Abiturabschluss: Kein Rucksack ohne Kompass
Das Abitur ist endlich geschafft. Hurra bei den Schulabgängern, seufzen bei ihren Eltern. Zuversicht trifft auf Vorsicht. Und dann die Abiturabschlussfeier: Für die jungen nur Party, für die "alten" eine Gelegenheit, ihren Sprößlingen Lebensweisheiten mitzugeben.
Unruhig rutschen die 29 Abiturienten während des dreistündigen offiziellen Teils auf ihren Stühlen herum. Man grinst sich gegenseitig euphorisch an, denkt an die Party danach. Im Mittelpunkt ihrer Gespräche stehen die Ferien und das Studium. Aber ab und zu horchen sie auf, denn die Ansprachen sind in diesem Jahr alles andere als langweilig.
"Die Rucksäcke sind gepackt - mit einer soliden Grundausstattung mit abrufbarem Basiswissen", erklärt der Prüfungsbeauftragte der Kultusministerkonferenz der Bundesrepublik Deutschland, Ministerialrat Peter Michael Jörgens in seiner Ansprache an die Abiturienten. "Im Rucksack sollte außerdem mit dabei sein: Kreditkarte, Handy, Selbstvertrauen, Trostpflaster, eine Portion Skepsis, Selbstkritik, die Fähigkeit Nein zu sagen und ein Kompass". Laut Jörgens sei der Kompass der wichtigste Gegenstand, damit sie die Richtung nicht verlieren und stets wissen, woher sie kommen. "Unübersichtlich ist die Welt, in der sie hinausgehen", warnt der Prüfungsbeauftragte die Schulabgänger, die sich heute Abend, mit dem Abschlusszeugnis und einem Glas Sekt in der Hand, den Herausforderungen aber durchaus gewachsen fühlen.
Jörgens, der zum dritten und letzten Mal die mündlichen Prüfungen der Schüler in Namibia abgenommen hat, präsentiert dann stolz die Bilanz: Mit einem Gesamtdurchschnitt von 2,58 sind die Leistungen der Abiturschüler in diesem Jahr besser als der Durchschnitt in Deutschland und besser als die Abiturklasse der DHPS im vergangenen Jahr. Von den 29 "Abis" erhielten fünf die Note 1. Die beste Gesamtleistung erzielte Janna Rassmann mit 1,1, gefolgt von Gernot Heger (1,3), Birte Schneider (1,7), Bettina Wunderlich (1,8) und Philip Lühl (1,9). 42% der mündlichen Prüfungen wurden als "gut" bis "sehr gut" bewertet. "Die DHPS genießt in Deutschland hohes Ansehen", betont Jörgens abschließend und bezeichnet die Schule als "pädagogisch lebendige Schule".
Der neue Schulleiter der DHPS, Dr. Siegfried Frey, geht ans Rednerpult und zieht mit folgenden Vergleich die Aufmerksamkeit der Jugend auf sich: "Die Situation, der ihr nun entgegensteht, ist wie die Urform des Bungee: Man springt, auf die Hoffnung, dass die Leine die richtige Länge hat, den Turm hinunter". Einige der Abis lächeln verunsichert, ihr Schulleiter tröstet sie sofort. Denn Ziel der Schule ist es, sie für die Risikogesellschaft fit zu machen.
"Vieles, was wir versucht haben, ihnen beizubringen, werden sie vergessen", sagt Frey und bestätigt die Befürchtungen der Eltern. "Aber vieles werden sie auch behalten. Das nennt man Allgemeinwissen". Jetzt wendet sich der Schulleiter den Abis zu: "Zivilcourage ist gefordert". Damit könnten sie die Erde bewegen und er zitiert Archimedis: "Gebt mir einen Platz, wo ich stehen kann, und ich werde die Welt verändern".
Die Welt verändern, dass wollen die meisten Abis noch nicht. Heute, wie Bischof Reinhard Keding richtig erkennt, überwiegt zunächst einmal ein Gefühl der Erleichterung, des Stolzes und der Erwartung.
"Was hat das 13. Schuljahr eigentlich gebracht?", fragt der Abiturkoordinator Wilfried Krug-Kübler. Jeder der Schüler hat eine eigene Antwort darauf, Krug-Kübler beantwortet seine Frage mit "Reife". Darüber lässt sich streiten, denken sich die Eltern. Auch der Kulturreferat der deutschen Botschaft, Klaus von Klitzing, ist sich dessen nicht so sicher: "Abi ist noch lange kein Führerschein. Nur eine erste Fahrprüfung".
