern? Eine aktuelle, legitime und treffende Frage.
Die Frage is aber nich sommer so zu beantworten. Hinterbliebene wollen in der Regel je nach eigenem Ehrgeiz oder Geltungsbedürfnis die sterblichen Überreste des oder der Entschlafenen entweder schlicht oder pompös-luxuriös einsargen, es sei denn der Tote hat noch zu Lebzeiten bestimmt, wie der letzte Container seiner körperlichen Hülle aussehen soll. Beispiel: nach Mitteilung aus seinem Kreis hat der Geschäftsmagnat Harold Pupkewitz vor seinem Abgang festgelegt, dass er in einem völlig schlichten Sarg bestattet werden wolle. Seine Firma hätte ihm den aufwändigsten Sarg bieten können, aber genau das wollt er nich. Das letzte Hemd hat ohnehin keine Taschen und ´ne Kiste ändert daran auch nix mehr.
Namibische Beerdigungsunternehmen bieten Särge, die eben hauptsächlich aus Südafrika stammen, auf gleitender Preis-Skala zwischen N$ 800 und N$ 10 000 an. Aber nach oben sind darüber hinaus keine Grenzen gesetzt. Wer also wie ein Mafia-Boss, sagen wir Al Capone, im rostfreien Edelchrom-Sarg, ausgefüttert mit weißem Samt und Schauklappdeckel, bestattet werden will, bzw. wenn die Hinterbliebenen das wollen, dann kannste so `ne Kiste um die halbe Welt auch aus Kalifornien einfliegen lassen. Und hier das namibisch ortsgebundene Beispiel, das unter dem Steinbock schon breitgetreten wurde. Die Angehörigen eines armen verstorbenen Farmarbeiters ham Anfang der 80-iger Jahre ein Bestattungsuntenehmen beauftragt – ob das nach dessen Beratung oder auf Anfrage der Hinterbliebenen war, is nich deutlich – einen samtgefütterten Glanzchrom-Sarg aus Kalifornien zu importieren. Die Kiste wurde prompt geliefert und hat den Verstorbenen mit in die Erde genommen. Die Überlegung mag ausschlaggebend gewesen sein, dass der Verstorbene `ne ärmliche Existenz geführt hat und beim Austritt wenigstens einmal Luxus erfahren sollte. Asche zu Asche, Staub zu Staub. Die Kiste is sicher noch im Erdboden erhalten.
Das dicke Ende kam für die Hinterbliebenen aber noch. Den Preis des Luxus-Sargs konnten se vor und nach der Beerdigung net nich bezahlen. Ob der Verstorbene solch Schuldenberg nachlassen wollte, bleibt fraglich. Es is durchaus landesüblich, dass in der Großfamilie für eine Beerdigung – Sarg, religiöses Zeremoniell, Liegeplatz auf dem Friedhof, Bewirtung beim Leichenschmaus – kräftig gesammelt wird, was unter Bleichgesichtern selten der Fall is. Aber der Preis für ´nen Luxus-Sarg kann den Abgang völlig verzerren und üblen Nachgeschmack hinterlassen, wenn inmitten der Trauer auch noch der Schuldeneintreiber vor der Tür steht.
Omupräsidente hat völlig Recht, dass das gelobte Land Namibia seine eigenen Särge herstellen sollte. Gleichzeitig tut´s Not, Maß zu halten und die Kirche im Dorf zu lassen. Dabei soll niemand die Freiheit beschränken, wenn lebende Leut ´nen Al-Capone-Godfather-Sarg ham wollen, aber nur wenn se sich´s leisten können.
