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Abkehr von Wunschdenken ist nötig
Abkehr von Wunschdenken ist nötig

Abkehr von Wunschdenken ist nötig

Betr.: „Zwei Nashornkadaver gefunden“ (AZ, 29. August 2017) und „Bande mit Nordkorea schaden Namibia“ (AZ, 31. August 2017)

Wohin treibt Namibia? Wir erleben den Rückgang der Ethik, Gesundheit, Sicherheit, Bildung und Ausbildung. Wir leben im eigenen Haus, mit einem großen Schlüsselbund versehen, wie in einem Gefängnis. Wir werden beraubt. Tag für Tag dürfen Regierungsangestellte sich an der Staatskasse bedienen. „Das Anhäufen von unplanmäßigen Ausgaben muss aufhören, es untergräbt die Haushaltsplanung“, sagte Finanzminister Schlettwein im Juli.

Wo ist das adäquate Bevölkerungswachstum zur gesunden Wirtschaftsentwicklung? Es wird nie genügend Klassenräume wie Unterrichtsmittel geben bei so vielen unverantwortlichen Eltern. Wird Verantwortungslosigkeit unter die Lupe genommen, werden Untätigkeit und Unfähigkeit offenbar. Wo hat Produktion zur Anhebung des Lebensstandards in der breiten Bevölkerung beigetragen? Der ins Land eingeführte rebellische Geist ist unproduktiv. Über 50% der 500000 Schüler erreichen jährlich keinen Schulabschluss. 80% der Menschen sind ohne Krankenkasse. Nach dem Machtwechsel sind die Machthaber der Versuchung erlegen, gut qualifizierte, verantwortungsvolle Personen mit inkompetenten, unerfahrenen Leuten, je nach Herkunft, auszutauschen. Die mit Posten Versorgten halten an der Begünstigung und Bevorzugung fest - wie gehabt, wodurch Rechenschaft und Leistung fehlt.

Wie viele Staatsunternehmen (SOE) unterhalten nicht den Staat, sondern werden von der Staatskasse ausgehalten? Für namibische Machthaber bedeutet Kritik an ihrer Politik Zwietracht in geschlossenen Reihen säen. In Oshakati stilisierte Geingob die Geschlossenheit als Schlüssel zum Erfolg im Kampf gegen die Armut zur Voraussetzung für gemeinsame Ziele. Doch wenn seine Partei lebenswichtigen Interessen nicht nachkommt und nicht sich, sondern den Privatsektor aufruft, wie weit ist die Blindheit fortgeschritten?

Namibia - ein Schurkenstaat, ein Staat mit Schurkenregierung? Sicher nicht, aber eine Regierung mit Schurken, davon zeugen die Sündenregister. Nicht Ausländer, sondern zuerst die Schreier und Schreibtischarbeiter vom Regierungslager sollten vom angerafften Grundbesitz ihres Ahnenlandes enteignet werden, damit mehr Arbeitszeit dem Wähler wie dem Wild vor Ort zugute kommt, wobei die Frage auftaucht, von welchen Ahnen gesprochen wird.

Wie viele Versprechungen weckten Illusionen, sind Schall und Rauch? Im August erklärte Geingob, die aktuelle Wirtschaftslage sei besser als vor einem Jahr. Nicht einen Monat später fliegt der Bluff durch das jüngste Verdikt internationaler Kreditbewertung auf. Sie ist ein vernichtendes Urteil zu Wirtschaftsbilanz, fehlender Produktivität und genährten Ansprüchen unter der Führung seiner Partei. Mutorwa, !Naruseb und Kollegen wissen um vernachlässigten Wasserbau und Transportwesen, ungewisse RCC-Zukunft, Wasserkrise in Trockenzeit als Dauerthema, kostspielige Stromimporte sowie ein Bahnnetz, bei dem zu über 50% die 18,5-Tonen-Achsentragkraft fehlen und Lokomotiven außer Betrieb sind.

Dürre und Regenfluten haben nichts mit Klimawandel zu tun, wenn die Bevölkerung in Flutgebiet siedelt. Unesco und Klimafonds bieten Hilfe an, aber Minister arbeiten an Notstandsplänen; denn eine Planungs-, Bildungs-, Land-, Umweltkonferenz folgt der nächsten.

China, mit Regierungsstellen eng verbunden, offeriert 40 Milliarden, denn es winken Regierungsaufträge ohne Auszubildende unter stiller Teilhaberschaft der Regierungsvertreter, und ihre Händler können vom Edelholz bis Nashorn alles abhacken lassen. Dafür erhält die Regierung dann ab und zu Armenspenden im Namen von Frieden und Freundschaft. Das illegale Exportgeschäft im Norden mit geschütztem Rosenholz wäre ein Fall für die ACC, wozu das Forstminisetrium schweigt.

Mit der Stellungnahme gegen bevorzugte Simbabwer wirft Minister Tweya der Ingenieursvereinigung Ausländerfeindlichkeit vor. Hingegen werden wie gewohnt diverse Fachkräfte im Inland mit Schikanen aus dem Land getrieben und wird Fachkräften des europäischen Auslands mit Abschiebehaft gedroht. Insbesondere bei Deutschen herrscht die blanke Willkür des Innenministeriums.

Welcher Schaden ergibt sich für ein kleines afrikanisches Land wie Namibia in der Anlehnung an zwei kommunistische Militärdiktaturen mit Vorliebe für Korruption (und Kaution)? Wie sieht der weitere Freiheitsweg mit mangelnder Arbeitsmoral aus? Verbrechern gibt die Justiz Kaution und diese bedanken sich mit neuen Verbrechen. Einbrecher bei Namfisa lassen Untersuchungsunterlagen verschwinden. Der General-Buchprüfer entdeckt Geldbeschaffung ohne Gesetz. Eine Amtsrichterin lässt zwei chinesische Geschäftsleute nach Wilderei mit Kaution laufen etc.

Diese Wirtschaftslage fordert Abkehr von vertröstendem Wunschdenken. Die Finanzlage ist eine Chance, sich praktikablen Lösungen und handfesten Resultaten zuzuwenden und die Freunde-Prioritätsliste gründlich zu überdenken.

Bernd Seefeldt, Swakopmund

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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