Nach den ganzen Ratschlägen wird das Wort nun den Vertretern der Dreizehnklässler, Bettina Wunderlich und Philip Lühl, übergeben. Unter dem Applaus ihrer Mitschüler fassen sie sich kurz, aber treffend: "Nun liegt es an uns, unsere Zukunft zu gestalten".
Unruhig rutschen die 29 Abiturienten während des dreistündigen offiziellen Teils auf ihren Stühlen herum. Man grinst sich gegenseitig euphorisch an, denkt an die Party danach. Im Mittelpunkt ihrer Gespräche stehen die Ferien und das Studium. Aber ab und zu horchen sie auf, denn die Ansprachen sind in diesem Jahr alles andere als langweilig.
"Die Rucksäcke sind gepackt - mit einer soliden Grundausstattung mit abrufbarem Basiswissen", erklärt der Prüfungsbeauftragte der Kultusministerkonferenz der Bundesrepublik Deutschland, Ministerialrat Peter Michael Jörgens in seiner Ansprache an die Abiturienten. "Im Rucksack sollte außerdem mit dabei sein: Kreditkarte, Handy, Selbstvertrauen, Trostpflaster, eine Portion Skepsis, Selbstkritik, die Fähigkeit Nein zu sagen und ein Kompass". Laut Jörgens sei der Kompass der wichtigste Gegenstand, damit sie die Richtung nicht verlieren und stets wissen, woher sie kommen. "Unübersichtlich ist die Welt, in der sie hinausgehen", warnt der Prüfungsbeauftragte die Schulabgänger, die sich heute Abend, mit dem Abschlusszeugnis und einem Glas Sekt in der Hand, den Herausforderungen aber durchaus gewachsen fühlen.
Jörgens, der zum dritten und letzten Mal die mündlichen Prüfungen der Schüler in Namibia abgenommen hat, präsentiert dann stolz die Bilanz: Mit einem Gesamtdurchschnitt von 2,58 sind die Leistungen der Abiturschüler in diesem Jahr besser als der Durchschnitt in Deutschland und besser als die Abiturklasse der DHPS im vergangenen Jahr. Von den 29 "Abis" erhielten fünf die Note 1. Die beste Gesamtleistung erzielte Janna Rassmann mit 1,1, gefolgt von Gernot Heger (1,3), Birte Schneider (1,7), Bettina Wunderlich (1,8) und Philip Lühl (1,9). 42% der mündlichen Prüfungen wurden als "gut" bis "sehr gut" bewertet. "Die DHPS genießt in Deutschland hohes Ansehen", betont Jörgens abschließend und bezeichnet die Schule als "pädagogisch lebendige Schule".
Der neue Schulleiter der DHPS, Dr. Siegfried Frey, geht ans Rednerpult und zieht mit folgenden Vergleich die Aufmerksamkeit der Jugend auf sich: "Die Situation, der ihr nun entgegensteht, ist wie die Urform des Bungee: Man springt, auf die Hoffnung, dass die Leine die richtige Länge hat, den Turm hinunter". Einige der Abis lächeln verunsichert, ihr Schulleiter tröstet sie sofort. Denn Ziel der Schule ist es, sie für die Risikogesellschaft fit zu machen.
"Vieles, was wir versucht haben, ihnen beizubringen, werden sie vergessen", sagt Frey und bestätigt die Befürchtungen der Eltern. "Aber vieles werden sie auch behalten. Das nennt man Allgemeinwissen". Jetzt wendet sich der Schulleiter den Abis zu: "Zivilcourage ist gefordert". Damit könnten sie die Erde bewegen und er zitiert Archimedis: "Gebt mir einen Platz, wo ich stehen kann, und ich werde die Welt verändern".
Die Welt verändern, dass wollen die meisten Abis noch nicht. Heute, wie Bischof Reinhard Keding richtig erkennt, überwiegt zunächst einmal ein Gefühl der Erleichterung, des Stolzes und der Erwartung.
"Was hat das 13. Schuljahr eigentlich gebracht?", fragt der Abiturkoordinator Wilfried Krug-Kübler. Jeder der Schüler hat eine eigene Antwort darauf, Krug-Kübler beantwortet seine Frage mit "Reife". Darüber lässt sich streiten, denken sich die Eltern. Auch der Kulturreferat der deutschen Botschaft, Klaus von Klitzing, ist sich dessen nicht so sicher: "Abi ist noch lange kein Führerschein. Nur eine erste Fahrprüfung".
Nach den ganzen Ratschlägen wird das Wort nun den Vertretern der Dreizehnklässler, Bettina Wunderlich und Philip Lühl, übergeben. Unter dem Applaus ihrer Mitschüler fassen sie sich kurz, aber treffend: "Nun liegt es an uns, unsere Zukunft zu gestalten".
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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