Abmagerungskur
Bis die Namibische Rundfunk- und Fernsehanstalt, NBC, ihre jetzt angekündigte Abmagerungskur überstanden hat, werden Hörer und Zuschauer noch länger schwere Mängel hinnehmen müssen. Die Symptome sind mit Händen zu greifen.
Einmal sind viele Studios mit unfähigem oder unmotiviertem Personal besetzt, was auf keinen Fall länger mit der Ausrede des "Kolonialerbes" und früherer Diskriminierung entschuldigt werden kann. Das jüngste Beispiel redaktioneller Inkompetenz ereignete sich gestern nach den englischen (Amtssprache!) Mittagsnachrichten des NBC-Rundfunks, als offensichtlich eine Tonkonserve als Füller eingeblendet und als "Aktualität" präsentiert wurde. Der einführende Ansager (vermutlich auch aus der Tonkonserve) kündigte Dr. Henning Melber als "Direktor von Nepru" (Namibisches Wirtschaftsforschungsinstitut) an, worauf selbiger Melber auch im Originalton zu Wort kam.
Tatsache: Dr. Melber ist seit April 2000 nicht mehr Nepru-Direktor und befindet sich außer Landes.
Das NBC-Fernsehen leidet in seinen Nachrichten chronisch an falschen Hintergrundbildern. Die Regisseure lassen den TV-Nachrichtensprecher häufig wortlos "hängen", weil sie unfähig sind, den nächsten Bildeinschub zu liefern oder die Überleitung anzubahnen. Das TV-Unterhaltungsprogramm wiederholt laufend Unterhaltungssendungen, weil die NBC sich kein neues Material mehr leisten kann.
In diesen Wochen - während der Übergangsphase zur angekündigten Neuordnung der Funkanstalt - geht in vielen Abteilungen buchstäblich das Licht aus: ausgebrannte Glühbirnen werden nicht mehr ersetzt, Computerprinter und Faxmaschinen stehen ohne Toner (Druckerschwärze) da und Angestellte müssen ihr Toilettenpapier von zu Hause mitbringen. Der Finanzchef der NBC befindet sich bei Bezug seines vollen Gehalts seit Wochen im "Zwangsurlaub". NBC-Abteilungen erhalten von privaten Lieferanten auf Kredit kein Material mehr.
Wer zu einem Interview in ein Radio- oder Fernsehstudio eingeladen wird, erlebt mit bloßem Auge, wie die technische Ausrüstung und sonstige Ausstattung verschlissen, veraltet und überholt ist. Die ersten Jahre nach der Unabhängigkeit galt die NBC unter ihresgleichen in Afrika als Vorzeigeinstitution. Die Zeit ist vorbei. Die durch Minister Gurirab angekündigte Sanierung und Abmagerung auf die professionelle Kernfunktion birgt dennoch die Chance, dass die multikulturelle Anstalt mit der Elite ihrer professionellen Kräfte zum ernstzunehmenden Multiplikator wird.
Allerdings sollten die wirklich betroffenen Regisseure und Funkredakteure neben der dringend notwendigen Neustrukturierung darauf bestehen, dass der NBC-Vorstand (Aufsichtsrat) aus den Klauen des State House befreit wird, so dass seine Mitglieder künftig nur zur Hälfte vom Staat und zur anderen Hälfte vom Privatsektor bestimmt werden. Wohin das Staats- und Parteimonopol über den Vorstand, das Management bis in die Studios hinein geführt hat, liegt jetzt schmerzlich auf der Hand.
Einmal sind viele Studios mit unfähigem oder unmotiviertem Personal besetzt, was auf keinen Fall länger mit der Ausrede des "Kolonialerbes" und früherer Diskriminierung entschuldigt werden kann. Das jüngste Beispiel redaktioneller Inkompetenz ereignete sich gestern nach den englischen (Amtssprache!) Mittagsnachrichten des NBC-Rundfunks, als offensichtlich eine Tonkonserve als Füller eingeblendet und als "Aktualität" präsentiert wurde. Der einführende Ansager (vermutlich auch aus der Tonkonserve) kündigte Dr. Henning Melber als "Direktor von Nepru" (Namibisches Wirtschaftsforschungsinstitut) an, worauf selbiger Melber auch im Originalton zu Wort kam.
Tatsache: Dr. Melber ist seit April 2000 nicht mehr Nepru-Direktor und befindet sich außer Landes.
Das NBC-Fernsehen leidet in seinen Nachrichten chronisch an falschen Hintergrundbildern. Die Regisseure lassen den TV-Nachrichtensprecher häufig wortlos "hängen", weil sie unfähig sind, den nächsten Bildeinschub zu liefern oder die Überleitung anzubahnen. Das TV-Unterhaltungsprogramm wiederholt laufend Unterhaltungssendungen, weil die NBC sich kein neues Material mehr leisten kann.
In diesen Wochen - während der Übergangsphase zur angekündigten Neuordnung der Funkanstalt - geht in vielen Abteilungen buchstäblich das Licht aus: ausgebrannte Glühbirnen werden nicht mehr ersetzt, Computerprinter und Faxmaschinen stehen ohne Toner (Druckerschwärze) da und Angestellte müssen ihr Toilettenpapier von zu Hause mitbringen. Der Finanzchef der NBC befindet sich bei Bezug seines vollen Gehalts seit Wochen im "Zwangsurlaub". NBC-Abteilungen erhalten von privaten Lieferanten auf Kredit kein Material mehr.
Wer zu einem Interview in ein Radio- oder Fernsehstudio eingeladen wird, erlebt mit bloßem Auge, wie die technische Ausrüstung und sonstige Ausstattung verschlissen, veraltet und überholt ist. Die ersten Jahre nach der Unabhängigkeit galt die NBC unter ihresgleichen in Afrika als Vorzeigeinstitution. Die Zeit ist vorbei. Die durch Minister Gurirab angekündigte Sanierung und Abmagerung auf die professionelle Kernfunktion birgt dennoch die Chance, dass die multikulturelle Anstalt mit der Elite ihrer professionellen Kräfte zum ernstzunehmenden Multiplikator wird.
Allerdings sollten die wirklich betroffenen Regisseure und Funkredakteure neben der dringend notwendigen Neustrukturierung darauf bestehen, dass der NBC-Vorstand (Aufsichtsrat) aus den Klauen des State House befreit wird, so dass seine Mitglieder künftig nur zur Hälfte vom Staat und zur anderen Hälfte vom Privatsektor bestimmt werden. Wohin das Staats- und Parteimonopol über den Vorstand, das Management bis in die Studios hinein geführt hat, liegt jetzt schmerzlich auf der Hand.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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