Abkommen vor Unterzeichnung

Windhoek - Nach über einem Jahr Verzögerung könnte der geplante Windpark an Namibias Küste jetzt die letzte Hürde der Vorbereitungsphase nehmen. Wie die AZ aus zuverlässiger Qualle erfuhr, soll in den nächsten Tagen die Stromkaufvereinbarung (Power Purchasing Agreement, PAA) zwischen dem Investor bzw. Betreiber Aeolus Power Generation Namibia und dem Stromversorger NamPower unterzeichnet werden. Dieses Abkommen ist die Voraussetzung für die Einspeisung der Energie ins nationale Netz und deren Vergütung zugunsten des Betreibers.

Über die Höhe der Vergütung gab es zuletzt noch Unstimmigkeiten. So wolle NamPower die aus dem Windpark generierte Energie nur zu vier Eurocent (derzeit 0,52 N$) pro Kilowattstunde (kWh) abkaufen, wogegen in Europa mindestens sechs Eurocent (0,78 N$) pro Kilowattstunde gezahlt würden. Das sagte einst Leo van Gastel, Chef der Firma Aeolus Associated (Niederlande), die mit United Africa Group (Namibia) das Unternehmen Aeolus Power Generation Namibia als Joint Venture gebildet hat.

Das Konzept sieht vor, dass 102 Windturbinen an den Standorten Lüderitzbucht, Walvis Bay und Oranjemund entstehen, die insgesamt 92 Megawatt (MW) Strom erzeugen sollen. Die Projektbetreiber, die im April 2007 von der Regierung die Lizenz zur Stromerzeugung erhalten haben, gaben das Investitionsvolumen zuletzt mit 1,1 Milliarden Namibia-Dollar an. Angesichts der Inflation sowie gestiegener Preise für Baumaterialien wird der Betrag nun jedoch deutlich höher liegen.

Bereits im November/Dezember vergangenen Jahres sollte mit dem Bau des Windparks begonnen werden, ein Jahr später sollte der erste Standort betriebsbereit sein. Es wird erwartet, dass sich NamPower-Geschäftsführer Paulinus Shilamba heute im Rahmen einer Pressekonferenz zu dem Projekt und dessen Zeitplan äußert.