Neben der Fortsetzung der Ausgangsbeschränkung und der Regionalsperren für Khomas und Erongo hat Omupräsidente vor zwei Wochen noch anderen Kummer geäußert. Nämlich, dass unser Land der Bravourösen infolge der Massenplünderung und Brandschatzung in Teilen der Kaprepublik auch mit einer Verknappung bestimmter Konsumgüter rechnen muss, da wir ca 80% dieser Waren aus oder über Südafrika beziehen. Und dann hat er den Mangel an Särgen angesprochen, die zum größten Teil über den Oranje herangeschafft werden müssen. Schaffen es namibische Betriebe denn nich, paar mehr Kisten zusammenzunageln, um die Toten zu begraben oder einzuäschern? Eine aktuelle, legitime und treffende Frage.
Die Frage is aber nich sommer so zu beantworten. Hinterbliebene wollen in der Regel je nach eigenem Ehrgeiz oder Geltungsbedürfnis die sterblichen Überreste des oder der Entschlafenen entweder schlicht oder pompös-luxuriös einsargen, es sei denn der Tote hat noch zu Lebzeiten bestimmt, wie der letzte Container seiner körperlichen Hülle aussehen soll. Beispiel: nach Mitteilung aus seinem Kreis hat der Geschäftsmagnat Harold Pupkewitz vor seinem Abgang festgelegt, dass er in einem völlig schlichten Sarg bestattet werden wolle. Seine Firma hätte ihm den aufwändigsten Sarg bieten können, aber genau das wollt er nich. Das letzte Hemd hat ohnehin keine Taschen und ´ne Kiste ändert daran auch nix mehr.
Namibische Beerdigungsunternehmen bieten Särge, die eben hauptsächlich aus Südafrika stammen, auf gleitender Preis-Skala zwischen N$ 800 und N$ 10 000 an. Aber nach oben sind darüber hinaus keine Grenzen gesetzt. Wer also wie ein Mafia-Boss, sagen wir Al Capone, im rostfreien Edelchrom-Sarg, ausgefüttert mit weißem Samt und Schauklappdeckel, bestattet werden will, bzw. wenn die Hinterbliebenen das wollen, dann kannste so `ne Kiste um die halbe Welt auch aus Kalifornien einfliegen lassen. Und hier das namibisch ortsgebundene Beispiel, das unter dem Steinbock schon breitgetreten wurde. Die Angehörigen eines armen verstorbenen Farmarbeiters ham Anfang der 80-iger Jahre ein Bestattungsuntenehmen beauftragt – ob das nach dessen Beratung oder auf Anfrage der Hinterbliebenen war, is nich deutlich – einen samtgefütterten Glanzchrom-Sarg aus Kalifornien zu importieren. Die Kiste wurde prompt geliefert und hat den Verstorbenen mit in die Erde genommen. Die Überlegung mag ausschlaggebend gewesen sein, dass der Verstorbene `ne ärmliche Existenz geführt hat und beim Austritt wenigstens einmal Luxus erfahren sollte. Asche zu Asche, Staub zu Staub. Die Kiste is sicher noch im Erdboden erhalten.
Das dicke Ende kam für die Hinterbliebenen aber noch. Den Preis des Luxus-Sargs konnten se vor und nach der Beerdigung net nich bezahlen. Ob der Verstorbene solch Schuldenberg nachlassen wollte, bleibt fraglich. Es is durchaus landesüblich, dass in der Großfamilie für eine Beerdigung – Sarg, religiöses Zeremoniell, Liegeplatz auf dem Friedhof, Bewirtung beim Leichenschmaus – kräftig gesammelt wird, was unter Bleichgesichtern selten der Fall is. Aber der Preis für ´nen Luxus-Sarg kann den Abgang völlig verzerren und üblen Nachgeschmack hinterlassen, wenn inmitten der Trauer auch noch der Schuldeneintreiber vor der Tür steht.
Omupräsidente hat völlig Recht, dass das gelobte Land Namibia seine eigenen Särge herstellen sollte. Gleichzeitig tut´s Not, Maß zu halten und die Kirche im Dorf zu lassen. Dabei soll niemand die Freiheit beschränken, wenn lebende Leut ´nen Al-Capone-Godfather-Sarg ham wollen, aber nur wenn se sich´s leisten können.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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